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GK206 - Der schwarze Golem

GK206 - Der schwarze Golem

Titel: GK206 - Der schwarze Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gemocht hatten.
    Wie immer, trank Messer einen Whisky nach dem anderen. Es war still im Raum. Nicht mal das Radio war an.
    Der Forscher hob langsam den Kopf und schaute Loretta an. »Du hattest einige Stunden Zeit, über alles in Ruhe nachzudenken.«
    Loretta lehnte sich im Sessel zurück und schloß die Augen. Heiser sagte sie: »Mir ist, als wäre der Mord an Gina auf einen Film gebannt worden. Irgend jemand hat danach die Filmenden zusammengeklebt. Und nun läuft das Ereignis immer wieder von neuem vor meinem geistigen Auge ab. Ohne Unterbrechung. Es wird mich noch verrückt machen.«
    »Du hast den Mörder gesehen«, stellte Messer fest. Das Mädchen nickte stumm. »Bleibst du bei der unglaublichen Geschichte, die du dem General erzählt hast?«
    Loretta riß die Augen auf. »Das ist keine Geschichte , Alec! Das ist die reine Wahrheit. Hältst du mich für verrückt?«
    »Natürlich nicht.«
    »Kareb behauptet es.«
    »Er ist wütend, weil er immer noch keine Spur vom Täter hat.«
    »Es gibt keine solche Spur. Wie oft muß ich es noch erzählen? Dieses riesige schwarze Scheusal hat sich vor unseren Augen in Luft aufgelöst. Ich weiß, wie wahnsinnig das klingt, aber ich bin nicht die einzige, die das gesehen hat, Alec. Folglich kann es keine Halluzination gewesen sein.«
    Messer bat Loretta, den schwarzen Killer in allen Einzelheiten zu beschreiben, und das Mädchen machte das mit einer solchen Sicherheit, daß nicht anzunehmen war, sie würde sich das alles aus dem Finger saugen.
    Und plötzlich zuckte ein schrecklicher Gedanke durch Messers Kopf.
    Erneut brachte er Jenny Cobra mit dem Mord an Gina in Verbindung. Niemand sonst hatte einen Grund gehabt, das Mädchen aus Rom zu töten.
    Jenny Cobra wollte ihn, Messer, für sich allein haben. Er hatte ihr klargemacht, daß sie sich das aus dem Kopf schlagen könne.
    Hatte Jenny daraufhin begonnen, ihre Konkurrentinnen aus dem Weg zu räumen? Gina war der Anfang gewesen. O Himmel, das Wort Anfang beinhaltete, daß es eine Fortsetzung geben würde.
    Eine Fortsetzung mit Loretta?
    Oder mit Arlene?
    Ärgerlich versuchte er sich einzureden, daß alles das, was er soeben dachte, blanker Unsinn war. Jenny Cobra war zur Tatzeit bei ihm gewesen. Also konnte sie mit dem Mord an Gina nichts zu tun haben.
    Wieso nicht? fragte eine andere Stimme in Messer. Vielleicht hat sie jemand damit beauftragt.
    Aber in ganz Bir el-Kubba gab es keinen drei Meter großen Mann.
    Alec Messer fuhr sich verwirrt über die Augen. Drei Meter groß mußte der Kerl auch gar nicht gewesen sein. Die Angst der Mädchen hatte ihn einfach größer gemacht, als er tatsächlich war…
    Ob nun Jenny Cobra in dieser Sache die Hand im Spiel hatte oder nicht, es schien Messer mit einemmal nicht ratsam zu sein, dieses Mädchen herauszufordern, und es war eine Herausforderung für Jenny, wenn er Loretta in seinem Haus empfing.
    Aus diesem Grund beschloß der Wissenschaftler, in den nächsten Tagen jeglichen Kontakt mit Loretta und Arlene zu vermeiden. Mal sehen, was dann passierte. Vielleicht hatten Jaffir Karebs Männer inzwischen Glück und faßten Ginas Mörder.
    Es war jedenfalls vernünftig, im Augenblick die Zeit für sich arbeiten zu lassen.
    Messer legte seine Hand auf Lorettas Schulter. Sie schaute ihn unruhig an. »Hör zu, Loretta. Ich möchte, daß du von nun an ein bißchen vorsichtiger bist.«
    Das Mädchen erschrak. »Heißt das, daß auch mir Gefahr droht?«
    »Nein, das heißt es nicht. Ich bin nur der Meinung, daß es nicht schaden kann, wenn man in einer Zeit wie dieser ein wenig auf der Hut ist. Sicher wirst du diese Ansicht mit mir teilen.«
    Loretta nickte nervös. »Du hast recht, Alec. Ich werde versuchen, in den nächsten Tagen etwas mehr als bisher auf mich aufzupassen.«
    »Gib diesen Rat auch an Arlene weiter«, bat Messer.
    »Mache ich.«
    Der Wissenschaftler erhob sich. Er brachte Loretta zur Tür, küßte sie auf die Stirn und sagte dumpf: »Gott schütze dich, Loretta.«
    Das Mädchen versuchte ein optimistisches Lächeln, das jedoch kläglich mißlang. In ihren Augen hockte – deutlich sichtbar – die nackte Angst.
    Sie wandte sich um und ging in die Dunkelheit hinaus.
    Messer schloß die Tür und kehrte zu seinem Whisky zurück. Jenny Cobra ging ihm nun nicht mehr aus dem Sinn. Er hielt sie für eine Hexe. Für ein Mädchen, das zu jeder Gemeinheit fähig war. Sie hatte sich in ihn verliebt, und sie hatte beschlossen, allein von ihm Besitz zu ergreifen. Um dieses Ziel zu

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