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GK266 - Die weiße Göttin

GK266 - Die weiße Göttin

Titel: GK266 - Die weiße Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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drehte sich im Kreis und blickte zu den Palmenwipfeln hinauf. »Du hast von mir etwas Unmögliches verlangt, Bara!« schrie er verzweifelt. Zu mir sagte er anklagend: »Sie hat meinen Bruder umgebracht, als er es ablehnte, ihr zu dienen. Danach hat sie sich an mich gewandt…«
    »Und nun werde ich dich töten!« schrie Bara. Der gesamte Hain erzitterte unter ihrer schrillen Stimme.
    Unwillkürlich fragte ich mich, ob sie es gewesen war, die meine Freunde und mich vor den Kaimanen gerettet hatte. Aber aus welchem Grund hätte sie das tun sollen?
    Mr. Silver und ich wollten uns schützend vor Gordon stellen, aber wir waren nicht schnell genug.
    Ein glühender Pfeil raste zwischen den Palmenstämmen auf den Fremdenführer zu und bohrte sich in seinen Hals. Der Mann ging röchelnd zu Boden. Wir konnten nichts mehr für ihn tun. Er starb noch in derselben Minute.
    Und Bara, die weiße Göttin, schien sich darüber die schwarze Seele aus dem verdammten Leib lachen zu wollen.
    ***
    Die wuchtigen Trommelschläge wurden lauter. Vicky preßte sich an mich. Sie starrte fassungslos auf den Toten zu ihren Füßen. Bara hatte uns eine kleine Kostprobe ihres mörderischen Könnens gegeben.
    Sie hätte jeden von uns auf die gleiche Weise vernichten können, aber für uns schien ein anderes Ende bestimmt zu sein. Wir rückten näher zusammen. Der Hain, die Dunkelheit um uns herum schien zu leben.
    »Tony!« raunte mir Mr. Silver plötzlich zu.
    Er hätte mich nicht aufmerksam zu machen brauchen, denn ich hatte sie bereits entdeckt.
    Schwarze Gesichter. Haßverzerrt. Fanatisch. Bedrohlich. Weiße Striche bedeckten Wangen und Stirn. Blutrote Punkte leuchteten dazwischen. Die Neger kamen lauernd auf uns zu.
    Es waren viele.
    Ihr Ring schloß sich immer enger um uns. Es war mehr als fraglich, ob wir ihn durchbrechen konnten. Die Schwarzen waren kräftige, muskulöse Burschen, die mit ihren klobigen Fäusten bestimmt großen Schaden anrichten konnten.
    »Was machen wir nun, Tony?« fragte Vicky verzweifelt. »Wir hätten diese Reise niemals machen sollen. Ich verfluche den Tag, an dem uns Bob Thompson von Bara erzählt hat.«
    »Wir werden versuchen, das beste aus der Sache zu machen«, sagte ich zu meiner vor Angst zitternden Freundin.
    »Die Schwarzen sind in der Überzahl.«
    »Vielleicht können sie nicht so schnell laufen wie wir«, gab ich sarkastisch zurück.
    »Wohin willst du denn laufen? Sie haben uns doch umringt.«
    »Abwarten, Vicky«, sagte ich beruhigend. »Warte ab, noch sind wir nicht verloren.« Angesichts der drohenden Übermacht klangen diese Worte ziemlich dürftig, das wußte ich. Aber Vicky klammerte sich an sie.
    Die Neger blieben einen Augenblick reglos stehen.
    Dann stieß plötzlich einer von ihnen einen heiseren Schrei aus, in den alle anderen einfielen.
    Und im selben Moment warfen sie sich alle gleichzeitig auf uns. Ich wehrte mich verzweifelt.
    Hände versuchten mich zu packen.
    Viele Hände!
    Ich wirbelte herum, schüttelte sie ab, duckte mich und schlug wieder kräftig zu. Mr. Silver riß einen der Schwarzen hoch und schleuderte ihn auf zehn andere Neger. Sie gingen alle zu Boden.
    Der Hüne kümmerte sich nicht weiter um sie, sondern nahm sich sogleich der nächsten Gegner an.
    Ich kassierte einen schmerzhaften Treffer am Hinterkopf, zuckte herum und revanchierte mich mit einem Uppercut, der den Neger weit zurückbeförderte. Da umschlangen mich Arme wie Stahlklammern. Ich konnte meine Hände nicht mehr gebrauchen, stemmte mich kraftvoll vom Boden ab, schlug in der Luft ein Rad, entglitt den Stahlklammern.
    Jetzt, in dieser winzigen Verschnaufpause, fiel mir auf, daß ich den Kontakt zu Vicky verloren hatte. Sie war von unseren Gegnern geschickt abgedrängt worden.
    »Vicky!« schrie ich.
    »Tony!« kam es verzweifelt zurück.
    Ich sah schwarze Arme, die Vicky festhielten und fortschleppten. Mr. Silver und ich stürzten hinter dem Mädchen her. Wir wollten sie befreien, doch da stellten sich uns neue Gegner in den Weg, und wir hatten alle Hände voll damit zu tun, uns ihrer Attacken zu erwehren.
    Ich war von Mr. Silver enttäuscht.
    Wenn er seine außergewöhnlichen Fähigkeiten gegen diese Gegner eingesetzt hätte, wäre Vicky erspart geblieben, was gerade mit ihr passierte.
    Aber der Ex-Dämon konnte seine übersinnlichen Kräfte nicht mobilisieren.
    »Tony!« kreischte mein Mädchen. Mir standen die Haare zu Berge. Ich kämpfte gegen die schwarze Übermacht wie ein Berserker. Ich arbeitete mich durch

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