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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gemietet.
    Vicky stieg aus. Mr. Silver stellte sich neben sie. Vicky beugte sich zu Mabel hinunter. »Halten Sie mich auf dem laufenden, solange ich noch hier bin.«
    »Mach’ ich«, nickte Mabel.
    »Möglicherweise hänge ich ein, zwei Tage an«, sagte Vicky. »Kookie Banks’ Schicksal geht mir nahe.«
    »Mir auch«, sagte die Journalistin gepreßt. Sie lächelte verlegen. »Jetzt denken Sie wahrscheinlich: Die alte Kuh. Sie ist in Kookie verliebt. Aber das ist nicht der Fall. Das hat mit Sex nicht das geringste zu tun. Ich fühle mich mit Kookie Banks auf einer geistigen Ebene verbunden.«
    »Ich kann Sie sehr gut verstehen, Mabel. Und es würde mir nie im Leben einfallen, so etwas Häßliches zu denken.«
    »Vielen Dank, Vicky«, sagte die Journalistin mit belegter Stimme. »Während der Fahrt fiel mir ein, daß es in der Vergangenheit schon mehrmals solche rätselhafte Unfälle – wie ihn Kookie gehabt hat – passiert sind. Banks’ Jacht ist nicht die erste, die mit Vollgas gegen die Klippen gerast ist.«
    »Vielleicht üben die Klippen eine geheimnisvoll Anziehungskraft auf Leute aus, die an ihnen vorbeikommen«, sagte Vicky. Sie schaute Mr. Silver an und erwartete von ihm eine Bestätigung. Er reagierte auf diese Bemerkung jedoch nicht.
    »Kookie ist der erste, der einen solchen Unfall überlebte«, sagte Mabel. »Er hat sehr großes Glück gehabt.« Die Journalistin seufzte. »Dr. Cockburn ist ein hervorragender Arzt. Man wird nichts unversucht lassen, um Kookie wieder auf die Beine zu bringen. Und ich werde nichts unversucht lassen, um herauszubekommen, wer dieser rätselhafte Kapitän Achat ist!«
    ***
    Kapitän Achat. Anno Domini 1677
    Er war ein häßlicher Mensch. Sein Gesicht war von Pockennarben entstellt. An der rechten Wange leuchtete eine rote, wulstige Narbe. Es war die Spur, die ein gewaltiger Säbelhieb in Achats Antlitz zurückgelassen hatte. Sein Körper wirkte kräftig, knorrig und unbeugsam. Er trotzte Wind und Wetter, war grausam und unbarmherzig, und der Anblick von Blut weckte keine Reue in ihm. Sein kaltes Augenpaar musterte die Welt mit unverhohlener Feindseligkeit. Von seinen Männern verlangte er bedingungslosen Gehorsam. Wer sich seinen Befehlen widersetzte, den ließ er auspeitschen und an die Haie verfüttern.
    Das war Kapitän Achat. Ein Handlanger des Bösen. Ein Pirat. Ein Mörder, Dieb und Frauenschänder. Der Übelste unter der Sonne, der bereits im Alter von sechzehn Jahren dem Teufel seine Seele verschrieben hatte.
    Breitbeinig stand er auf der Kommandobrücke. Wie ein Standbild. Unbeweglich. Hin und wieder brüllte er seine Befehle, die von seinen Männern umgehend ausgeführt wurden. Niemand wollte sich seinen Unmut zuziehen, denn Achats Strafen waren teuflisch.
    Seit zwei Tagen kreuzten sie vor der Westküste von Amerika. Der kräftige Wind blähte die Segel ihres Schiffes. Sie hielten Ausschau nach einer Galeere, die sie überfallen konnten, doch das Meer schien wie leergefegt zu sein. Nirgendwo war ein Schiff zu entdecken, das sie hätten entern können.
    Achat wurde langsam ungemütlich.
    Torrez kam zu ihm auf die Kommandobrücke. Torrez war ein bulliger Bursche mit dunklen Knopfaugen und gelben Zähnen. Achat traute nur ihm, sonst keinem von der Mannschaft.
    »Hat den Anschein, als würden sich alle Schiffe vor uns verstecken!« knurrte Torrez.
    Kapitän Achat hob den Kopf und blickte in den strahlendblauen Himmel. »Ja«, brummte er mißmutig. »Wenn wir nicht bald wieder etwas zu tun kriegen, gehen wir an Land und überfallen irgendein Fischerdorf.«
    Torrez rümpfte die Nase. »Ein Fischerdorf, Kapitän? Was ist in einem Fischerdorf denn schon zu holen?«
    Achat bleckte die Zähne und grinste dämonisch: »Vielleicht ein paar hübsche Mädchen. Wir könnten uns unseren Spaß mit ihnen machen…« Der Kapitän nickte. »Du hast recht, Torrez. Eine mit Gold und Edelsteinen vollbeladene spanische Galeere wäre mir natürlich auch lieber.«
    In diesem Moment fing der Bursche auf dem Hauptmast wie am Spieß zu schreien an: »Schiff in Sicht! Schiff in Sicht!«
    Achats Augen glänzten. »Was sagst du dazu?« meinte er lachend. »Der Satan hat mein Flehen endlich erhört.« Mit scharfer Stimme sagte er: »Jeder Mann auf seinen Posten, Torrez. Dieses Schiff darf nicht ungeschoren bleiben.«
    Torrez brüllte den Piraten seine Befehle zu. Kapitän Achat preßte die Kiefer fest zusammen und schaute seinen Männern zu, wie sie sich auf den Überfall vorbereiteten.
    Es

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