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GK379 - Das Auge des Bösen

GK379 - Das Auge des Bösen

Titel: GK379 - Das Auge des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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groß genug, um diese Leute politisch oder finanziell zu ruinieren.
    Jene, die zu Kreuze gekrochen kamen, pardonierte er großherzig, und einige dieser Männer arbeiteten jetzt sogar für ihn, weil sie eingesehen hatten, daß es besser war, mit dem Wolf zu heulen, als von ihm zerfleischt zu werden.
    Alles in allem war Cecil Cilento völlig anders als Keenan Garro, doch die weiße Tünche, die er sich im Laufe der Jahre zugelegt hatte, konnte nicht darüber hinwegtäuschen, daß auch er ein Verbrecher war, ein Blutsauger, der sich an seinen Mitmenschen bereicherte.
    Seine Art war nur feiner als die von Keenan Garro.
    Dadurch unterschieden sich die beiden mächtigen Gangsterbosse voneinander.
    Cilento befand sich im Living-room seines Zwölf-Zimmer-Penthouse. Er beschäftigte ein Dutzend cleverer Anwälte. Zwei davon – die gerissensten – waren bei ihm und würden ihn auf seinem Flug nach Boston begleiten.
    Er war im Begriff, aus schwarzem Geld weißes zu machen. Das bedeutete, daß er das Geld, das seine illegalen Unternehmen abwarfen, in seriöse Firmen stecken wollte.
    Daß es dabei keine Schwierigkeiten mit der Finanzbehörde geben konnte und daß dabei obendrein der größtmögliche Profit für Cilento herausschaute, dafür sorgten seine beiden Rechtsverdreher.
    An Hand der genauen Unterlagen schärften sie ihm noch einmal ein, wie er sich bei den Bostoner Verhandlungen verhalten solle, und er war intelligent genug, um das zu kapieren.
    Als die Anwälte ihre Unterlagen einpackten, schnippte Cilento mit dem Finger. Sein persönlicher Schutzengel, der kaum mal von seiner Seite wich und sich im Hintergrund des Raumes aufgehalten hatte, war sofort zur Stelle.
    »Nach dieser Knochenarbeit haben wir uns alle einen Drink verdient«, sagte Cilento.
    Der schlanke Mann nickte.
    Er brachte vier Bourbon, dazu Eis und Soda.
    Cilento erhob sein Glas. »Ich trinke darauf, daß wir einen fetten Brocken in Boston an Land ziehen, Freunde.«
    »Sie werden aus den Verhandlungen bestens aussteigen«, sagten die Anwälte.
    »Wenn man so gut wie ich beraten ist, kann ja gar nichts schiefgehen«, erwiderte Cilento und trank.
    »Wann trifft der Hubschrauber ein?« wollte sein Leibwächter wissen.
    »In den nächsten fünfzehn Minuten«, sagte Cilento. Er senkte den Blick. »Müßte Thelma nicht schon wieder vom Friedhof zurück sein? Sie wollte sich doch von mir verabschieden.«
    »Vielleicht hatte sie noch Besorgungen zu machen«, sagte Cilentos Schutzengel.
    Cilento schüttelte den Kopf. »Es gefällt mir nicht, wenn sie so durch die Stadt kutschiert. Das ist gefährlich. Garro ist nicht zu trauen.«
    »Er würde es nicht wagen…«
    »Vergiß nicht, Garro ist ein Hitzkopf. Der ist nicht ganz dicht. Bei diesem Verrückten weiß man nie, was ihm in den Sinn kommt.«
    »Vielleicht sollten wir uns einmal ernsthaft überlegen, ob es nicht doch besser wäre, ihn über den Jordan zu schicken.«
    Cilento schaute seine Anwälte an und lachte. »Habt ihr das gehört? Was haltet ihr von dieser Idee?«
    »Sie ist es wert, daß man gründlich darüber nachdenkt«, sagten die Anwälte.
    Cilento winkte ab. »Angenommen, die Sache geht schief, dann erlebt New York einen Bandenkrieg, wie es ihn noch nie gegeben hat. Es würde auf beiden Seiten viel Blut fließen. Das ist nicht mehr mein Stil, deshalb werden wir uns darauf beschränken, Keenan Garro im Auge zu behalten und darauf zu achten, daß er nicht zu groß wird. Bei seinem hitzigen Gemüt ist es leicht denkbar, daß er sich eines Tages selbst ein Bein stellt und im Zuchthaus landet, dann sind wir ihn los, ohne auch nur einen Finger gerührt zu haben.«
    Cecil Cilento blickte auf seine Uhr.
    Er erhob sich und holte aus dem Nebenzimmer die gepackte Reisetasche.
    In wenigen Minuten würde der Hubschrauber auf dem Dach landen.
    Es war Zeit, das Penthouse zu verlassen.
    ***
    »Darf ich was sagen?« fragte Hal W. Lawn.
    »Was denn?« fragte ich zurück.
    »Daß es für mich eine Ehre ist, Sie in diesem Fall unterstützen zu dürfen, Mr. Ballard.«
    »Hören Sie doch damit auf, Hal. Was heißt denn hier Ehre?«
    »Für mich ist es eine.«
    »Und weshalb? Sie haben einen Job. Ich habe einen Job. Wir versuchen beide unser Bestes zu geben und sind gemeinsam hinter einem Kerl her, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für Keenan Garro auf eine recht eigenartige Weise mordet. Machen Sie um Himmels willen keinen Supermann aus mir, ich bin keiner.«
    »Immerhin haben Sie einiges auf dem

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