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GK236 - Wenn die Zombies kommen

GK236 - Wenn die Zombies kommen

Titel: GK236 - Wenn die Zombies kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sie gehen?«, hörte ich mich heiser fragen. Ich wäre in der Lage gewesen, sie nötigenfalls mit Gewalt zurückzuhalten. Ich wollte nicht, daß sie mich verließ, eine krankhafte Eifersucht wühlte sich durch meine Eingeweide, als mir siedendheiß der Gedanke durch den Kopf schoß, Sue könne jetzt zu einem anderen Mann gehen.
    Ich war verrückt.
    Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne.
    Aber es kam mir nicht so ganz zur Besinnung. Es war wie ein Rausch. Etwas in mir sagte mir, ich solle schnell wieder nüchtern werden, aber das schaffte ich nicht. Es war mir einfach unmöglich, wieder ich selbst zu werden. Natürlich beunruhigte mich das, und vielleicht signalisierte mir mein sechster Sinn auch eine Gefahr, auf die ich mit großem Tempo zusteuerte, aber das alles spielte sich irgendwo im letzten Winkel meines Verstandes ab, während im Vordergrund nur Sue Malloy war.
    Nur Sue – und sonst nichts.
    »Wohin?« fragte sie mich mit ihrer Stimme, die mir so sehr ans Herz ging. »Auf mein Zimmer.«
    »Darf ich…« Ich zögerte, setzte verlegen noch einmal an: »Darf ich … mitkommen?«
    Mein Verstand hakte vollends aus.
    Ich hätte stutzig werden müssen, als Sue mir keinen Korb gab. Immerhin hatte ich sie eben erst kennengelernt.
    Sie nickte, und mit diesem Nicken erfüllte sie meine kühnsten Erwartungen. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Mein Mund war pulvertrocken. Mein Atem ging schnell, und meine Augen tasteten den makellosen Körper dieses attraktiven Mädchens ab. Ich rief dem Keeper zu, er solle die Drinks auf meine Rechnung setzen. Er gab zurück, das ginge schon in Ordnung. Ich verließ mit Sue Malloy die Bar. Der Keeper lächelte und blinzelte mir gönnerhaft zu. Ich ärgerte mich über diese plumpe Vertraulichkeit, denn die Sache mit Sue war für mich keine Strohfeuergeschichte, die nach dem ersten leidenschaftlichen Brand in sich zusammenfallen würde.
    Für mich war Sue Malloy ein neuer Anfang.
    Ein neues Leben.
    Alles, was vor ihr gewesen war, zählte mit einemmal nicht mehr. Ich hatte keine Freunde und keine Bekannten mehr. Ich hatte nur noch Sue, die ich nie mehr… nie, nie mehr hergeben würde.
    Heute kann ich nicht verstehen, daß ich mich so blind, so lammfromm in diesen Irrsinn führen ließ. Sue war für mich ein strahlender Engel. Sie wußte mein Mißtrauen bereits im vornherein zu zerstreuen. Ich trottete neben ihr zum Fahrstuhl. Wir fuhren zur achten Etage hinauf. Mich erfaßte ein unbeschreiblicher Taumel. Ich verzehrte mich vor Begierde nach Sue. Sie hatte mich in ihrer Gewalt, ohne daß es mir aufgefallen wäre. Doch selbst wenn ich dahintergekommen wäre, hätte es mir nichts ausgemacht. Mein hämmerndes Verlangen trieb mich neben ihr her, auf die Tür zu, hinter der ihr Zimmer lag.
    Dort drinnen – das wußte ich – würden sich meine sehnlichsten Wünsche erfüllen.
    Sue würde mir dann ganz gehören.
    Ich würde sie besitzen und nie mehr wieder freigeben.
    Sie schob den Schlüssel ins Schloß. Ich stand voll brennender Ungeduld neben ihr, konnte meine Begierde kaum noch zähmen, konnte es kaum mehr erwarten, bis sich die Tür vor mir auftat und ich mit ihr eintrat in ihr Zimmer…
    Die Tür schwang zur Seite.
    Sue ging voraus, drehte sich um, lächelte mich an und flüsterte: »Komm, Tony.« Sie breitete ihre schlanken Arme aus und erwartete mich. Ihr geschmeidiger Körper bog sich mir verlockend entgegen. Ihre Hüften wiegten sich sanft. Ein umwerfendes Schauspiel. Ich sah Sue mit großen, verklärten Augen an.
    »Komm«, wiederholte sie mit ihrer rauchigen Altstimme, die mich erschauern ließ.
    Ich trat ein.
    Irgend etwas störte mich plötzlich an Sue. Ich wußte nicht, was es war, gab der Tür einen leichten Schubs, sie fiel ins Schloß. Die Welt blieb draußen. Ich war mit Sue Malloy endlich allein.
    »Komm, Tony«, flüsterte sie verlockend.
    Ich näherte mich ihr mit heftig klopfendem Herzen.
    Was störte mich an ihr?
    Mein Atem ging schnell.
    Ihrer nicht.
    Mein Brustkorb hob und senkte sich rasch.
    Ihrer nicht!
    Mir war plötzlich heiß und kalt zugleich. Sue Malloy atmete nicht . Folglich konnte sie auch nicht leben. Deshalb trug sie die große dunkle Sonnenbrille. Damit ich ihre leeren, toten Augen nicht sehen konnte! Diese Erkenntnis traf mich wie ein Keulenschlag. Plötzlich war mein Kopf wieder vollkommen klar. Ich stieß einen zornigen Schrei aus und sprang auf das schwarzhaarige Mädchen zu. Ehe sie mich daran hindern konnte, ergriff ich die Sonnenbrille. Mit einem

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