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GK249 - Die Furie

GK249 - Die Furie

Titel: GK249 - Die Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mädchens?« schrie ich ihn an.
    »Du kannst mich nicht beleidigen, Ballard. Niemand kann das! Ich bleibe in diesem Mädchen, weil es mir in ihr gefällt und weil ich sie umzubringen gedenke. Ganz, ganz langsam!«
    Jack Mannings warf einen raschen Blick auf seine Uhr.
    Es war Punkt drei. Er nickte Eli Boyd und den anderen Mitgliedern des »Weißen Bundes« zu und sagte: »Fangen wir an.«
    Mr. Silver und ich traten zurück. John Morton stellte sich neben uns. Seine Nervosität war beinahe ansteckend. Er tänzelte von einem Bein auf das andere, verschränkte einmal die Finger, dann wiederum die Arme, nagte an der Unterlippe und hüstelte unentwegt, während seine Augen starr auf Teres Pool geheftet waren, die wie eine bedauernswerte Märtyrerin am Kreuz hing und sich in ihren Fesseln wand.
    Obwohl Morton genau wußte, was mit dem bildschönen rothaarigen Mädchen los war, hatte er den bohrenden Schmerz des Mitleids in seiner Brust. Er konnte ihr Wimmern und Schreien nicht ertragen. Es quälte ihn mehr als sie. Seine Nervosität steigerte sich ins unermeßliche. Er versuchte sich einzureden, daß das, was geschah, unabdingbar wäre. Eine Notwendigkeit, die dem Mädchen letztlich das Leben retten würde.
    Aber da war noch etwas anderes in seinem Kopf. Etwas, das ihm sagte, er dürfe nicht zulassen, daß dieses Mädchen noch mehr gepeinigt würde.
    Ich bemerkte, wie Teres Pool den jungen Mann an meiner Seite anstierte.
    Ich konnte mir lebhaft vorstellen, was sie beabsichtigte. Der Dämon in ihr versuchte, John Morton in seine Gewalt zu bekommen.
    Ehe ich es verhindern konnte, war es bereits geschehen.
    Die Mitglieder des »Weißen Bundes« hatten sich rund um das Kreuz hingekniet und begannen mit der langen Litanei des Rituals.
    Teres Pool verhielt sich mit einem Mal vollkommen ruhig. Sie bäumte sich nicht mehr auf, sondern hing schlaff und müde am Kreuz, sie schrie und schimpfte nicht mehr, sondern preßte die Lippen zusammen und schwieg, während ihr das Gemurmel der Männer entgegenbrandete.
    Sie schlug John Morton innerhalb weniger Augenblicke in ihren Bann. Ein wilder Ruck ging durch den Körper das jungen Mannes. »Aus!« brüllte er plötzlich, so laut er konnte. »Aufhören! Laßt sie in Ruhe! Sie hat genug! Seht ihr denn nicht, daß sie erledigt ist! Nehmt sie ab! Herunter mit ihr vom Kreuz! Ich will nicht, daß sie da noch länger dranbleibt!«
    Morton warf sich nach vorn. Ich wollte ihn packen und zurückreißen, meine Hände schossen jedoch hinter ihm ins Leere.
    John Morton wollte den Kreis der Männer durchbrechen. Eli Boyd stellte sich ihm breitbeinig in den Weg. An der Art, wie er seine Fäuste tänzeln ließ, war zu erkennen, daß er mit ihnen verdammt gut umzugehen wußte.
    »Weg da!« schrie Morton.
    »Stop! Bleiben Sie stehen!« blaffte Boyd.
    »Zur Seite!« knurrte Morton. Er wollte den Taxifahrer fortfegen, da feuerte Boyd eine harte Gerade ab, die genau die Kinnspitze des jungen Mannes traf. John Morton wurde von der Wucht des Schlages zurückgerissen. Sein Blick wurde glasig. Er torkelte. Aber er warf sich sogleich wieder wutschnaubend auf Eli Boyd, der diesmal mehr Dampf hinter seinen Schlag legte und Morton auf diese Weise von den Beinen holte. Der junge Mann flog mir in die ausgebreiteten Arme. Ich hielt ihn fest. Er gebärdete sich wie ein Verrückter, wollte sich aus meinem Griff herauswinden, doch ich ließ es nicht zu.
    »Silver!« rief ich, und mein Freund und Kampfgefährte war sofort zur Stelle, setzte dem Tobenden seine beiden Daumen an die Schläfen und sprach schnell zwei Worte.
    Zwei Worte nur! Aber sie hatten eine verblüffende Wirkung. Durch John Mortons Kopf schien ein heftiger Stromstoß zu fahren. Er zuckte und zappelte in meiner Umklammerung und entspannte sich anschließend.
    Jack Mannings kam zu uns. Er war wütend. Seine Augen funkelten Morton an. »Wenn es noch mal zu einem solchen Zwischenfall kommt, Mr. Morton, müssen Sie gehen!«
    John blinzelte verdattert.
    Er schien nicht zu begreifen, was Mannings von ihm wollte, weshalb dieser mit ihm so brüllte. Er wußte in der Tat nicht, was er getan hatte, denn es war in Hypnose geschehen.
    »Er kann nichts dafür«, sagte ich deshalb zu Jack Mannings. »Er trägt die Schuld daran.« Ich wies mit dem Kinn nach dem Kreuz, und der Dämon in Teres Pool stieß ein höhnisches Gelächter aus.
    ***
    Zwei volle Stunden warteten wir mit bis zum Zerreißen angespannten Nerven auf den Moment, wo der Dämon aus dem jungen

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