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GK195 - Totentanz im Hexenclub

GK195 - Totentanz im Hexenclub

Titel: GK195 - Totentanz im Hexenclub
Autoren: A.F.Morland
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fiel auf Lance. Er zitterte am ganzen Körper. Schweiß bedeckte sein zuckendes Gesicht. Er war in einer Verfassung, die mich bewegte. Krächzend fragte er: »Was… was war das, Tony?«
    »Eine Schallplatte.«
    »Wer hat sie aufgelegt?«
    »Sie«, sagte ich ernst.
    »Es war grauenvoll.«
    Ich hatte es weit weniger schlimm empfunden als Lance, nickte aber trotzdem beipflichtend. Die Schallplatte trug keine Etikette. Wie eine riesige schwarze Pupille glotzte sie mich an. Ich wollte sie abnehmen. Da faßte sich Lance röchelnd an die Kehle. Er riß sich den Hemdkragen auf und japste nach Luft. Besorgt lief ich zu ihm. »Tony!« stöhnte er bebend. »Bring mich weg von hier. Ich halte es hier drinnen keine Sekunde länger aus.«
    Seine Hände streckten sich mir flehend entgegen. Ich stützte ihn, als er in den Knien einknickte. Er krallte seine Finger in meine Arme. Ich eilte mit ihm zur Treppe und schob ihn vor mir her, die Stufen hinauf.
    Erst als er im Peugeot saß, erholte er sich langsam. Sein glasiger Blick war auf die Diskothektür gerichtet, die ich wieder abgeschlossen hatte.
    Heiser stieß er hervor: »Man sollte dieses Lokal zumauern… Und jeder einzelne Ziegel müßte mit Symbolen der Weißen Magie verstehen werden… Anders wird die Ruhe hier niemals einkehren…«
    ***
    Seit acht Jahren arbeitete Henry Magoon als Kellner in einem vornehmen Londoner Restaurant. Magoon war ein sparsamer, arbeitsamer junger Mann, war hübsch, blond und schlank. Sein einziges Hobby war Lissy Vandem, ein brünettes achtzehnjähriges Mädchen mit großen grauen Augen, einer niedlichen Stupsnase und netten Sommersprossen darum herum.
    Lissy arbeitete als Fotomodell. Man konnte sie in den Katalogen von zwei namhaften Groß-Kaufhäusern finden, wo sie alles, vom Haftreifen bis zum Pelzmantel, mit einem zuckersüßen Lächeln anpries.
    Sowohl Magoon als auch seine Freundin hatten jedoch nicht die Absicht, ihr ganzes Leben lang für jemand anderes das gute Geld zu verdienen. Sie waren sich einig, daß sie sich, sobald sie etwas Passendes gefunden hatten, selbständig machen würden. Dieses Ziel vor Augen, legten sie fleißig Penny auf Penny, und auf diese Weise schafften die beiden es in beachtlich kurzer Zeit, ein ansehnliches Sümmchen auf ihr gemeinsames Konto zu bringen.
    Es war drei Wochen nach Phil Smallbridges aufsehenerregendem Selbstmord.
    Henry Magoon hatte seinen freien Tag. Er war allein in dem möblierten Zimmer, das er mit Lissy bewohnte. Eigentlich hatte er mit seiner Freundin aufs Land hinausfahren wollen, doch eine von Lissys Kolleginnen war über Nacht krank geworden, und so hatte Lissy für die Kranke kurzfristig einspringen müssen.
    Magoon hörte seinen Magen knurren. Er blickte auf die Armbanduhr. Klar. Der Magen hatte ein Recht, sich bemerkbar zu machen. Es war zwölf. Henry erhob sich und begab sich in die Kochnische. Im Kühlschrank fand er zwei Würstchen. Er legte sie in einen Topf, füllte Wasser in diesen, entzündete die Gasflamme auf dem Herd und machte die Würstchen heiß. Später aß er sie mit Senf und Weißbrot. Mit einer Dose Coke beschloß er die Mahlzeit.
    Danach rauchte er eine Verdauungszigarette, und während er den Rauch durch die Nasenlöcher sickern ließ, blätterte er zum drittenmal die Tageszeitung durch.
    Die Meldungen interessierten ihn nicht mehr. Er grinst, während er das nackte Mädchen betrachtete, das ihm auf Seite vier entgegenlächelte. Sie stieg gerade aus einem Swimming-pool. Ihr Körper war ein Gedicht. Sie war üppiger als Lissy, und ihr Busen… Henry blätterte rasch weiter. Er liebte Lissy so, wie sie war, und er hatte den Wunsch, sie zu heiraten, sobald sie es geschafft hatten, auf eigenen Füßen zu stehen.
    Im Anzeigenteil ging er ohne große Hoffnung die zahlreichen Angebote durch.
    Plötzlich stutzte er. Er nahm noch einen Zug von der Zigarette und drückte diese dann im Aschenbecher hastig aus. Dann überflog er die Anzeige noch einmal.
    Diskothek günstig zu verkaufen. Preis nach Vereinbarung. Makler-Agentur Truk Tarknet, Ruf-Nr. 23 37 465.
    Magoon sprang aus dem Sessel, als wäre ein Stromstoß hindurchgefahren. Mit der Zeitung lief er zum Telefon, das auf einem schmalen weißen Tischchen beim Fenster stand. Er unterstrich die Telefonnummer mit einem roten Filzschreiber. Dann fischte er den Hörer von der Gabel und wählte die Zahlen.
    Er sprach mit einem Mädchen. Was er erfuhr, versetzte ihn in helle Aufregung.
    Er konnte kaum noch erwarten, bis Lissy Vandem
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