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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zum Angriff formierten…
    ***
    Ich hatte Mr. Silver vom Krankenhaus losgeeist. Es gibt viele andere Möglichkeiten, einen Raum vor dem Eindringen von Dämonen abzusichern. Wir trafen alle uns bekannten Vorsichtsmaßnahmen, und das waren ziemlich viele. Nun war es Alaara unmöglich, noch einmal an Kookie Banks heranzukommen. Mr. Silver stand mir zur Verfügung, und darauf war es mir mit diesen Maßnahmen angekommen.
    Wir fanden uns in seiner Suite ein, um den Fall zu diskutieren. Nervös schob ich mir ein Lakritzbonbon zwischen die Zähne. Silver saß in einem tiefen Sessel und schaute mir zu, wie ich über den Teppich auf und ab lief.
    »Kannst du mir verraten, was hier vorgeht, Silver?« fragte ich den Hünen.
    Der Ex-Dämon hob die Schultern. »Ich habe mir, während ich auf Banks aufpaßte, ziemlich heftig den Kopf zerbrochen. Es kam leider nur das heraus, worauf auch du bereits gestoßen bist. Kapitän Achat liegt mit seinem Schiff irgendwo auf dem Meeresgrund. Alaara, die magische Galionsfigur, besitzt die Fähigkeit, sich von Achats Schiff loszulösen. Jene Leute, die die Stelle erreichen, wo Achats Schiff gesunken ist, kriegen – das muß jedoch nicht die Regel sein – Alaara zu Gesicht. Die Erscheinung verwirrt ihren Geist. Und dann rasen diese Menschen in selbstmörderischer Absicht gegen die Klippen. Kookie Banks hat durch ein Wunder überlebt. Alaara wollte ihm im Krankenhaus den Rest geben. Das hat glücklicherweise nicht geklappt. Das ist eigentlich bereits alles, was ich zu diesem Fall zu sagen habe.«
    Ich seufzte. »Nimm es mir nicht übel, Freund, aber gerade von deiner Seite habe ich etwas mehr Information erwartet.«
    Mr. Silver breitete die Arme aus. »Tut mir leid, Tony…«
    »Du warst immerhin mal ein Dämon.«
    »Muß ich dich daran erinnern, daß das achthundert Jahre zurückliegt?« knurrte der Hüne.
    »Hast du verlernt, hinter die Kulissen zu schauen?« fragte ich Mr. Silver, während ich den magischen Ring betrachtete, den ich an der rechten Hand trage. Ob er mir helfen würde, das vorliegende Rätsel zu lösen? Ich fing allmählich daran zu zweifeln an. Silver massierte seine Nase. Ich fragte ihn: »Bist du bereit, ein Experiment mit mir zu machen?«
    »Wenn es der Sache nützt, bin ich zu allem bereit, das weißt du.«
    »Okay. Dann versuche jetzt mal, dein allzu menschliches Denken abzulegen. Versetze dich in Trance. Probiere, ob du Alaara mit deinem Unterbewußtsein auf die Schliche kommen kannst.« In Trance verfügte Mr. Silver manchmal über geradezu verblüffende hellseherische Fähigkeiten. Es war möglich, daß er sich in diesem Zustand ganz nahe an Alaara herantasten konnte. Er sollte herausfinden, was die magische Galionsfigur mit ihren unheilvollen Auftritten bezweckte, und vielleicht vermochte Silver gleichzeitig auch eine Möglichkeit zu entdecken, wie Alaara zu vernichten war.
    Er entspannte sich. Die Augen fielen ihm zu. Er sah aus, als würde er schlafen. Und als er die Augen wieder aufmachte, war ein Ausdruck in ihnen, den ich nur ganz selten zu sehen bekam.
    Mr. Silvers Geist war auf dem Weg durch Räume und Zeiten. Mir fiel das Stück Plexiglas ein, das ich an der Unfallstelle an mich genommen hatte. Ich holte es und legte es in die Hand meines Freundes. Die Materie entwickelte sich für ihn zu einem Fixpunkt, auf den er sich konzentrieren konnte. Silberne Partikelchen flimmerten auf seiner Haut.
    »Alaara!« sagte ich.
    Mr. Silver nickte langsam.
    »Kapitän Achat!« flüsterte ich ihm zu. Wieder nickte mein Freund. Sein Geist war irgendwo in der vierten Dimension auf der Suche nach Spuren. Gespannt betrachtete ich Silvers Gesicht. Seine Züge verklärten sich allmählich. Er mußte auf dem richtigen Weg sein. Mein Mund war ganz trocken. Ich atmete schnell, wandte den Blick nicht von meinem Freund.
    »Achat!« sagte Mr. Silver mit einer Stimme, die von weither zu kommen schien. »Kapitän Achat! Man hat ihm das Leben zurückgegeben. Er ist von den Toten auferstanden! Achat tritt seine Schreckensherrschaft wieder an.«
    »Wo ist Achat?« fragte ich hastig.
    »Auf dem Meer!« sagte Mr. Silver gedehnt.
    »Du meinst unter dem Meer… auf dem Grund des Meeres!«
    »Er ist auf dem Meer«, widersprach Mr. Silver. »Unterwegs mit seinem Geisterschiff!«
    »Wer hat ihn aus der Tiefe geholt?« fragte ich den Hünen erregt.
    »Alaara. Doch nicht nur sie. Ein Mensch hat seine Hand in diesem bösen Spiel. Ein Mensch, der um die Geheimnisse der Schwarzen Magie Bescheid weiß.

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