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GK278 - Die Bestie

GK278 - Die Bestie

Titel: GK278 - Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Archäologischen Abteilung dieses Museums ausgestellt ist.«
    »Wir werden sie uns unter den Nagel reißen«, sagte der Neger mit der Narbe.
    »Kein Problem«, sagte der andere überzeugt.
    »Dann hinauf mit euch«, brummte Karuma. »Macht schnell. Wir haben anschließend noch etwas zu erledigen.«
    »Wir sind in Kürze wieder zurück«, versprach der Schwarze mit der Narbe.
    »Ich warte dort drüben auf euch«, sagte Karuma. Er wies auf einen finsteren Durchlaß, in den er sich zurückziehen wollte. »Versucht die Schale ohne Aufsehen zu klauen.«
    »Wir sind keine Anfänger«, sagte der mit der Narbe.
    »Das weiß ich. Trotzdem erscheint es mir angeraten, euch zu sagen, daß ihr euch nicht wie die Elefanten im Porzellanladen benehmen sollt.«
    Karuma überquerte die Straße und verschwand gleich darauf in der Dunkelheit. Der Neger mit der Narbe stieß seinen Begleiter an und sagte: »Komm, bringen wir es hinter uns.«
    Sie kletterten an der grob gegliederten Gebäudefassade hoch. Bald hatten sie den ersten Stock des Museums erreicht. Die Archäologische Abteilung befand sich eine Etage höher, wie Karuma ausgeforscht hatte.
    Die Männer hatten nicht die geringsten Schwierigkeiten beim Aufstieg. Zweiter Stock. Der Mann mit der Narbe entnahm seiner Jacke einen Glasschneider. Er setzte ihn an und riß einen Kreis über das Fenster. Mit einem Gummisauger hob er das Glas gleich darauf heraus.
    Sein Begleiter steckte es ein.
    Einen Augenblick später war das Fenster offen. Mit schlangengleichen Bewegungen glitten die Männer über die Fensterbank. Sobald die Kaiman-Gangster aufrecht in der Archäologischen Abteilung standen, verharrten sie einen Augenblick lauschend.
    Kein verdächtiges Geräusch. Die Kaiman-Verbrecher waren allein. In großen gläsernen Schaukästen waren Funde aus der indogermanischen Kultur um 1000 vor Christus ausgestellt. Es gab Scherben und Gefäße aus der Maurya-Dynastie zu sehen. Waffen und Kleidungsstücke erinnerten an die Vijayanagar-Dynastie vom 14. bis zum 17. Jahrhundert. Grabbeigaben der Sultane von Delhi. Gobelins aus der Zeit des Dschingis Khan… Die Kaiman-Gangster glitten an den zahlreichen Vitrinen vorbei.
    Sie suchten die Hindu-Schale, die Akbar, der Hüter des Dämonenschlafs, brauchte.
    Als der Neger mit der Narbe sie entdeckte, vernahmen die Eindringlinge Schritte. Sie schauten einander nervös an. Dann zogen sie sich in eine Mauernische zurück.
    Die Schritte kamen näher. Der schlanke Lichtfinger einer Taschenlampe tastete über den Boden. Einer der Museumswächter machte seine Runde. Er leuchtete die Wände ab und strahlte routinemäßig die ausgestellten Gegenstände an.
    Das von den Einbrechern geöffnete Fenster wurde von einem Luftzug erfaßt und zur Seite gedrückt. Das erzeugte ein leises Knarren.
    »Verdammt!« zischte der Narbige.
    »Still!« flüsterte sein Komplize.
    Der Wächter hatte das Knarren des Fensterflügels nicht gehört. Er durchmaß den Saal mit langsamen Schritten, blieb stehen, schaute sich um, leuchtete hierhin und dorthin, ging weiter.
    Die Kaiman-Gangster verhielten sich vollkommen ruhig. Sie regten sich nicht und verursachten nicht das geringste Geräusch. Eigentlich hätte der Wächter seinen Rundgang ahnungslos fortsetzen müssen.
    Doch der Mann blieb in diesem Augenblick erneut stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden. Das Streichholz flammte auf. Der Mann schob das abgebrannte Holz in die Schachtel, damit sich niemand über ihn beschweren konnte. Er rauchte genießend, und in dem Moment, wo er den Rauch ausblies, fing das offene Fenster wieder zu knarren an.
    Diesmal vernahm es der Wächter.
    Er drehte sich erstaunt um und richtete die Stablampe auf die Scheibe. Ihm fiel auf, daß daraus ein kreisrundes Stück herausgeschnitten worden war. »Das ist ja…«, stieß er entrüstet hervor.
    Er eilte auf das Fenster zu, um sich die Sache aus der Nähe anzusehen. Dabei fiel sein Blick in die enge finstere Mauernische. Er glaubte, eine Bewegung wahrgenommen zu haben.
    Einbrecher!
    Der Mann trug eine Trillerpfeife in seiner Tasche. Hastig griff er danach. Es gab insgesamt zwanzig Wächter im Museum. Die wollte er nun augenblicklich alarmieren.
    Er steckte die Pfeife in den Mund, doch er kam nicht mehr dazu, hineinzupusten. Die Kaiman-Gangster flogen wie vom Katapult geschleudert auf ihn zu. Der Narbige schlug ihm die Trillerpfeife aus dem Mund.
    Der andere versetzte dem Wächter mehrere kräftige Hiebe. Der Wächter blieb ächzend auf dem Boden

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