Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK311 - Die Todesengel

GK311 - Die Todesengel

Titel: GK311 - Die Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
weichen Samtsessel, schlug ein Bein über das andere und begann zu warten.
    Nichts zermürbt mich mehr als das. Ich hasse jede Art von Passivität. Ich nehme anfallende Probleme gern sofort in die Hand.
    Doch manchmal komme auch ich nicht umhin, meine Zeit mit nervtötendem Warten zu verbringen. Griesgrämig wickelte ich ein Lakritzbonbon aus dem Papier. Das schwarze Ding glitt zwischen meine Zähne.
    Plötzlich flackerte das Licht. Beim Eintreten hatte ich die Deckenleuchte angemacht. Nach mehrmaligem Zucken erlosch das Licht.
    Normalerweise würde jedermann auf eine vorübergehende Stromstörung tippen. Doch für mich war das eine neue Spielart aus Octopus’ Richtung.
    Trotzdem vergewisserte ich mich, ob ich mit diesem Verdacht richtig lag. Ich knipste am Schalter der Stehlampe herum. Nichts. Es blieb finster.
    Ich erhob mich und blickte zum Nachbarhaus hinüber. Dort brannte Licht. Also fehlte nur in den Leitungen dieses Hauses der Saft.
    Wer war dafür verantwortlich? Zazu? Octopus? Oder Dr. Spaak? Ich hatte ihn nicht heimkommen gehört.
    Für mich stand fest, daß diese Dunkelheit eine Maßnahme gegen mich war. Folglich wußte die Gegenseite, daß ich mich in diesem Haus aufhielt.
    Was war zu erwarten?
    Ich griff sicherheitshalber nach meinem Colt Diamondback. Der Revolver ist mit geweihten Silberkugeln geladen. Ab und zu sind mit dieser Waffe effektvolle Treffer zu erzielen.
    Ich entsicherte den Ballermann.
    Etwas tappte hinter mir durch den Raum.
    Ich wirbelte herum, sah in der Schwärze einen noch schwärzeren Schatten, riß den Revolver hoch. Doch als ich abdrücken wollte, war der Schatten nicht mehr da.
    Dafür hörte ich im Nebenzimmer jemanden stöhnen. Mir rieselte es kalt über den Rücken. Ich schlich auf die geschlossene Tür zu.
    Bevor ich sie aufstieß, spannte ich die Muskeln. Dann handelte ich augenblicklich. Die Tür schwang zur Seite.
    Meine Linke flog zum Lichtschalter. Auch hier funktionierte die Beleuchtung nicht. Ich sah etwas über den Boden kriechen, das sich aber im Bruchteil einer Sekunde auflöste.
    Knirschende Schritte auf der Treppe! Ich hastete in den Flur. Niemand war da. Der Spuk foppte mich.
    Ärgerlich kehrte ich in den Living-room zurück. Ich war entschlossen, mich kein weiteres Mal mehr hinters Licht führen zu lassen.
    Mürrisch lehnte ich mich an die Wand. Ein Seufzen, Raunen und Röcheln geisterte durch das finstere Haus. Unheimlich war es anzuhören, und ängstliche Naturen hätten vermutlich spätestens jetzt Reißaus genommen.
    Doch ich blieb. Mit solchen Mätzchen konnte man mich nicht in die Flucht jagen. In meiner Nähe knisterte etwas.
    Ich rief einen Bannspruch, und aus dem Knistern wurde ein langgezogener Schmerzenslaut. Gleich darauf rieselte wieder ein schwacher Strom durch die Leitungen.
    Die Drähte der Glühbirnen begannen leicht zu glimmen.
    Und dann ging es los mit dem Höllentanz!
    Als erstes schwebte eine Kristallvase von der Kommode hoch. Als würde die Gravitation für sie nicht mehr maßgebend sein.
    Scheinbar schwerelos stieg die Vase empor. Teleportation hieß das Geheimnis, das dahintersteckte. Irgend jemand hatte allein mit der Kraft seines Willens diese Vase hochgehoben.
    Und nun schleuderte er sie nach mir.
    Ich duckte mich. Das Wurfgeschoß sauste knapp über mich hinweg, knallte gegen die Wand, zerbrach und fiel zu Boden.
    Ein Anfang war gemacht.
    Nun ging es weiter. Der Teufel schien durch Dr. Spaaks Haus zu toben. Irre Schreie gellten durch die Räume. Schranktüren wurden aufgerissen.
    Bilder flogen von den Haken. Was nicht niet- und nagelfest war, flog mir um die Ohren. Teller. Gläser. Das gesamte Silberbesteck.
    Ich warf mich hinter einen Diwan in Deckung. Da hakte sich über mir der Lüster los und sauste auf mich herab.
    Ich rollte herum. Krach. Neben mir schlug das schwere Ding ein.. Es hätte mir beinahe den Kopf zertrümmert.
    Laden sausten durch den Raum. Die Stehlampe traf meine Schulter, als ich aufsprang. Die unmöglichsten Wurfgeschosse trafen mich.
    Einiges konnte ich mit meinem magischen Ring abwehren, aber bei weitem nicht alles. Ein blitzender Brieföffner fegte haarscharf an meinem linken Auge vorbei.
    Gleichzeitig traf mich eine Whiskyflasche am Hinterkopf. Ich taumelte benommen. Es ist fast unvorstellbar, was sich in Spaaks Haus abspielte.
    Ich erkannte, daß ich in dem Gebäude meines Lebens nicht mehr sicher war. Aus mehreren Kratzern blutend trat ich den Rückzug an.
    Die Wurfgeschosse trieben mich aus dem Haus. Ich

Weitere Kostenlose Bücher