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GK278 - Die Bestie

GK278 - Die Bestie

Titel: GK278 - Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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liegen, doch er war noch nicht vollends außer Gefecht gesetzt.
    Er pumpte seine Lungen mit Luft voll, rollte sich auf den Rücken und wollte um Hilfe brüllen. Da schlug der Kaiman-Gangster erneut zu. Und diesmal brauchten die Eindringlinge nicht mehr zu befürchten, daß der Mann ihre Anwesenheit verraten konnte.
    »Schnell«, keuchte der Mann, der den Wächter ausgeschaltet hatte. »Die Hindu-Schale!«
    Der Narbige lief zu jener Vitrine, in der sich die Schale befand. Er nahm sich nicht die Zeit, wieder mit dem Glasschneider zu arbeiten. Er schlug einfach das Glas mit der Faust entzwei und griff nach dem alten, wertvollen Stück aus gebranntem, bemaltem Ton.
    Grell klirrte das Glas.
    Und grell fing eine Alarmglocke zu läuten an.
    Kein Aufsehen?
    Jetzt war im Museum die Hölle los. Die Wächter kamen aus allen Abteilungen angeschnauft. Einige von ihnen waren so schnell zur Stelle, daß die Kaiman-Gangster nicht einmal Zeit fanden, aus dem Fenster zu steigen.
    Drei Wächter warfen sich auf die Schwarzen. Ein vierter kam hinzu. Der Narbige war bestrebt, die gestohlene Schale vor Schaden zu bewahren. Er preßte das Ding mit der linken Hand an seinen Leib, während er mit der rechten auf die Wächter einschlug.
    Die Kaiman-Gangster setzten sich entschlossen zur Wehr. Den Wächtern war es nicht möglich, die Einbrecher zu überwältigen. Sie wichen Schritt für Schritt zurück. Sobald die Neger ihre Gegner aus dem Saal getrieben hatten, warfen sie die Tür zu.
    Danach stemmten sie sich gegen einen Hochschrank. Sie kippten ihn um und schoben ihn vor die Tür, gegen die die Wächter wütend anrannten.
    »Und jetzt weg von hier«, sagte der Narbige. Er warf einen prüfenden Blick auf die Hindu-Schale. Sie war zum Glück noch unversehrt.
    Mit langen Sätzen eilten die Kaiman-Banditen zu jenem Fenster zurück, durch das sie in das Museum eingestiegen waren. Mittlerweile wurde von den Wächtern die Polizei verständigt.
    Die Kaiman-Gangster kletterten wieselflink an der Fassade hinunter. Sie rannten wenig später über die Straße und verschwanden in der Dunkelheit jenes Durchlasses, in dem Karuma auf sie wartete.
    Der Anführer der Kaiman-Bande starrte seine Männer wütend an. »Ihr verdammten Idioten. Habe ich euch nicht gesagt, die Sache soll ohne Aufsehen abgehen? Ihr habt ganz Bombay aufgescheucht.«
    »Es ließ sich leider nicht vermeiden«, knurrten die Kerle grimmig.
    Karuma nahm die Hindu-Schale an sich. Er wandte sich um. Seine Männer gingen mit ihm. Als die ersten Polizeifahrzeuge das Museum erreichten, waren die Kaiman-Gangster bereits über alle Berge.
    ***
    Nun war Teil zwei der Aktion dran.
    Akbar hatte auch das Herz eines Menschen verlangt. Karuma wußte, woher er eines ohne viel Schwierigkeiten bekommen konnte: bei den fünf Türmen des Schweigens, wo die Parsen ihre Toten auf freie Roste legen, damit die Raubvögel kommen und alles verschlingen, bis nur noch die Knochen übrig sind.
    Dorthin war Karuma mit seinen Männern unterwegs. Sie schritten den Marine Drive entlang. Auf der Back Bay schimmerte das Licht des allmählich erwachenden Tages.
    »Schneller«, sagte Karuma ungeduldig. »Beeilt euch!«
    Der Morgen graute, als Karuma mit seinen Begleitern die fünf Türme des Schweigens erreichte. Geier kreisten am heller werdenden Himmel. Karuma reichte dem Narbigen ein Messer.
    Er brauchte kein Wort zu sagen. Der Mann verstand. Er nickte und eilte auf einen der Türme zu. Niemand beobachtete ihn bei seinem Aufstieg. Als er die Plattform erreichte, ließ er die Messerklinge aufschnappen.
    Plötzlich war die Luft von einem wütenden Krächzen erfüllt. Die Geier wollten sich ihre Beute nicht wegnehmen lassen. Sie stürzten sich zornig auf den Kaiman-Gangster.
    Der Neger blickte nach oben. Zahlreiche Vogelleiber schossen auf ihn herab. Die weiten Schwingen peitschten die Luft. Gefährliche Fänge streckten sich dem Dieb entgegen. Scharfe Schnäbel hackten nach dem Schwarzen.
    Der Farbige stach nach den gefiederten Angreifern. Er verletzte einige der Geier mit dem Messer. Er schlug mit den Fäusten nach ihren Schädeln, und jene, die ihn mit ihren Fängen verletzen wollten, packte er und schleuderte sie zu Boden.
    Die kreischenden Tiere flatterten aufgeregt und segelten dann torkelnd durch die Lüfte davon. Der Kaiman-Gangster verstand sich seiner Haut äußerst wirksam zu wehren.
    Bald hatte er es nur noch mit wenigen Vögeln zu tun. Die meisten hatten eingesehen, daß es zu gefährlich war, gegen ihn zu

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