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GK249 - Die Furie

GK249 - Die Furie

Titel: GK249 - Die Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ist. Mein Freund - wie Sie wissen, war er selbst einmal ein Dämon - ist der Auffassung, daß man die Mitglieder der Chicagoer Dämonenclique nur dann vollends vernichten kann, wenn man diese Bäume findet und zerstört.«
    Mannings blieb abrupt stehen. »Sagten Sie nicht vorhin. Sie hätten auf dem Montrose Cemetery zwei Ghouls zur Strecke gebracht? Steht das nicht in einem Widerspruch zu dem, was Sie eben erwähnten, Mr. Ballard?«
    Mr. Silver schaltete sich ein. »Zugegeben, das hört sich in der Tat wie ein Widerspruch an, Mr. Mannings. Aber es ist keiner. Sehen Sie, es gibt zwei Möglichkeiten, die Dämonen, die in dieser Stadt leben, zu eliminieren: Erstens - man kann sie hier in Chicago auslöschen, dann gibt es sie zwar in dieser Stadt nicht mehr, aber solange ihr Lebensbaum existiert, sind sie noch nicht vollends erledigt. Sie halten sich eine Weile in der Unterwelt auf, sammeln neue Kräfte und kommen irgendwann mal wieder zum Vorschein. Das muß nicht unbedingt noch mal in Chicago sein… Zweitens -man vernichtet den Lebensbaum eines solchen Schattenwesens, dann ist es nicht nur hier, sondern gleichzeitig auch in der Unterwelt erledigt, und zwar für immer.«
    »Das ist der Grund, weshalb wir hier sind, Mr. Mannings«, sagte nun wieder ich.
    Der Leiter des »Weißen Bundes« schaute mich erstaunt an. »Ich verstehe nicht, Mr. Ballard.«
    »Nun«, erklärte ich, »in Teres Pools Körper steckt ein Teufel. Sie werden ihn aus ihrem Leib vertreiben, und sobald er das Mädchen verlassen hat, schnappen Mr. Silver und ich ihn uns. Er kennt den verborgenen Ort, an dem die Lebensbäume der Dämonen stehen, und wir werden ihn zwingen, uns dieses Geheimnis preiszugeben.«
    Schritte stampften auf die Kellertreppe zu.
    Wir wandten uns um.
    John Morton kam atemlos die Stufen heruntergestolpert. Jack Mannings machte uns mit dem sympathischen jungen Mann bekannt. John keuchte: »Ich wäre schon längst hier, wenn ich nicht in diese Verkehrsstockung am Lake Shore Drive geraten wäre. Sie… Sie haben doch hoffentlich noch nicht angefangen…«
    »Es ist noch nicht drei«, sagte Mannings.
    »Dem Himmel sei Dank«, seufzte Morton. Er hörte das Geschrei des Mädchens und erschrak. »Ich mache mir große Sorgen um Teres.« Sein Blick wischte nervös über unsere Gesichter. Er hoffte auf ein tröstendes Wort, das ihn aufzurichten vermochte.
    Jack Mannings legte ihm die Hand auf die Schulter. »Es wird alles gutgehen. Ich gebe Ihnen darauf mein Wort, Mr. Morton.«
    John nickte oberflächlich. Wir setzten unseren Weg fort und betraten kurz darauf den großen Keller.
    Etwa zwanzig Männer standen im Kreis um das Buchenholzkreuz, an das man Teres Pool gebunden hatte. Sie schrie und tobte mit haßverzerrtem Gesicht. Sie spie den Männern vor die Füße, beschimpfte sie furchtbar und verfluchte sie allesamt.
    An den Wänden blickten armdicke magische Fackeln, die in massiven Eisenringen steckten. Die Mitglieder des »Weißen Bundes« beteten murmelnd, mit gesenkten Häuptern und gefalteten Händen. Um das große Kreuz herum lagen Symbole der Weißen Magie sowie zahlreiche kabbalistische Zeichen, die die Kraft des Guten zu stärken und die Kraft des Bösen in gleichem Maße zu schwächen vermochten.
    Als Teres Pool mich sah, traten ihr die Augen weit aus den Höhlen. »Ballard!« kreischte sie aus Leibeskräften. »Du verdammter Kerl! Was suchst du hier?«
    Ich wußte, daß der Dämon, der sich in ihr befand, mit mir sprach, und lächelte kalt. »Ich warte auf den Augenblick, wo du aus diesem Körper herauskommst!«
    »Ha, darauf kannst du lange warten!«
    »Mr. Mannings wird dich so fertigmachen, daß nicht mal mehr ein Höllenhund einen verdammten Knochen von dir nehmen wird!« sagte ich überzeugt.
    »Das schafft Mannings nie!« kreischte der Dämon. »Ich bleibe in der Kleinen! Niemand kriegt mich aus ihr raus! Ihr müßt sie schon umbringen, wenn ihr das erreichen wollt!« Er stieß ein schauderhaftes Lachen aus, das mich wütend machte. Ich ballte unwillkürlich die Fäuste. Der Dämon sah das und lachte wieder. »Komm, Ballard. Komm her! Ich fordere dich zum Zweikampf auf!«
    »Ich bin damit einverstanden«, sagte ich hart.
    »Dann sag Mannings, er soll mich losbinden lassen!«
    Ich schüttelte grimmig den Kopf. »Für wie dumm hältst du mich? Ich kämpfe mit dir, wenn du aus Teres Pool herauskommst.«
    »Das könnte dir so passen!« röhrte die Bestie.
    »Du elender Feigling! Warum versteckst du dich im Körper eines

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