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GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Payne mit dem Schwert in den zitternden Händen da.
    Er war fassungslos. Was er erlebt hatte, überstieg sein geistiges Fassungsvermögen bei weitem.
    Plötzlich sprang ihn das Grauen noch einmal an.
    Ein irres Gelächter ließ ihn entsetzt herumfahren.
    Da stand die Medusa wieder - unverletzt, noch gräßlicher, noch gefährlicher. Ein grauenerregender Ausdruck verzerrte ihr häßliches Gesicht.
    In diesem Moment verlor Jess Payne den Verstand.
    ***
    Tags darauf schloß Guy Levin, Sekretär des Schauspielers, die Eingangstür von Paynes Haus auf.
    Es war ein schöner sonniger Tag. Die Vögel zwitscherten vergnügt in den Kronen der Bäume und erfreuten sich der wohltuenden Wärme.
    Levin war knapp fünfzig, drahtig, hatte ein kantiges Gesicht mit hochstehenden, weit hervortretenden Backenknochen und eine kleine Narbe über dem rechten Auge.
    Er war als Kind mal mit einer heißen Ofenplatte in Berührung gekommen.
    Gut gelaunt betrat Levin Paynes Arbeitszimmer.
    Die Lamellenjalousien waren noch immer heruntergelassen. Es wäre finster in dem Raum gewesen, wenn nicht die Schreibtischlampe gebrannt hätte.
    Guy Levin schüttelte lächelnd den Kopf und legte die Morgenzeitung auf den Schreibtisch.
    Dann begab er sich zu den Fenstern, um die Jalousien hochzuziehen, und schaltete das Licht ab.
    Er vermutete, daß es für Jess Payne gestern nacht sehr spät geworden war.
    Der Schauspieler war wohl schon so müde gewesen, daß er nicht mal merkte, daß die Schreibtischlampe noch brannte.
    Er hatte einfach vergessen, sie auszumachen. Kein großes Malheur.
    Levin blickte auf seine Armbanduhr. »Zehn«, murmelte er.
    Es war zwischen ihm und Mr. Payne vereinbart, daß er an die Schlafzimmertür des Schauspielers klopfen sollte, wenn Payne um diese Zeit noch im Bett war.
    Egal, wann Payne tags zuvor schlafen gegangen war.
    Eingedenk dieser Vereinbarung begab sich Levin zum Schlafzimmer.
    Guy Levin hatte viele Berufe hinter sich, ehe er bei Jess Payne gelandet war. Ursprünglich hatte Levin Rechtsanwalt werden wollen.
    Er studierte mit einigem Erfolg, doch dann kam ihm ein Mädchen dazwischen. Sie verdrehte ihm den Kopf und aus war es mit dem Studium.
    Heute wußte er nicht mal mehr ihren Namen. So geht das manchmal. Er landete in einer Werbeagentur und brachte es da bis zum stellvertretenden Direktor.
    Mit dem Geld, das er bei diesem Job verdiente, spekulierte er an der Börse.
    Und es erging ihm so, wie es schon vielen vor ihm ergangen war.
    Von diesem Zeitpunkt an führte er ein sehr unruhiges Leben.
    Er verließ die Werbeagentur, versuchte sich in zahlreichen anderen Branchen und landete schließlich im verhältnismäßig ruhigen Hafen von Jess Payne. Hier wollte er nun so lange bleiben, bis Payne ihn nicht mehr haben wollte.
    Er klopfte an die Schlafzimmertür.
    »Mr. Payne?«
    Er wartete.
    »Mr. Payne!«
    Er lauschte.
    »Mr. Payne! Es ist zehn Uhr. Wir haben einen herrlichen Tag.«
    Nichts.
    Levin schüttelte lächelnd den Kopf. Er begab sich in die Küche und stellte das Wasser für den Tee auf den Herd.
    Dann schob er zwei Scheiben Weißbrot in den Toaster.
    Als das erledigt und der Frühstückstisch gedeckt war, kehrte er zur Schlafzimmertür zurück.
    »Mr. Payne! Frühstück ist fertig!«
    Als der Schauspieler immer noch keine Antwort gab, wurde Guy Levin unruhig.
    Das gibt es doch nicht, daß er so tief schläft, dachte er besorgt.
    Gleichzeitig fiel ihm der Brief ein, den er gelesen hatte. Das steigerte seine Unruhe.
    Kurz entschlossen nahm er sich vor, sich Gewißheit zu verschaffen.
    Er griff nach der Klinke und öffnete die Schlafzimmertür.
    Der Raum war dunkel. Dunkel und leer - abgesehen von den Möbeln. Das Bett war unberührt.
    Das fand der Sekretär des Schauspielers mehr als eigenartig.
    Er wandte sich besorgt um und verließ das Schlafzimmer, rannte aufgeregt durchs Haus.
    »Mr. Payne!«
    Irgendwann führte ihn sein Weg am Kellerabgang vorbei. Die Tür war offen. Unten brannte Licht.
    Levin ging leicht in die Hocke.
    »Mr. Payne! Sind Sie da unten?«
    Keine Antwort. Da stimmte irgend etwas nicht. Nervös lief Levin die Stufen der Kellertreppe hinunter.
    »Mr. Payne?« Seine Stimme kehrte als geisterhaftes Echo wieder zu ihm zurück. »Mr. Payne?«
    Der Sekretär erreichte das Ende der Treppe und blieb stehen. Ein unangenehmes Gefühl berührte ihn.
    Sein sechster Sinn sagte ihm, daß er hier unten eine schreckliche Entdeckung machen würde.
    Mit vorsichtigen Schritten ging er weiter, denn er hatte

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