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GK283 - In den Katakomben von Wien

GK283 - In den Katakomben von Wien

Titel: GK283 - In den Katakomben von Wien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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weiterhin als glatten Humbug abtun sollte. Ich erzählte ihr, daß die Kraft des Hexensteins sich durch mein Blut umgekehrt hatte.
    Genauso, wie er früher das Böse verstärkt hatte, unterstützte er nun alle guten Taten, die gegen die Hölle gerichtet waren. Ich ließ einen Teil des Steines in Gold fassen und trage diesen Ring seither an meiner rechten Hand.
    Olga bat mich, ihr meinen magischen Ring zu zeigen. Sie betrachtete ihn lange, sagte kein Wort. Ich sprach von einem Blutgeier namens Paco Benitez, der in Spanien auf Castell Montgri gelebt und unter anderem eine Frau namens Rosalind Peckinpah getötet hatte.
    Damals beschlossen Rosalinds Mann, Tucker Peckinpah, ein schwerreicher Industrieller, und ich, uns gegen das Böse zu verbünden. Er unterstützte meinen Kampf mit den nötigen finanziellen Mitteln, und ich schlug mich fortan mit Vampiren, Hexern, Ghouls und allem möglichen teuflischen Gelichter in aller Welt herum.
    Olga hörte mir aufmerksam zu. Sie unterbrach mich kein einziges Mal. Als ich meine Lebensgeschichte beendete, seufzte sie.
    »Sie sind immer noch nicht überzeugt?« fragte ich.
    »Sie dürfen nicht denken, daß ich Sie für einen Lügner halte, Mr. Ballard, aber… Mir fällt es schwer, etwas zu glauben, das ich nicht mit meinen eigenen Augen gesehen habe.«
    Ich lächelte. »Waren Sie schon mal in Miami Beach?«
    »Nein.«
    »Existiert es deshalb für Sie nicht?«
    Sie zuckte die Schultern.
    Ich nahm einen Schluck von meinem Pernod und sagte dann mit rauher Stimme: »Sie sollten sich lieber nicht wünschen, den Spuk, dessentwegen ich hier bin, zu sehen, um an seine Existenz glauben zu können. Arik Speer ist ein verdammt gefährlicher Bursche. Glauben Sie mir, ich weiß, was ich sage. Ich hatte bereits mit ihm zu tun.«
    Olga schob ihr Kinn vor und blickte mich durchdringend an. »Ich habe keine Angst, Mr. Ballard.«
    Ich wiegte den Kopf. »Hoffentlich bleibt das so.«
    ***
    Liselotte Katzlers Gewissensbisse wurden immer größer. Du bist die Komplizin eines Satans! sagte sie sich immer wieder. Du mußt etwas dagegen tun. Bernd darf nicht sterben.
    Sie schauderte, wenn sie Istvan Takays Gesicht betrachtete, denn sie wußte, daß sich dahinter eine abstoßende Fratze befand. Der Ungar war kein Mensch. Er war ein Ungeheuer. Ein Dämon.
    Liselotte knetete nervös ihre Finger. Was sollte sie tun? Wie konnte sie Bernd vor dem Schlimmsten bewahren? Längst war es dunkel geworden. Vermutlich streckte der Pesttote bereits seine Knochenfinger nach seinem ahnungslosen Opfer aus.
    Diese Vorstellung war Liselotte mit einemmal unerträglich. Sie erhob sich. Takay sah sie scharf an. »Was ist mit dir?« fragte er rauh.
    »Nichts«, antwortete Liselotte heiser.
    Der Ungar grinste. »Du kannst es nicht mehr erwarten, bis Speer es getan hat, wie?«
    »J-ja.« Liselotte Katzler griff nach ihrer Handtasche. »Es ist vielleicht besser, wenn ich doch zu Helga nach Melk fahre.«
    »Aber warum denn?«
    »Bernd könnte auf die Idee kommen, bei ihr anzurufen.«
    Takay trat auf Liselotte zu. Sie wäre am liebsten vor ihm zurückgewichen, mußte all ihren Mut zusammennehmen, um stehenzubleiben. Er nahm sie in seine Arme.
    »Bleib hier. Verbringen wir diese Nacht zusammen. Um Bernd brauchst du dich nicht mehr zu kümmern. Der ist bereits so gut wie tot.«
    Liselotte gaben diese Worte einen Stich ins Herz. Sie zuckte zusammen, löste sich aus Takays Armen und eilte zur Tür. »Ich rufe dich an. Aus Melk«, sagte sie.
    »Bis Mitternacht«, sagte Takay zuversichtlich, »ist alles gelaufen. Dann steht unserem Glück nichts mehr im Wege, Liebste.«
    Liselotte nickte niedergeschmettert. Wenn Istvan mit dieser Prophezeiung recht behielt, hatte sie indirekt an zwei Morden mitgewirkt. Bei diesem Gedanken wurde ihr schwindlig.
    Sie beeilte sich fortzukommen. Atemlos lief sie die Straße entlang. Ich muß Bernd warnen! hämmerte es hinter ihrer schweißbedeckten Stirn. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.
    Auf ihrem Weg zum Wagen fiel ihr eine Telefonzelle auf. Kurz entschlossen betrat sie die Box. Sie kramte in ihrer Handtasche nach einer Münze herum, fand eine, nahm den Hörer vom Haken, warf das Geldstück ein, wählte: 2…3 …3 …
    Plötzlich strich ein Lufthauch über ihren Nacken.
    Erschrocken drehte sie sich um. Die Zellentür war aufgerissen worden, und vor Liselotte Katzler stand… Istvan Takay!
    ***
    Er grinste diabolisch, fletschte die Zähne, und der Dämon versteckte sich nicht mehr länger hinter der

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