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GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

Titel: GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schußbereiten Waffen aus den Fahrzeugen. Das Jammern der Sirenen ebbte ab. Nur das nervöse Zucken des Rotlichts blieb.
    »Schnell, Männer! Schnell!« rief Guy Jenkins. Er wollte mit den Polizisten zum Parkplatz laufen, doch einer der Cops sagte scharf: »Sie bleiben hier!«
    Der Portier nickte. »Okay, Officer. Okay.«
    Julie Carrie trat aus dem Gebäude. »Was ist hier los?« fragte sie.
    »Der arme Mr. Brinkley«, antwortete Jenkins blaß. »Ein Monster ist über ihn hergefallen. Hoffentlich können die Cops ihm noch helfen.«
    Der Polizist, der am weitesten vorn war, legte auf das Scheusal an. Es war soeben aufgesprungen. Neben dem schwarzen Chrysler lag ein Mensch. Reglos.
    »Wir lassen uns auf nichts ein«, zischte der Beamte, der auf das Ungeheuer zielte. »Der Mann, den die Bestie überfallen hat, scheint tot zu sein. Also konzentriert euch auf das Monster!«
    Doch gleichzeitig federte das Scheusal zur Seite, als hätte es gewußt, was kommen würde. Mit einer Rückwärtsrolle brachte sich Derek Morwenna vor den Kugeln in Sicherheit. Er wirbelte über die Motorhaube des Chryslers und landete dahinter auf den Füßen.
    Sechs Pistolen krachten mehrmals.
    Die Geschoße sirrten durch die Luft, doch kein einziges traf.
    Morwenna hetzte geduckt davon. Die Cops konnten nicht verhindern, daß er das Ende des Parkplatzes erreichte. Er federte an einer Mauer hoch. Die Einschüsse lagen dicht neben seinem Körper. Aber keine Kugel erwischte ihn.
    Kraftvoll schwang er seine Beine über die Mauerkrone. Es krachten noch mehrere Schüsse, dann stellten die Polizisten das Feuer ein.
    Sie riefen einander zu, was nun zu geschehen habe. Jedem Beamten war klar, daß das Ungeheuer nicht entkommen durfte, sonst gab es noch einen Toten. Vielleicht sogar noch mehrere.
    Nur ein Polizist eilte zu Spencer Brinkley, sah ihn sich an und blieb bei ihm. Die anderen Uniformierten splitterten sich auf.
    Zwei folgten dem Ungeheuer über die Mauer. Drei sprangen in ihre Fahrzeuge, schoben im Rückwärtsgang zurück und versuchten dem Fliehenden den Fluchtweg abzuschneiden.
    Guy Jenkins wischte sich mit einer fahrigen Handbewegung über das Gesicht. »Ich hätte nicht gedacht, daß es so etwas gibt. Es war ein echtes Monster, Miß Carrie. Mit glühenden Augen und Raubtierzähnen. Furchterregend. Ich dachte, mir würde das Herz stehenbleiben, als ich es erblickte. Möge der Himmel geben, daß die Polizei es stellt. Nicht auszudenken, was noch alles passiert, wenn dieser Satan entkommt.«
    Julie Carrie mußte sich an die Wand lehnen, so schwach fühlte sie sich mit einemmal. Es tat ihr plötzlich leid, Brinkley eine Abfuhr erteilt zu haben. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn sie sich bereit erklärt hätte, mit ihm noch auszugehen.
    Irgendwie fühlte sie sich schuldig an seinem schrecklichen Ende. »Er tut mir so leid«, flüsterte sie. »So leid…«
    »Er hatte immer ein freundliches Wort für mich«, sagte Jenkins. »Als ich mal in Geldverlegenheit war, hat er mir mit zweitausend Dollar ausgeholfen, obwohl er es damals selbst nicht besonders dick hatte. Seine einzige Schwäche waren die Mädchen. Aber er war eben ein Mann…«
    Julies Augen füllten sich mit Tränen. »Wie grausam manche Menschen oft das Schicksal trifft.«
    »Und meistens trifft es die, die’s nicht verdienen«, brummte Guy Jenkins.
    Während die beiden diese Art von Nachruf auf Spencer Brinkley hielten, hetzte das Monster durch einen finsteren Park. Es wischte wie ein Schemen durch die Dunkelheit, hatte zwei Cops hinter sich, die alles daranzusetzen bereit waren, um es zu stellen.
    Derek Morwenna blieb unter einer alten Eiche kurz stehen.
    Er starrte mit seinen glühenden Augen zurück.
    Da kamen die beiden Polizisten.
    Sie keuchten über den Rasen. Ihre Schritte waren nicht zu hören. Hellgraue Atemfahnen flogen aus ihrem Mund. Als sie merkten, daß das Ungeheuer stehengeblieben war, rissen sie sofort ihre Waffen hoch und schossen.
    Morwenna setzte seine Flucht fort.
    Er erreichte einen Spielplatz. Der Boden war asphaltiert Ringsherum ragten hohe Maschendrahtzäune auf, damit keine Bälle aus dem Geviert fliegen konnten. Da hinein stürmte Derek Morwenna.
    Es war ein Fehler, denn damit fing er sich selbst. Als er merkte, daß er in der Falle saß, war es bereits zu spät für ihn, etwas daran zu ändern.
    Er hörte vor sich die Polizeisirenen jammern, sah die Rotlichter. Die Cops fuhren mit den Patrolcars gleich über das Gras und durch die blattlosen Büsche -

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