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GK278 - Die Bestie

GK278 - Die Bestie

Titel: GK278 - Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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will mich umbringen!«
    ***
    Sie jagte auf mich zu. Ihre Hände fuchtelten in der Luft herum. Sie hatte Tränen in den Augen. Zum Glück war sie nicht schwer verletzt. Lauter mehr oder weniger harmlose Kratzer und Schnittwunden, die zwar schmerzhaft waren, aber mit ein paar Heftpflasterstreifen versorgt werden konnten.
    Sie fiel mir in die Arme. »Mr. Ballard. O Gott, Mr. Ballard!« Sie wurde vom Schluchzen geschüttelt. Ich gab sie an Mr. Silver weiter.
    Harry Mockton wollte sich erheben, doch er schien die Kraft dazu nicht mehr zu haben. Es ging ihm dreckig.
    Ich wandte mich an Barbara. »Was ist passiert?«
    Das Mädchen wies auf den Vorhang. Ihre Hand zitterte. »Er kam aus der Kanzel. Ich dachte mir nichts Böses. Plötzlich zog er sein Messer und stach auf mich ein.«
    »Wer?« fragte ich erregt. »Wer hat Sie umzubringen versucht, Barbara?«
    »Frank…«, ächzte die Stewardeß. Sie bebte am ganzen Leib und klammerte sich verzweifelt an Mr. Silver.
    »Frank Sheene?« fragte ich.
    »Ja«, sagte Barbara.
    Sheene war der Bordmechaniker. An und für sich ein umgänglicher Mann. Ich hatte mich vor dem Start mit ihm unterhalten. Er hatte mir gefallen, war mir auf Anhieb sympathisch gewesen.
    Was mochte ihm den Verstand geraubt haben? War das die Auswirkung des geheimnisvollen Knalls, den wir vernommen hatten? Die plötzliche Erkrankung des Piloten, der sein Leben lang vor Gesundheit gestrotzt hatte… der Irrsinn des Bordmechanikers …
    Ich wollte mir den Kerl sofort kaufen.
    »Tony, bleib hier!« rief Vicky ängstlich.
    Ich drehte mich halb um. »Möchtest du, daß Frank Sheene nach und nach die gesamte Besatzung abschlachtet?«
    Vicky schwieg. Ich stürmte auf den Vorhang zu. Doch bevor ich ihn erreichte, wurde er mit einer aggressiven Bewegung zur Seite geschleudert, und dann sah ich den Bordmechaniker.
    Der Mann war kaum wiederzuerkennen. Tatsächlich glitzerte Wahnsinn in seinen Augen. Sein Gesicht war knallrot und zu einer entsetzlichen Fratze verzerrt. Schaum flockte auf seinen Lippen.
    Er atmete rasselnd und starrte mich an, als hätte er die Absicht, mir das Herz aus der Brust zu schneiden. Als Barbara ihn erblickte, schrie sie sofort wieder grell auf.
    Sie verbarg ihr zuckendes Gesicht an Mr. Silvers Brust, während Frank Sheene mit gezücktem Messer auf mich zukam. Ich ging in Abwehrstellung.
    »Sheene«, sagte ich eindringlich. »Mr. Sheene!« Ich hoffte, ihn wieder zur Vernunft zu bringen.
    Er reagierte nicht.
    »Hören Sie mich, Mr. Sheene?«
    »Klar höre ich dich, Ballard!« zischte der Bordmechaniker. Seine Stimme, sein ganzes Wesen hatten sich grundlegend geändert. Er war nicht mehr leutselig und verträglich.
    Er hatte sich in eine fleischgewordene Aggression verwandelt. Er war zu einer tödlichen Gefahr geworden. Wodurch? Was war mit ihm passiert? Was hatte ihn verändert?
    Dieselbe Kraft vielleicht, die den Piloten sterbenskrank gemacht hatte? Nicht auszudenken, was auf diesem Flug noch alles geschehen würde. Irgendwo lauerte ein gefährlicher Bazillus, der anscheinend einen nach dem andern ansteckte. Mockton und Sheene hatte er bereits erwischt.
    Wer würde das nächste Opfer dieses gefährlichen Bazillus werden?
    Ich konzentrierte mich auf den Bordmechaniker. »Wenn Sie mich hören, Sheene, dann sagen Sie mir, was mit Ihnen los ist.«
    Der Verrückte lachte, daß mir die Gänsehaut über den Rücken lief. »Gar nichts ist mit mir los. Ich bin okay.«
    »Sie haben versucht, Barbara zu töten.«
    »Ja, verdammt. Schade, daß es mir nicht gelungen ist.«
    »Mr. Sheene, ich fordere Sie auf, das Messer aus der Hand zu legen!« sagte ich fest.
    Der Bordmechaniker lachte mich aus. »Das würde dir so passen, was? Aber das spielen wir nicht, Ballard.«
    Er hatte mich noch nie geduzt. Mit dieser plumpen Vertraulichkeit wollte er mir offensichtlich beweisen, daß er nichts von mir hielt, daß er mich verachtete.
    »Ich warne Sie, Sheene…«
    »Ach, halt doch die Klappe, Ballard!« knurrte er mich gereizt an.
    »Noch ist nichts geschehen, was man nicht – wenn man großzügig ist – vergessen könnte, Sheene«, sagte ich eindringlich. »Wenn Sie mit diesem Irrsinn aber weitermachen…«
    »Klar mache ich weiter!« schrie Sheene mir voller Haß ins Gesicht. »Was dachtest du denn? Jetzt lege ich erst richtig los. Und keiner wird mich daran hindern können!«
    »Messer weg, Sheene«, sagte ich schneidend. »Ich wiederhole es nicht noch mal.«
    Der Bordmechaniker ließ die blitzende Klinge auf und ab

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