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GK245 - Die Satansdragoner

GK245 - Die Satansdragoner

Titel: GK245 - Die Satansdragoner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Dämonenclique sprach dazu wieder ein schwarzes Gebet. Ein Sausen und Brausen erfüllte die Form. Alle Dämonen beobachteten, wie sich in ihr ein nackter Mädchenkörper bildete, doch er war nur wenige Sekunden lang nackt. Dann wurde er von einem Kleid eingehüllt, das haargenau jenem glich, das das bewußtlose Mädchen auf dem schwarzen Marmorblock trug.
    »Das Werk ist gelungen!« triumphierte Rufus mit donnernder Stimme.
    In der geheimnisvollen Hülle stand ein hübsches blondes Mädchen.
    Der Führer der Dämonenclique berührte die Form mit seiner Knochenhand. Sie zersprang wie dünnes Glas, fiel zu Boden und war nicht mehr zu sehen.
    Und inmitten der staunenden Dämonenschar stand… Vicky Bonneys Doppelgängerin.
    ***
    »Verblüffend!« stieß Sian Baker überwältigt hervor. »Einmalig! Großartig! Rufus, ich bewundere deine Fähigkeiten!«
    »Ohne Asmodis’ Hilfe hätte ich es nicht geschafft«, gab der Dämonenführer bescheiden zurück.
    Baker trat zögernd vor. »Darf ich sie berühren?«
    »Warum nicht?«
    Baker strich über das blonde Haar des Mädchens. Er betrachtete dabei das Mädchen, das auf dem schwarzen Marmorblock lag. »Sie sind sich ähnlicher als eineiige Zwillinge.«
    »Weil eineiige Zwillinge im Grunde genommen doch zwei Personen sind«, sagte Rufus. »Hier hingegen hast du es nur mit einer einzigen Person zu tun. Mein Geschöpf ist sozusagen Vicky Bonneys Spiegelbild. Dennoch hat es ein eigenes Leben.«
    Sian Baker lachte aufgeregt. »Tony Ballard wird ihr auf den Leim gehen, ohne auch nur einen Moment Verdacht zu schöpfen. Sie ist das perfekteste Ebenbild, das ich jemals gesehen habe. Du bist ein bemerkenswerter Künstler, Rufus. Ich wollte, ich hätte deine Fähigkeiten.«
    »Die Hölle wird sie dir eines Tages verleihen, Bruder. Jetzt ist es dafür noch zu früh. Du könntest sie mißbrauchen.«
    Vicky Bonneys Doppelgängerin stand reglos da. Sie hatte die Augen geschlossen, schien zu schlafen. Rufus legte ihr seine Hand auf die Stirn. Er sprach Formeln der Schwarzen Magie und ließ dabei seine Knochenfinger langsam über das leblose Mädchengesicht gleiten.
    »Erwache!« flüsterte er. »Öffne die Augen, und beginne dein verderbliches Leben!«
    Ein gemeines Zucken umspielte mit einemmal die vollen Lippen des Ebenbildes. Die Wangen bewegten sich kurz. Und dann hoben sich langsam die Lider; als wären sie noch schwer, und als würde das Mädchen soeben aus einem tiefen Schlaf erwachen.
    Sian Baker leckte sich erregt die Schnauze. »Wird dieses Mädchen ewig leben, Rufus?«
    Der Führer der Dämonenclique schüttelte den Kopf. »Ich kann nur so lange existieren, solange die echte Vicky Bonney lebt. Vergiß nicht, sie ist trotz allem lediglich ein Spiegelbild. Wird das Original vernichtet, endet damit automatisch auch ihre Existenz.«
    Vickys Doppelgängerin sah sich träge um. Sie fürchtete die grauenerregenden Visagen nicht, die sie umgaben, denn sie gehörte in gewisser Weise zu diesen Ausgeburten der Hölle, wenn sie auch ganz anders aussah als diese.
    »Du weißt, worum es geht!« sagte Rufus hart.
    Die andere Vicky Bonney nickte. »Ja, Herr, das weiß ich.«
    »Du wirst dich mit allen dir zur Verfügung stehenden Kräfte für unsere Sache einsetzen!«
    »Das werde ich.«
    »Wir wollen Anthony Ballard!« rief Rufus mit erhobener Stimme. »Geh und hole ihn!«
    Vicky Bonneys Doppelgängerin setzte sich unverzüglich in Bewegung. Sie kannte ihre Aufgabe, und sie würde mit grausamer Kaltblütigkeit versuchen, ihr Ziel zu erreichen…
    ***
    Meine Gedanken kreisten ununterbrochen um Vicky. Gegenüber dem Polizeipräsidium, das ich soeben verlassen hatte, entdeckte ich eine Telefonbox. Ich steuerte sie an. Ein fettes altes Weib watschelte auf die Kabine zu, erreichte sie früher als ich, quetschte sich in den engen Glaskasten und fütterte den Automaten mit mehreren Dimes. Zunächst klappte es dreimal nicht mit der Verbindung, aber dann hob am anderen Ende des Drahtes doch jemand ab. Es fielen ein paar höfliche Floskeln. Ich konnte sie hören, weil die Tür der Kabine halb offenstand. Dann kam das erste böse Wort. Ein zweiter und ein dritter Mißton, und im Handumdrehen war der schönste Streit im Gange, während ich vor der Box wie auf glühenden Kohlen stand. Gott, was warf die Dicke der anderen nicht alles an den Kopf. »Lügnerin!«
    »Betrügerin!«
    »Schlampe!«…
    Ich klopfte mit einem Geldstück an das Glas der Tür.
    Die Dicke zuckte herum und starrte mich mit riesigen,

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