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GK266 - Die weiße Göttin

GK266 - Die weiße Göttin

Titel: GK266 - Die weiße Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Reihen der Neger, um Vicky zu Hilfe zu eilen.
    Doch die Schwarzen hielten mich immer wieder auf.
    Vicky entfernte sich mehr und mehr von uns. Bald war ihr Schrei nur noch dünn und hilflos zu vernehmen. Ich warf mich mit dem Mut der Verzweiflung mitten hinein in die schwarze Wand aus Leibern, Armen und Beinen. Ich steckte viele Hiebe ein, teilte aber auch genug aus.
    Mr. Silver assistierte mir nach besten Kräften.
    Aber es war zuwenig.
    Vicky befand sich in der Gewalt der Schwarzen, und unsere einzige Chance, der erdrückenden Übermacht zu entkommen, bestand in einem beschämenden Rückzug…
    ***
    Vicky Bonney bäumte sich wild in der vielarmigen Umklammerung auf. »Tony!« schrie sie aus Leibeskräften. »Tony!« Die Schwarzen schleppten sie durch die Dunkelheit. Vicky versuchte freizukommen.
    Es ging nicht.
    Ihre Hände wurden festgehalten und auch ihre Beine. Sie konnte nicht nach den Männern schlagen oder treten, die sie trugen. Verzweifelt bäumte sie sich auf. Doch alles nützte nichts.
    Sie kam nicht los.
    Die Trommelschläge waren mittlerweile so laut geworden, daß sie Vickys Körper zum Vibrieren brachten. Das Mädchen verdrehte den Kopf und erblickte eine kleine Lichtung.
    Auf dem Boden hockten häßlich bemalte Schwarze und schlugen mit Knochen auf ihre großen flachen Trommeln. Wumm. Wumm. Wumm… Im Gleichklang mit ihrem Herzschlag.
    Sieben Neger tanzten in der Lichtungsmitte. Sie stampften mit den Beinen kräftig auf, wirbelten im Kreis und murmelten wüste Flüche. Dahinter entdeckte Vicky einen weißen Thron.
    Ein Gebilde wie das Rad eines Pfaus.
    Und auf diesem Thron saß… Vicky Bonneys Ebenbild. Wie eine Statue saß Bara da. Triumph glitzerte in ihren Augen. Sie trug ein weißes Kleid, das bis zu ihren Knöcheln reichte. Ihr blondes Haar umrahmte das glatte, unbewegliche Gesicht.
    In ihrer rechten Hand hielt sie eine Art Zepter aus Gold. Der Stab war mit Symbolen der Schwarzen Magie verziert. Oben drauf war ein bleicher Totenschädel befestigt.
    Die Neger betraten mit Vicky die Lichtung. Sie stellten sie vor Bara ab. Vicky konnte sich trotz ihrer großen Furcht nicht genug wundern. Sie glaubte, in einen Spiegel zusehen. Da war nichts, was bei Bara auch nur um eine Nuance anders gewesen wäre, als bei ihr.
    »Das staunst du, was?« sagte Bara höhnisch.
    Sie glühte Vicky feindselig an.
    »Ballard und Silver sind uns entwischt, Herrin!« sagte einer der Neger, die Vicky gebracht hatten.
    »Wir kriegen die beiden!« sagte die weiße Göttin zuversichtlich. »Wir haben das beste Faustpfand, das wir bekommen konnten.« Sie streckte den Arm aus. Ihr Zepter zeigte auf den Boden vor Vicky Bonneys Füße.
    Sie zeichnete damit ein Rechteck auf den Boden, ohne diesen mit dem Zepter zu berühren.
    Plötzlich tat sich vor Vicky die Erde auf. Das Mädchen wollte entsetzt zurückweichen, doch die Schwarzen ließen es nicht zu. Die Grube, in die Vicky starrte, war etwa zweieinhalb Meter tief – und ihr Boden war über und über mit Schlangen bedeckt!
    ***
    »Ich habe alles versucht, um meine übersinnlichen Fähigkeiten zu mobilisieren, Tony. Es hat nichts genützt«, sagte Mr. Silver verzweifelt. Ich machte ihm keinen Vorwurf. Ich wußte, daß er Vicky geholfen hätte, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre.
    »Was nun?« fragte ich mich selbst.
    »Vicky befindet sich in der Gewalt der weißen Göttin.«
    »Und wir sind fortgerannt wie die Hasen«, knirschte ich.
    »Wir hatten keine andere Wahl, Tony.«
    »Haben wir wirklich alles versucht, um zu verhindern, daß die Schwarzen Vicky verschleppten, Silver?«
    »Ja. Doch. Das haben wir. Bara wird uns nun unter Druck setzen, nehme ich an.«
    »Was wird sie verlangen?« fragte ich den Ex-Dämon.
    »Daß wir uns ergeben.«
    Ich seufzte. »Dann werden wir es tun.«
    »Vielleicht sollten wir zuerst noch versuchen, Vicky zu befreien.«
    »Und wie?« fragte ich bitter. »Wir haben hier soeben eine Schlappe eingesteckt, die sich gewaschen hatte.«
    »Es kann aber immer noch eine Möglichkeit geben, das Blatt zu wenden.«
    »Phantast«, sagte ich grimmig. Aber ich ging mit dem Ex-Dämon, als er sich in jene Richtung wandte, in die man Vicky verschleppt hatte. Vielleicht hatte Mr. Silver recht. Vielleicht schafften wir es, die Schwarzen zu überrumpeln.
    Sobald Vicky auf freiem Fuß war, würde ich mich um die weiße Göttin kümmern. Ich hatte trotz des Trubels von vorhin meine Bereitschaftstasche immer noch bei mir.
    In ihr befanden sich Waffen, mit denen ich

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