Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK346 - Die Rache des Magiers

GK346 - Die Rache des Magiers

Titel: GK346 - Die Rache des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
auf mich…«
    Grace putzte sich erneut die Nase.
    »Hat ihn mal jemand abgeholt?« forschte ich weiter.
    Grace schüttelte den Kopf.
    »Fiel auch niemals ein Name? Rief keiner seiner Freunde an?«
    Grace blickte auf mein weißes Taschentuch. Sie zerknüllte es in ihren schwarzen, schlanken Händen.
    »Einmal notierte er sich eine Telefonnummer auf den Rand der Zeitung«, sagte Grace Roundtree. »Es war die Nummer einer Bar namens Oklahoma. Ich rief während Samsons Abwesenheit dort mal an. Man sagte mir, ein Samson Roundtree wäre da nicht bekannt. Ich bin sicher, daß man mich belogen hat.«
    »Woraus schließen Sie das?«
    »Der Mann, mit dem ich sprach, schien sich seine Antwort erst überlegen zu müssen.« Grace wischte sich die Tränen aus den Augen. »Sie fragten vorhin, ob nicht mal ein Name gefallen wäre, Mr. Ballard. Ich glaube, ich kann mich an einen Namen erinnern.«
    »Wirklich?« fragte ich hoffnungsvoll und neugierig.
    »Ich weiß nicht mehr, in welchem Zusammenhang ich den Namen gehört habe.«
    »Das macht nichts«, sagte ich schnell.
    »Es war ein seltsamer Name: Magnus Mo«, sagte Grace Roundtree.
    Weiß der Kuckuck, wieso ich mir plötzlich sagte: Wenn du Glück hast, Tony, dann ist dieser Magnus Mo jener Alte, der dir mit einem Totenknochen das Leben nehmen wollte!
    Magnus Mo!
    Würde ich seine Spur in der Bar finden, die sich Oklahoma nannte?
    »Ich glaube, das wäre im Moment alles, Miß Roundtree«, sagte ich.
    »Werden Sie den Mord an Samson aufklären können, Mr. Ballard?«
    »Ich will's versuchen.«
    »Samson war ein guter Mensch.«
    »War er sehr religiös?«
    »Nicht mehr und nicht weniger wie viele ändere Menschen auch.«
    »Was hielt er von Sekten?«
    »Nichts.«
    »Sie halten es also für ausgeschlossen, daß Ihr Bruder den Wunsch hatte, einer Sekte beizutreten?«
    Grace schüttelte langsam den Kopf. »Nein, Mr. Ballard. Ganz ausschließen kann ich das nicht. Samson war leicht beeinflußbar. Wenn jemand die richtigen Worte fand, konnte er meinen Bruder überreden.«
    Ich nickte. »Vielen Dank, Miß Roundtree. Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Ich hoffe, daß Sie diesen sinnlosen, abscheulichen Moord aufklären, Mr. Ballard.«
    »Ich werde mir die größte Mühe geben«, versprach ich.
    Grace Roundtree ging wieder an die Arbeit. Und ich verließ den Hamburgerladen.
    Plötzlich stutzte ich. Schon nach dem dritten Schritt blieb ich wie angenagelt stehen. Gegenüber dem Hamburgerladen gab es eine Plakatwand. Es weihnachtete darauf. Unzählige Produkte, die man unter den Tannenbaum legen sollte, wurden angepriesen.
    Doch es waren nicht die Plakate, die mich schockten.
    Der riesige schwarze Vogel war es, der auf der Plakatwand hockte.
    Der Totenvogel!
    ***
    Sein Schädel war skelettiert.
    Seine Augen glühten rot. Das schwarze Gefieder glänzte ölig. Jetzt schien der unheimliche Vogel sein Federkleid zu sträuben.
    Einen Moment lang sah es danach aus, als würde mein schwarzer Feind von der Plakatwand abheben und mich attackieren wollen.
    Die Entfernung war nicht allzu groß. Ich war sicher, den Toten vogel treffen zu können. Meine Hand zuckte augenblicklich zur Schulterhalfter.
    Ich riß meinen Colt Diamondback aus dem weichen Ziegenleder und entsicherte die Waffe mit dem Daumen.
    Der Colt war mit geweihten Silberkugeln geladen. Ein Treffer hätte genügt, um den schwarzen Vogel von der Plakatwand herunterzuholen.
    Ich brachte den Revoler in Anschlag.
    Im selben Moment stieß der Totenvogel sich kraftvoll ab. Er breitete seine riesigen schwarzen Schwingen aus und flog mit unvorstellbarer Schnelligkeit nach oben.
    Die Zeit reichte nicht für mich, den Finger am Abzug zu krümmen, obwohl ich nicht gerade einer der langsamsten bin.
    Ich habe Übung im Ziehen der Kanone.
    Dennoch war ich zweiter. Als ich endlich hätte abdrücken können, hatte das keinen Sinn mehr.
    Der Totenvogel hatte sich bereits weit über die Häuser in die Lüfte geschwungen, war nur noch ein kleiner Punkt, den ich nie getroffen hätte.
    Grimmig ließ ich den Revolver sinken.
    Was hatte der unheimliche Vogel mit diesem Auftritt bezweckt? Wollte er mich wissen lassen, daß ich keinen unbeobachteten Schritt in dieser Stadt tun konnte?
    Ich knirschte mit den Zähnen, und ich ärgerte mich darüber, daß es mir nicht gelungen war, diesem riesigen schwarzen Vogel eine von meinen Silberkugeln unter das Gefieder zu jubeln.
    Eines war jetzt jedenfalls bewiesen: es gab ihn, den Totenvogel.
    Und er wußte, daß ich hinter

Weitere Kostenlose Bücher