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GK363 - Die Toteninsel

GK363 - Die Toteninsel

Titel: GK363 - Die Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gut gefallen, daß ich einfach nicht widerstehen konnte, ihn mir zu holen.«
    »Dann haben Sie wohl einen neuen Job.«
    »Ja, Mrs. Boggs. Seit heute morgen. Und ich bekam auch gleich hundert Dollar Vorschuß.«
    Mrs. Boggs wollte mehr über die neue Stellung ihres Untermieters erfahren, doch Bill Bourbon verdrückte sich schon nach wenigen unverfänglichen Worten, sich mehrmals entschuldigend, in sein Zimmer.
    Er hatte die Absicht, von hier auszuziehen, ohne Mrs. Boggs davon zu unterrichten. Sie würde irgendwann schon selbst darauf kommen, daß er nicht mehr hier wohnte. Spätestens dann, wenn die nächste Miete fällig war.
    Er hatte sich bereits ein anderes Zimmer angesehen und unter falschem Namen die Miete ausgehandelt.
    Dort würde er für eine Weile untertauchen.
    Und Shirley?
    Die dürre Brillenschlange, die ihm ständig nachlief, obwohl er für sie nicht das geringste Interesse bekundet hatte, würde ihn vergessen müssen.
    Er hatte nicht die Absicht, sie jemals wiederzusehen. Sie stellte für ihn auch eine Gefahr dar. Die Bullen konnten herausfinden, daß er sie kannte, und dann würden sie versuchen, über Shirley an ihn heranzukommen.
    Nein, Shirley kam aufs Abstellgleis, wohin sie nach Bill Bourbons Ansicht ja immer schon gehört hatte.
    Gleich nachdem er sein Zimmer betreten hatte, holte er die Segeltuchtasche unter dem Bett hervor.
    Er öffnete sie und ließ die vielen Banknotenbündel auf das Bett purzeln. Die leere Tasche warf er achtlos auf den Boden.
    Nun legte er den Attachekoffer auf das Bett und klappte ihn auf. Sorgfältig schichtete er die Bündel nebeneinander und aufeinander. Vierhundert – fünfzigtausend Dollar.
    Ein Vermögen für einen Mann wie Bill Bourbon.
    Er kannte niemanden persönlich, der schon jemals so viel Geld besessen hatte.
    Nachdem das letzte Bündel im Koffer verstaut war, klappte er den Deckel zu. Außerdem sperrte er die Schnappschlösser ab und steckte den kleinen verchromten Schlüssel in seine Geldbörse.
    Rasch vergewisserte er sich, daß Mrs. Boggs nicht mehr in der Diele war, und dann stahl er sich auf Nimmerwiedersehen davon.
    Er brachte seinen wertvollen Koffer zum Busbahnhof und verstaute ihn da in einem Schließfach.
    Von der ganzen Beute trug er nur zweihundert Dollar in seiner Tasche. Der Rest befand sich im Schließfach, denn es war gefährlich, mit so viel Geld durch eine Stadt wie L. A. zu laufen.
    Bourbon warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    Er hatte eine Verabredung in Santa Monica.
    Er mußte sich sputen, wenn er pünktlich sein wollte. Ein Taxi kam die Straße entlang.
    Bill Bourbon winkte es heran und sagte dem Fahrer, wohin er wollte.
    Fünfundzwanzig Minuten später stieg Bill Bourbon vor einer Bar in Santa Monica aus.
    Schreiende Lettern verkündeten, daß man hier seinen Drink bei heißer Musik und noch heißeren Go-Go-Girls trinken konnte.
    Blutrot war das Lokal beleuchtet. Die Gäste und das Personal sahen irgendwie unwirklich aus.
    Bill Bourbon erblickte sich in einem Spiegel und erkannte sich kaum wieder. Wie ein Toter, der durch die Hölle wandelt, siehst du aus, dachte er bei sich.
    Es war verdammt laut in dem Laden. Die Lautsprecher dröhnten, und auf dem Tresen – das war der Gag – tanzten vier halbnackte Mädchen, mit ein bißchen Flitter und Fransen bekleidet.
    Sie schienen in Ekstase zu sein.
    Sie hüpften verzückt auf dem Laufsteg, der zugleich der Tresen war, hin und her, verrenkten auf die abenteuerlichste Weise ihre Glieder und scheuerten gekonnt ihre Bandscheiben ab.
    »Was darf’s sein?« schrie der Mixer zwischen zwei langen Beinen durch.
    »Highball«, schrie Bill Bourbon zurück.
    Er bekam den Drink. »Ist Harold Gossett da?« wollte er wissen.
    »Sind Sie Bill Bourbon?«
    »Ja.«
    »Ich soll Ihnen bestellen, daß er etwas später kommt.«
    »Mist.«
    »Er kann nicht früher. Hat Ärger mit seinem Kahn, wenn ich’s richtig verstanden habe. Bei dem Lärm kriegt man am Telefon nicht immer alles zusammen, was gesagt wird. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, den fehlenden Teil des Gesprächs dazuzudichten.«
    Bourbon trank und beobachtete dabei die vier Girls, die unmittelbar vor ihm herumhopsten.
    Er hätte sie alle vier haben können. Er hätte ihnen nur zu sagen brauchen, wieviel Geld er besaß.
    Aber er hatte nicht die Absicht, die Beute mit solchen verkommenen Subjekten durchzubringen.
    Er hatte eine bestimmte Vorstellung von seiner Zukunft. Erst mal wollte er nie mehr ein krummes Ding drehen.
    Bei dem Moos, das

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