GK236 - Wenn die Zombies kommen
hoch und warfen ihn kurzerhand aufs Dach…
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Hank kroch auf allen vieren in das mit den Rädern nach oben auf der Straße liegende Fahrzeug. Mit zitternder Hand hakte er das Mikrophon los. Er rief die Zentrale und meldete, daß er von zwei Monstern überfallen worden sei, die ihn entwaffnet und halb totgeprügelt hätten. Wie es um seinen Kollegen stünde, wisse er im Moment noch nicht. Er habe noch keine Zeit gehabt, sich um ihn zu kümmern, denn er wäre eben erst wieder zu Bewußtsein gekommen.
Hank forderte dringend Verstärkung an. Und sicherheitshalber auch einen Krankenwagen. Nicht nur für seinen Kollegen, sondern auch für die beiden Nachtwächter, die den Einbruch in das Bürohaus der Eagle-Maschinenfabrik gemeldet, sich aber noch nicht blicken lassen hätten.
Nachdem Hank den Funkspruch abgesetzt hatte, kroch er im Rückwärtsgang wieder aus dem Patrolcar.
Er kämpfte gegen die heftigen Schmerzen an und richtete sich auf.
Wankend machte er sich auf die Suche nach Slim. Er entdeckte ihn gleich um die Ecke. Sein Kollege war immer noch besinnungslos. Hank tätschelte so lange Slims schlaffe Wangen, bis dieser die Augen öffnete. Mit Hanks Hilfe gelang es Slim, auf die Beine zu kommen.
»Das… das waren keine Menschen, Hank«, stieß Slim gepreßt hervor. »Das waren richtige Ungeheuer. Unverwundbar! Ich habe dem einen ins Bein geschossen. Er hat nicht mal geblutet. Und als sie mich angriffen, traf denselben Mann meine Kugel in den Hals. Er hat das überlebt.«
»Diese gottverdammten Kerle verfügen über unglaubliche Kräfte«, knirschte Hank. »Weißt du, was sie gemacht haben, nachdem sie mir die Besinnung aus dem Schädel geprügelt hatten?«
»Was?«
»Sie haben unseren Streifenwagen auf den Kopf gestellt.«
Slim schaute seinen Kollegen fassungslos an. »Woher kommen die, Hank?«
»Ich glaube, aus der Hölle«, antwortete Hank mit sorgenvoller Miene. Dann schlug er vor, nach den beiden Nachtwächtern zu sehen.
***
Während Swift und Nommery mit der Beute Abel Westlakes Uhrmacherladen ansteuerten, lenkten Ed Comstock und Jonathan Loomis ihre Verfolger auf eine Fährte, die niemals zu Westlake führte. Aus allen Richtungen kamen Streifenwagen angerast. Ein riesiges Planquadrat wurde hermetisch abgeriegelt. In aller Eile wurden Straßensperren aufgebaut. Jeder Wagen wurde angehalten. Die Insassen mußten sich ausweisen, wurden gründlich unter die Lupe genommen. Auch die Passanten kamen nicht ungeschoren davon. Swift und Nommery war es gelungen, den Polizeiring zu verlassen, ehe er vollends geschlossen hatte.
Comstock und Loomis machte es nichts aus, in der Falle zu sitzen.
Sie narrten die Cops, tauchten hier und dort kurz auf, verschwanden aber immer wieder rechtzeitig, fanden immer neue Verstecke, in denen sie sich vor den Cops verbergen konnten, und während sie die gesamte Polizeiaktion auf sich konzentrierten, hatten Swift und Nommery keine Schwierigkeiten, unbehelligt Westlakes Uhrmacherladen zu erreichen.
Westlake schnappte vor Freude fast über.
Er tanzte durch seinen Laden und schrie immer wieder: »Triumph! Triumph!« Dabei warf er die Arme hoch und lachte schrill. Auf dem Ladentisch lagen fünfundneunzigtausend Dollar in Banknoten. Die Wertpapiere hatte sich Westlake noch nicht genau angesehen. Grob überschlagen waren das noch mal dreißig- bis fünfzigtausend Dollar.
Abel Westlake hatte allen Grund, sich über diesen ersten Erfolg zu freuen, bewies er ihm doch, daß er auf dem richtigen Weg war. Seine Geschöpfe würden immer neue, immer spektakulärere Verbrechen verüben, und niemand würde in der Lage sein, ihnen Einhalt gebieten zu können.
Westlake führte die beiden Untoten in jenen schwarzen Raum, in dem seine Lebensuhr stand und in dem er Asmodis auf den Knien dafür dankte, daß dieser ihn mit soviel Macht ausgestattet hatte.
Er ließ sich von Swift und Nommery genau berichten, und er ergötzte sich an ihrer Schilderung, die zum Inhalt hatte, wie sie die beiden Nachtwächter brutal zusammengeschlagen hatten.
»Haben sie nicht wertvolle Arbeit in unserem Sinne geleistet, Herr?« rief Westlake begeistert aus. »Meine Geschöpfe werden in dieser Stadt Angst und Schrecken verbreiten. Sie werden rauben, plündern, brandschatzen. Alles in deinem Namen, Herr des Grauens und des abgrundtief Bösen! Diese Stadt wird bis in ihre Grundfesten hinein vor uns erzittern! Viele Menschen werden Todesängste auszustehen haben. Und ich werde reich werden. Reich!… R-e-i-c-h!
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