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GK307 - Der Ghoul von Mallorca

GK307 - Der Ghoul von Mallorca

Titel: GK307 - Der Ghoul von Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mädchen legte seine Hand auf die meine. Der Feuerschein erhellte ihre weichen Züge. Die Flamme spiegelte sich in ihren rehbraunen Augen.
    Sie kehrte nicht mehr an ihren Tisch zurück, sondern setzte sich mit der größten Selbstverständlichkeit zu uns.
    Ihr Name war Jessica West. Ich nannte meinen Namen und den von Mr. Silver. Es war mir unangenehm, wie sie mir den Himmel auf Erden versprach.
    Als ich erwähnte, daß wir Freunde von Lance Selby wären, sagte sie uns, daß dieser sich mit einer Reiseleiterin getroffen habe.
    Sie meinte, daß wir mit seiner Rückkehr wohl erst im Morgengrauen rechnen könnten.
    Dann wurde sie ans Telefon gerufen, und Mr. Silver schnalzte anerkennend mit der Zunge. »Mann, ist die scharf auf dich.«
    Ich hob gleichmütig die Schultern. »Daran kann ich nichts ändern. Sie wird sich leider einen Korb bei mir holen. Ich fände es Vicky gegenüber nicht fair, wenn ich hier…«
    Ich wurde unterbrochen. Ein vierschrötiger Kerl mit einer unsympathischen Visage baute sich vor uns auf.
    Er hatte stechende Augen, dünne Lippen und ein Kinn wie eine Baggerschaufel. Ein grober Klotz. Ich konnte nichts dagegen tun, ich hatte auf Anhieb etwas gegen ihn.
    Er sagte, er hieße Ted Kotcheff.
    Na und? fragten ihn meine Augen.
    Er bleckte gelbe Zähne und wies mit dem Daumen dorthin, wo Jessica West verschwunden war. »Ich würde es begrüßen, wenn Sie die Finger von dem Mädchen ließen, Sir.« Er konnte den Waliser nicht verleugnen.
    »Ist Jessica Ihre Freundin?« fragte ich kühl.
    »Noch nicht. Aber ich habe so einiges mit ihr vor, Sie verstehen?«
    Es widerte mich an, wie offen er darüber redete und wie dreckig er dabei grinste.
    »Keine Sorge«, sagte ich. »Ich komme Ihnen bei der Kleinen bestimmt nicht ins Gehege.«
    »Das hört man gern. Dafür gebe ich einen aus.«
    Ich lehnte dankend ab und sagte, mein Freund und ich wären gerade im Begriff gewesen, zu gehen. Ted Kotcheff war darüber ärgerlich. Es funkelte wild in seinen Augen. Aber dann zuckte er mit den Schultern und meinte: »Dann vielleicht ein andermal.«
    »Ja«, erwiderte ich. »Vielleicht.«
    Wir verließen die Terrasse. Plötzlich wies Mr. Silver auf einen weißen Seat, der soeben auf den Hotelparkplatz zurollte, und in dem Lance Selby saß.
    Wir liefen hinter dem Wagen her. Als Lance ausstieg, waren wir bereits bei ihm. Wir lachten. Lance hingegen war todernst.
    Er war in einer Verfassung, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Ich legte ihm besorgt meine Hand auf die Schulter und fragte eindringlich: »Lance, was ist passiert?«
    Er berichtete uns stockend und mit heiserer Stimme. Ich hatte Mitleid mit ihm. Er schien der ganz großen Liebe begegnet zu sein. Der achtunddreißigjährige Junggeselle hatte sich bis über beide Ohren in Tippi Norman verliebt.
    Und ausgerechnet dieses Mädchen wurde ein Opfer des Ghouls.
    Grausamer hätte das Schicksal wohl kaum zuschlagen können.
    »Gibt es schon eine Spur?« erkundigte ich mich. »Einen Anhaltspunkt?«
    »Es gibt gar nichts«, sagte Lance bitter. »Möglicherweise könnte uns Marion Handschmann einen Tip geben, aber sie kann sich nicht mehr daran erinnern, was sie gesehen hat.«
    »Das könnte ich aus ihr herausholen«, sagte Mr. Silver. »Ich brauche höchstens zehn Minuten. Und ich müßte mit der Frau allein sein. Dann würde ich von ihr erfahren, was sie gesehen hat, ohne daß sie dabei irgendwelchen Schaden nimmt.«
    »Damit müßte sie sich einverstanden erklären«, sagte Lance.
    »Das ist klar«, meinte Mr. Silver.
    »Ich schlage vor, wir sprechen gleich mal mit ihr«, sagte ich.
    Das war jedoch nicht möglich, denn das Ehepaar aus Achen war von seinem Spaziergang noch nicht zurück.
    Doch fünfzehn Minuten später trafen die beiden ein. Lance fing sie vor der Rezeption ab. Er stellte uns den Deutschen vor.
    Marion Handschmann war bereit, sich Mr. Silver zur Verfügung zu stellen. Der Ex-Dämon zog sich mit der Frau ins Frühstückszimmer zurück.
    Dort war er mit ihr ungestört. Harald Handschmann, Lance Selby und ich warteten voll brennender Ungeduld auf die Rückkehr der beiden.
    Die Minuten schienen aus Gummi zu sein. Sie dehnten sich quälend. Harald Handschmann hüstelte ständig.
    Lance Selby starrte reglos auf seine Schuhspitzen, und ich wickelte ein Lakritzenbonbon aus dem Papier, um mich damit abzulenken.
    Nach sieben Minuten näherten sich der geschlossenen Tür die schweren Schritte meines Freundes. Gleich darauf öffnete sich die Tür.
    Marion Handschmann trat

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