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GK278 - Die Bestie

GK278 - Die Bestie

Titel: GK278 - Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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kämpfen, und hatten die Flucht ergriffen. Aus großer Höhe, wütend protestierend, verfolgten sie weiter, was auf dem Turm geschah.
    Der Kaiman-Mann räumte auch unter den restlichen Raubvögeln gehörig auf. Es gelang ihm sogar, einen von ihnen zu töten, und den letzten schaltete er aus, nachdem er sich blitzschnell verwandelt hatte. Mit seiner Kaiman-Schnauze biß er tödlich zu.
    Der Vogel kreischte auf. Dann war er still.
    Und danach tat der Schwarze das, was Karuma ihm befohlen hatte…
    ***
    Am nächsten Morgen war Mr. Silver früh auf den Beinen. Er duschte, frühstückte, holte sodann das Fläschchen mit jener unschätzbar wertvollen Tinktur und begab sich damit in die Tiefgarage.
    Er setzte sich in den weißen Leih-Cadillac, öffnete das Handschuhfach, legte das Fläschchen hinein, schlug die Klappe zu und drehte den Zündschlüssel herum. Augenblicke später dröhnte der Wagen durch die Garage, auf die Auffahrtsschnecke zu und diese hoch.
    In Indien ist Linksverkehr.
    Also blickte Mr. Silver zuerst nach rechts und dann nach links – wie er das auch zu Hause in London machte – und ließ den weißen Wagen erst dann auf die Straße rollen.
    Plötzlich ein schriller Schrei. Der Hüne sah eine Gestalt. Er hörte einen dumpfen Aufprall. Die Gestalt verschwand aus Mr. Silvers Gesichtsfeld. Er sah noch kurz eine Hand, dann war auch sie verschwunden.
    Blitzschnell wechselte sein Fuß vom Gas zur Bremse. Da der Wagen nicht schnell gefahren war, stand er augenblicklich. Mit einem federnden Sprung war der Hüne aus dem Fahrzeug.
    Er sah Mädchenbeine.
    Siri Khas’ Beine!
    »Alle Mächte!« rief Mr. Silver erschrocken aus. Er eilte zu dem Mädchen, das das Zimmer neben seinem bewohnte. Sie rappelte sich soeben mühsam hoch. Ihr linkes Knie war aufgeschunden.
    »Ich hab’ Sie nicht gesehen. Ich hab’ Sie wirklich nicht gesehen, Siri«, beteuerte Mr. Silver dem Mädchen.
    Sie brachte ihr Kleid in Ordnung, wischte einen Schmutzfleck weg. Ihr Gesicht war verzerrt. Sie schien Schmerzen zu haben.
    »Sie waren plötzlich da…«, versuchte sich Mr. Silver rechtzufertigen.
    »Es trifft Sie keine Schuld, Mr. Silver«, sagte das Mädchen heiser. »Ich hätte nicht wie ein blindes Huhn auf die Straße rennen dürfen. Aber ich hatte es eilig…«
    »Sind Sie verletzt?« fragte der Hüne fürsorglich.
    »Ich weiß es nicht. Mein Knöchel tut höllisch weh. Hoffentlich ist er nicht gebrochen. Das hätte mir gerade noch gefehlt.«
    »Setzen Sie sich in meinen Wagen«, sagte Mr. Silver. »Ich sehe mir Ihren Knöchel einmal an.«
    Das Mädchen sank ächzend auf den Beifahrersitz. Mr. Silver untersuchte das verletzte Bein. »Gebrochen ist er bestimmt nicht. Höchstens verstaucht. Aber das kann oft schmerzhafter sein als ein Bruch.«
    »Das merke ich«, stöhnte Siri.
    »Wohin wollten Sie?« erkundigte sich Mr. Silver.
    »In die Carnac Road. Eine Freundin von mir erwartet mich da.«
    »Darf ich Sie hinfahren?«
    »Das kann ich doch nicht von Ihnen verlangen. Sie haben sicherlich etwas anderes vor.«
    »Ich kann die Zeit erübrigen«, versicherte Mr. Silver der Inderin. »Außerdem fühle ich mich mitschuldig an Ihrem Mißgeschick. Geben Sie mir die Chance, es wiedergutzumachen.«
    »Na schön. Wenn Sie darauf bestehen.«
    Das Mädchen schwang die langen, wohlgeformten Beine in den Wagen. Mr. Silver warf die Tür zu. Er eilte um die Motorhaube herum, glitt hinter das Lenkrad und knallte den Gang ins Getriebe.
    Siri Khas sagte ihm, wie er fahren mußte.
    Die Inderin wies wenig später in der Carnac Road auf ein Haus, dessen Fassade sich braun getönt von den übrigen Häusern abhob.
    »Wir sind schon da. Sie sind wirklich sehr nett, Mr. Silver.«
    »Ich bitte Sie, das war doch das mindeste, was ich für Sie tun mußte, Siri.«
    Der Hüne stoppte seinen weißen Wagen vor dem Haus, das ihm Siri gezeigt hatte.
    »Vielen Dank, daß Sie sich kostenlos als Taxi zur Verfügung gestellt haben, Mr. Silver.«
    »Glauben Sie, daß Sie’s ohne Hilfe schaffen, oder soll ich Ihnen bis zum Haus helfen?«
    »Ich will’s erst mal allein versuchen«, sagte Siri. Sie öffnete den Wagenschlag und rutschte nach draußen. Kaum hatte sie sich aber aufgerichtet, da stieß sie auch schon einen heiseren Schrei aus und knickte ein.
    Mr. Silver war sogleich aus dem Cadillac. Er eilte zu dem Mädchen. »Legen Sie Ihren Arm um meinen Nacken«, verlangte er. Siri Khas folgte der Aufforderung. »Herrgott noch mal, wo habe ich bloß meine Augen gehabt? Ich

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