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GK245 - Die Satansdragoner

GK245 - Die Satansdragoner

Titel: GK245 - Die Satansdragoner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht auf mich hören! Wer nicht hören will, muß fühlen! Du wirst sterben, Vicky Bonney! Und ich werde mich an deinem Blute laben!«
    Heiser lachend machte das Ungeheuer zwei schnelle Schritte auf das Mädchen zu. Vicky blieb vor Grauen das Herz fast stehen. Die widerliche Schnauze sauste auf sie herab. Vicky stieß unwillkürlich einen entsetzten Schrei aus.
    »Halt!« donnerte in diesem entsetzlichen Moment eine gewaltige Stimme über die Gräber. Sian Baker zuckte von seinem Opfer zurück. Vicky kämpfte sich atemlos auf die Beine und wollte ihre Flucht fortsetzen, doch im selben Moment blieb sie wie angewurzelt stehen. Ein Ring von grauenerregenden Horrorgestalten umgab sie. Teuflische Fratzen grinsten sie an. Knochengesichter leuchteten ihr bleich entgegen. Hexen und Kobolde rücken mit funkelnden Augen näher heran.
    Rufus trat auf Sian Baker zu. Er war wütend.
    Baker senkte verlegen den Kopf. »Verzeih, ich wäre in meinem Zorn beinahe zu weit gegangen.«
    »Du hattest den Auftrag, das Mädchen zu uns zu bringen!« herrschte Rufus das neue Mitglied seiner Clique an.
    »Ich weiß…«
    »Du wolltest sie töten!«
    »Die Mordgier überkam mich. Ich konnte sie nicht bezähmen«, verteidigte sich Sian Baker.
    »Ungehorsam wird in unseren Kreisen streng bestraft!«
    »Es wird nicht wieder vorkommen«, beteuerte Sian Baker. Er hob seine schwarze Pranke. »Ich schwöre es.«
    Rufus nahm die Worte des Monsters nickend zur Kenntnis. Er streckte seine Knochenhand aus und wies damit auf Vicky. »Ergreift sie!« befahl er mit lauter Stimme. »Und bringt sie in die Gruft!«
    Die Schauergestalten flogen von allen Seiten heran. Grauenvolle, kalte Hände berührten das Mädchen. Vicky schlug verzweifelt um sich. Sie trat mit den Füßen nach den häßlichen Wesen, wurde immer mehr von den vielen Horrorleibern eingeschlossen, konnte sich bald nicht mehr bewegen. In ihrer panischen Furcht schrie sie gellend um Hilfe. Daraufhin legte sich eine schwielige Hand auf ihren Mund und auf die Nase. Ihre Füße verloren den Bodenkontakt. Atemnot quälte sie. Sie bekam keine Luft mehr. Schwarze Flecken tanzten vor ihren Augen, wurden zu einem schwarzen Tuch, das sich über sie breitete und sie alles vergessen ließ.
    Ohnmächtig sackte sie in sich zusammen.
    Wohin man sie trug, was mit ihr weiter geschehen würde… In diesem Moment war für sie alles bedeutungslos geworden.
    ***
    Captain Brian Gilling massierte nachdenklich sein Kinn. Er war mittelgroß, blond, hatte den Ansatz zu einem kleinen Bauch, rosige Wangen und eine Nase, die wie ein Geierschnabel aus dem sympathischen Gesicht hervorsprang. Er betrachtete die beiden Telefone, die vor ihm auf dem klobigen Schreibtisch standen. Ich saß ihm gegenüber und hatte mir soeben meinen Kummer von der Seele geredet. Ich hatte ihm geholfen, die gefährlichen Untoten zur Strecke zu bringen, und nun brauchte ich seine Hilfe, die er mir nicht vorenthalten wollte.
    »Miß Bonney stieg also in Mr. Bakers Rolls-Royce«, faßte der Captain zusammen. »Das war nach ihrer Pressekonferenz. Und danach hat niemand mehr Miß Bonney gesehen.«
    »So sieht’s im Augenblick aus«, bestätigte ich.
    Mr. Silver war, nachdem wir uns von Jane Onslow verabschiedet hatten, ins Wellington zurückgefahren. Er wartete da nun voll brennender Ungeduld auf ein Lebenszeichen von Vicky. Anscheinend bisher ohne Erfolg, sonst hätte eines der beiden Telefone zwischen Gilling und mir geklingelt.
    Captain Gilling fuhr sich durchs Haar. »Die Sache erfordert einiges Fingerspitzengefühl. Sian Baker kann einem große Unannehmlichkeiten bereiten, wenn ihm etwas gegen den Strich geht.«
    »Ich bin davon überzeugt, daß Sie Baker nicht fürchten, Captain.«
    »Das stimmt. Aber ich muß in diesem Fall auch an meine Leute denken, deshalb werde ich keine offizielle Großfahndung loslassen, sondern die Angelegenheit sozusagen unter der Hand regeln. Sie können trotzdem sicher sein, daß alles getan werden wird, um Miß Bonney so schnell wie möglich wiederzufinden, Mr. Ballard.«
    Ich erhob mich. »Ich danke Ihnen, Captain.«
    »Ich bitte Sie, das ist doch selbstverständlich, Mr. Ballard. Sie wissen doch, daß ich tief in Ihrer Schuld stehe.«
    Ich begab mich zur Tür. Mit einem Fuß schon draußen, wandte ich noch einmal den Kopf. »Sie können mich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen…«
    Captain Gilling nickte. »Ich kann mir vorstellen, wie Ihnen zumute ist. Sie hören von mir, sobald ich etwas in Erfahrung bringen

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