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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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säbelschwingend über das Deck. Sie machten jeden nieder, der ihnen in die Quere kam. Und sie rissen alles an sich, was ihre Opfer an Wertsachen bei sich trugen.
    Galdani brüllte mit vollen Lungen dem Bordfunker zu: »Rufen Sie Hilfe, Blake. Machen Sie schnell, sonst überrollt uns dieser Wahnsinn!«
    Blake, ein schmaler Junge mit eng beisammenstehenden Augen, nickte hastig. Er wirbelte herum und lief zu seiner Funkkabine. Torrez jagte hinter ihm her.
    Blake schnellte in die Kabine. Er hörte das bedrohliche Hämmern von Torrez’ Schritten, schleuderte die Tür hinter sich zu, griff nach den Kopfhörern und schaltete das Funkgerät ein, Torrez drosch mit ungestümen Schlägen gegen die Tür. Beim vierten gewaltigen Schlag brach das Schloß aus dem Holz. In seiner namenlosen Aufregung war es Blake noch nicht gelungen, SOS zu funken.
    Und nun war es dafür zu spät.
    Torrez’ Säbelhieb traf das Funkgerät. Knirschend und knisternd gab es seinen Geist auf. Blake wurde leichenblaß. Entsetzt starrte er das Skelett an. Er hielt sich für wahnsinnig. Wie konnte es so etwas geben? Torrez stieß mit dem Säbel zu. Blake brachte sich mit einem schnellen Sprung zur Seite in Sicherheit. Doch die Funkkabine war eng. Es gab nur einen Weg nach draußen – und dieser Weg führte genau über Torrez.
    Blake stieß sich blitzschnell von der Wand ab. Er flog auf den Piraten zu. Der Skelett wich keinen Millimeter zurück. Im allerletzten Moment sah Blake, wie der Pirat seinen Dolch aus dem Gürtel riß. Blake konnte seinen vehementen Schwung nicht mehr abfangen. Er flog auf die Dolchspitze zu. In der selben Sekunde spürte er, wie die Klinge in seinen Leib drang.
    Dann spürte er nichts mehr.
    ***
    Das Grauen breitete sich wie eine riesige Woge über die ganze Jacht aus. Larry Galdani versuchte sich mit einigen Leuten in der Messe einzuschließen. In ihrem Schrecken stürzten die verstörten Menschen die Treppe des Niederganges hinunter. Einer von ihnen brach sich bei diesem Sturz das Genick.
    Kapitän Achat rief seine gefürchtesten Männer zu sich. Mit ihnen polterte er sodann schreiend die steilen Stufen hinunter. Mühelos brachen die Skelette die Tür auf, die ihnen den Weg in die Messe versperrte.
    Ein markerschütterndes Schreien und Kreischen erfüllte den Raum. Gnadenlos schlugen sich die Piraten durch die hysterische Menschengruppe.
    Galdani riß einen Schrank auf. Atemlos griff er nach der Pistole, die er darin aufbewahrte. Mit zusammengepreßten Lippen drehte er sich jenem Piraten zu, der ihm am nächsten stand. Seine Nerven flatterten. Er hatte kaum genügend Kraft, die Pistole zu heben. Das Skelett starrte ihn mit seinen finsteren Augenhöhlen unbekümmert an.
    Galdani stellte sich schützend vor die wenigen Leute, die noch am Leben waren. Mit bebender Stimme schrie er den scheußlichen Monstern entgegen: »Halt! Bleibt, wo ihr seid! Keinen Schritt weiter!«
    Der Pirat, der knapp vor Galdani stand, riß die kräftigen Kiefer auseinander und stieß ein höhnisches Lachen aus. Er schwang seinen Säbel hoch.
    Galdani zog den Stecher seiner Waffe durch. Die Kugel jagte durch das Skelett hindurch und klatschte hart in die getäfelte Wand. Im selben Augenblick sauste der Piratensäbel auf den Filmproduzenten nieder…
    Mabel York faßte sich entsetzt an die bebenden Lippen. »Nein!« stammelte sie, als sie Galdani zu Boden sinken sah. »O Gott, nein!« Mit steifen Beinen wich sie vor den knöchernen Scheusalen zurück. So weit, bis sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Vor ihren weit aufgerissenen Augen spielten sich furchtbare Szenen ab.
    Und dann trat Kapitän Achat vor sie hin…
    ***
    Ich verbrachte eine unruhige Nacht. Alpträume quälten mich. Immer wieder schreckte ich verwirrt hoch. Mir fiel ein, was Mr. Silver gesagt hatte: Achat war wieder da. Mein Pyjama war triefnaß. Als der Morgen anbrach, wankte ich mit zerschlagenen Gliedern ins Bad. Die kalte Dusche möbelte mich ein wenig auf. Das Frühstück tat ein übriges. Vicky saß mir gegenüber. Wir aßen schweigend. Ich hatte ihr noch in der Nacht erzählt, wie die Dinge nach Silvers Ansicht für uns standen. Wir hatten nicht den geringsten Grund, mit Optimismus ans Werk zu gehen.
    Das Radio war eingeschaltet.
    Der Sprecher erzählte uns, daß wir mit dem Fortbestand des schönen Wetters rechnen konnten. Dann kamen Meldungen über Thailand, über eine bevorstehende Sitzung der OPEC, über Jimmy Carter. Und dann kam eine Nachricht, die Vicky jäh aufhorchen

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