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GK334 - Im Tal der Vampire

GK334 - Im Tal der Vampire

Titel: GK334 - Im Tal der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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klatschten die Buschmesser in das dichte Gezweig. Plötzlich sagte Pavarotti: »Ich weiß nicht, Mr. Ballard. Haben Sie sich schon mal diesen North angesehen?«
    »Was ist mit ihm?«
    »Der Junge gefällt mir nicht. Er wirkt bleich und entkräftet. Er starrt unentwegt vor sich hin und trottet mit uns mit, ohne – jedenfalls habe ich diesen Eindruck – mitzukriegen, wo er sich befindet. Ich gebe ihm noch eine Stunde, dann geht er unweigerlich in die Knie. Wir sollten uns jetzt schon überlegen, wer ihn dann huckepack nimmt.«
    »Ich seh’ gleich nach ihm«, bemerkte ich.
    Pavarotti wischte sich den salzigen Schweiß mit einer unwilligen Handbewegung ab.
    »Diese verfluchte Hexe!« knurrte er. »Denken Sie, daß sie uns noch einmal heimsuchen wird?«
    »Niemand kann das wissen«, erwiderte ich. »Vielleicht ist sie uns dicht auf den Fersen. Vielleicht hat sie sich im Dschungel verlaufen. Wer kann das schon sagen…«
    »Ich dachte immer, Hexen gibt es nur in Schauermärchen, Mr. Ballard.«
    »Leider gibt es sie nicht nur da. Sie sind gefährlich und unberechenbar.«
    »Das hat man gesehen«, sagte der Diamantenhändler aus Italien. »Wieso war sie bei uns im Flugzeug?«
    »Einfach deshalb, weil sie nach Johannesburg fliegen wollte.«
    »Warum flog sie nicht auf ihrem Besen?«
    »Das tun diese Weiber nur noch am Hexensabbat. Ansonsten verwenden sie dieselben Verkehrsmittel wie wir normal Sterblichen.«
    »Ich verstehe nicht, weshalb sie sich ausgerechnet gestern nacht zu erkennen gab.«
    »In jeder Hexe wohnt das abgrundtiefe Böse. Von Zeit zu Zeit bricht es aus ihr heraus. Egal, wo sie sich dann gerade befindet. Diesmal war es bei Susan Boyd mitten im Dschungel.«
    »Eine Schlange soll sie fressen!« knurrte Pavarotti. »Mann, Ballard, ich kann Ihnen nicht sagen, wie ich darunter leide…«
    »Unter dem, was Sie getan haben?«
    »Ja.«
    »Dafür können Sie nichts, Pavarotti. Dafür ist einzig und allein Susan Boyd verantwortlich.«
    Pavarotti schüttelte mit zusammengezogenen Brauen den Kopf. »Diese drei Menschen sind aber durch meine Hand gestorben.«
    »Sie waren Susans Werkzeug.«
    »Ich hätte mich gegen Ihren Willen wehren müssen…«
    »Das hätten Sie nicht fertiggebracht. Kein Mensch kann sich dem Einfluß eines Dämons entziehen. Wir haben nicht die Kraft der Hölle in uns, Pavarotti. Auf der Seite einer Hexe steht der Teufel.«
    »Und auf meiner Seite steht Gott!« sagte Pavarotti mit verkniffenen Zügen.
    »Gott betrachtet diese Dinge als eine Art Prüfung für uns. Er läßt uns in dieser schweren Stunde allein, um zu sehen, ob wir auch danach die Kraft haben, an ihn zu glauben, ihm zu vertrauen, Pavarotti. Sie dürfen sich nichts mehr vorwerfen. Niemand macht Sie für das verantwortlich, was Sie getan haben. Es war einzig und allein Susans Werk. Und Sie waren ihr Werkzeug. Ohne eigenen Willen. Ohne Verstand. Den hat sie mit ihrem bösen Geist ausgeschaltet und blockiert.«
    Pavarotti hob seufzend die Schultern. »Ich werde versuchen, damit fertigzuwerden, Mr. Ballard. Aber es wird eine lange Weile dauern, bis ich das vergessen kann.«
    Ich verlangsamte meinen Schritt.
    Klatsch! Klatsch! Klatsch! Rossein und Prack schlugen mit ihren Buschmessern den Pfad frei. Sie arbeiteten so eifrig, als gelte es, den Dschungel in zwei Hälften zu schlagen.
    Ich blieb stehen. Ich hörte Barry North schnaufen. Er bildete die traurige Nachhut. Seine Schultern hingen weit nach vorn. Der Schweiß lief ihm nur so vom Gesicht. Er hatte den Mund halb offen, die Augen lagen in tiefen, dunklen Höhlen, sein Gesicht war bleich wie kaltes Hammelfett, die Arme pendelten herab, als gehörten sie nicht zu ihm. Und bei jedem Schritt knickte er müde ein.
    Pavarotti hatte recht. Es schien nicht so, als würde North noch bis zum Abend durchhalten.
    »Sie fühlen sich nicht gut, was?« begann ich.
    Er warf mir einen düsteren Blick zu und knurrte: »Saumäßig.«
    »Wieso sind Sie wesentlich mehr erschöpft als alle anderen, North?«
    »Das kann ich Ihnen erklären. Weil ich einen Gewaltmarsch hingelegt habe, um euch einzuholen. Ich verlief mich einige Male. Sie können sich nicht vorstellen, welche Ängste ich dabei ausgestanden habe. Das macht den kräftigsten Mann fertig.«
    »Sie hätten…«
    »Ja, ja!« winkte North unwillig ab. »Ich weiß, was Sie sagen wollen. Sparen Sie sich die rügenden Worte. Ich habe mir selbst Asche aufs Haupt gestreut. Ich hätte bei euch bleiben sollen. Gut und schön. Ich war anderer Ansicht,

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