Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK278 - Die Bestie

GK278 - Die Bestie

Titel: GK278 - Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
gepeinigten Körper strömte. Er dachte an Vicky, an Tony, an Harry Mockton und all die andern, die ohne ihn nicht überleben konnten.
    Die magische Ohnmacht würde sie nicht umbringen. Das nicht. Aber sie würden sich nicht wehren können, wenn die Kaiman-Bande mit Tharus’ Hilfe zum vernichtenden Schlag ausholte.
    Sie brauchten Roy Bellmores Tinktur, um wieder auf die Beine zu kommen. Die wertvolle Flüssigkeit befand sich im Handschuhfach des Cadillac, der vor dem Haus stand.
    Mr. Silver mußte es irgendwie schaffen, den Freunden Bellmores Zaubertrank zukommen zu lassen. Die Kaiman-Gangster durften diese zweite Konfrontation nicht gewinnen.
    Der Hüne kämpfte verbissen um den Erfolg. Er fühlte sich schwach und elend, doch er gab nicht auf. Er mußte es schaffen. Er mußte, mußte, mußte! Mit größter Willensanstrengung konzentrierte er sich auf seinen außergewöhnlichen Körper. Er starrte die schlanken Metallspitzen an.
    Sie ragten ringsherum aus den Wänden.
    Eine todsichere Falle – geeignet für Menschen und Dämonen. Mr. Silver kämpfte gegen die Kraft an, die ihn niederzuringen versuchte. Plötzlich stellte er fest, daß sein Leibesumfang sich verringerte.
    Sein Herz schlug vor Freude sogleich schneller. Es klappte. Es gelang ihm. Er hatte zu schrumpfen begonnen. Schwitzend machte der Ex-Dämon weiter. Je mehr sich seine Größe verringerte, desto weiter schienen die Metallspitzen zurückzuweichen. Dadurch verringerten sich nicht nur die Schmerzen, die ihn peinigten. Die schwarzmagischen Kräfte strömten auch nicht mehr so ungestüm in ihn hinein.
    Das bewirkte, daß er sich immer besser entfalten konnte.
    Die zahlreichen Stacheln glitten Millimeter um Millimeter zurück. Bald berührte keine Spitze mehr seinen Leib. Seine Haut schloß sich, zeigte keine Verletzung.
    Sobald die Verbindung mit den magischen Stacheln nicht mehr bestand, konnten sich Mr. Silvers Kräfte wieder voll entfalten. Er war wieder ganz der alte. Nun wußte er, daß er über diese gefährliche Hürde hinwegkommen würde.
    Er benutzte die Metallspitzen wie Leitersprossen.
    Da er auf die Hälfte seiner normalen Körpergröße zusammengeschrumpft war, trugen ihn die Stacheln, ohne abzubrechen. Behende kletterte er an ihnen hoch. Mit einem kraftvollen Stoß öffnete er die Falltür.
    Einen Augenblick später stand er in der leeren Halle. Siri Khas war nicht im Haus. Mr. Silver suchte die Dämonin in allen Räumen. Er wuchs langsam wieder, aber er war noch weit davon entfernt, ein Hüne zu sein.
    Als ihm noch etwa ein Viertel auf seine normale Größe fehlte, klappte die Eingangstür. Siri war zurückgekommen.
    Eine Begegnung mit ihr war nicht zu vermeiden.
    Mr. Silver zeigte sich ihr sogleich. Er wollte, daß es in dieser Minute zum entscheidenden Kampf kam.
    ***
    Als die Inderin den Ex-Dämon sah, stutzte sie zuerst. In ihren Augen blitzte es gefährlich. Sie atmete heftig. Ihre Miene verfinsterte sich. Ihre Hände krampften sich zu Fäusten zusammen.
    Plötzlich fing sie kreischend zu lachen an. Es störte sie offenbar nicht, daß es Mr. Silver gelungen war, die Fallgrube zu verlassen. Es amüsierte sie, daß er im Augenblick kleiner war als sie.
    Er wuchs indessen langsam weiter.
    »Du siehst ulkig aus!« lachte die Dämonin.
    »Dir wird das Lachen schon vergehen, Siri!« sagte Mr. Silver ernst.
    »Ich habe gesagt, daß du dieses Haus nicht lebend verlassen wirst. Dabei bleibt es, ob es dir nun gelungen ist, aus deinem Gefängnis auszubrechen oder nicht. Du kommst hier nicht raus, Silver!«
    »Wer will mich daran hindern?« fragte der Ex-Dämon.
    »Ich natürlich«, tönte der weibliche Dämon.
    Mr. Silver ließ sich Zeit. Er griff Siri noch nicht an. Erst wenn er wieder seine normale Größe erreicht hatte, wollte er sich ihr zum Kampf stellen. Sie erriet seine Gedanken, und sie begriff, daß sie nur jetzt eine Chance gegen ihn hatte. Wenn er erst wieder so groß wie früher war, würde er ihr höchstwahrscheinlich überlegen sein.
    Sie verwandelte sich.
    Ein grauenvolles Monster stand vor dem Ex-Dämon. Die Kiefer knarrten, als der Totenschädel den Mund aufmachte. »Sterben wirst du, Silver. Wenn du nicht auf Tharus warten kannst, werde eben ich dich ins Reich der Toten befördern.«
    Der weibliche Dämon flog mit einem schrillen Schrei heran.
    Mr. Silver parierte diesen, ersten ungestümen Angriff mit beiden Händen. Siri hatte die Kraft der Hölle im Leib. Sie versetzte ihm einen Stoß, der ihn schwer gegen die Wand

Weitere Kostenlose Bücher