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GK406 - Das Trio des Satans

GK406 - Das Trio des Satans

Titel: GK406 - Das Trio des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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macht auf einen Mann nicht gern einen nachhaltigen Eindruck. Sie lächelte verzeihend, lehnte sich schnurrend an ihn und kraulte seinen Nacken.
    »Du warst bezaubernd, und du hast mir Dinge ins Ohr geflüstert, die mir noch kein anderer Mann gesagt hat.«
    Er hätte gern gewußt, wozu er sich hatte hinreißen lassen, und er hoffte inständig, daß er dem blonden Gift kein Eheversprechen gegeben hatte.
    Dann mußt du auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren! schoß es ihm durch den Kopf.
    Sie küßte ihn, er blieb steif.
    »Du bist unvergleichlich, Vlad.«
    »Das ist nicht mein Verdienst. Jeder Mann ist nur so gut, wie es die Frau zuläßt.«
    »Du Schmeichler«, hauchte sie. »Sehen wir uns wieder?«
    »Ich rufe dich an.«
    »Hast du meine Nummer?«
    »Ich nehme an, sie steht im Telefonbuch.«
    »Das schon, aber du kennst meinen Familiennamen nicht.«
    »Ach nicht?«
    »Ich habe ihn dir nicht verraten. Ich sagte nur: ›Ich heiße Martha.‹«
    Martha, dachte er. Aha. Martha, Martha, du entschwandest… Das gefiel ihm. Er hätte beinahe gegrinst.
    Sie öffnete ihre Handtasche, riß aus ihrem 81er Taschenkalender ein Blatt heraus, schrieb mit ihrem Kugelschreiber MARTHA BAHR und die Telefonnummer darauf und gab ihm den Zettel.
    »Laß dir nicht zu lange Zeit mit dem Anruf, hörst du?« sagte sie lächelnd. »Ich bin nämlich verrückt nach dir.«
    Leider eine einseitige Sache, meinte er in Gedanken. »Soll ich ein Taxi für dich bestellen?« erkundigte er sich.
    Sie nickte.
    Zehn Minuten später war das Taxi vor der Villa. Vladek Rodensky mußte Martha noch einmal in seine Arme nehmen.
    In seine starken Arme, wie sie sagte. Sie verlangte von ihm, daß er sie so fest wie in der vergangenen Nacht an sich drückte, und er preßte ihr die Luft aus den Lungen, bis sie stöhnte. Das gefiel ihr. Sie war schon ein sonderbares Mädchen.
    »Ich warte auf deinen Anruf, Vlad.«
    »Einen schönen Tag, Martha«, sagte er, denn jetzt kannte er ihren Vornamen ja wieder.
    Sie ging. Er nahm die Morgenzeitung aus dem Postkasten und winkte ihr damit zu. Nachdem sie ins Taxi gestiegen und abgefahren war, knüllte er den Zettel mit ihrem Namen und ihrer Telefonnummer zusammen und ließ ihn in den Messingschirmständer gleich neben der Tür fallen.
    Für ihn war dieses Kapitel abgeschlossen. Er hatte kein weiteres Interesse mehr an Martha Bahr. Vielleicht gab es einen anderen Mann in der Stadt, auf den sie mehr Eindruck machte. Sie konnte ja dann dem ihre Telefonnummer geben…
    Im Wohnzimmer trat der Brillenfabrikant vor den Spiegel. Er grinste sich erleichtert an und sagte: »Jetzt bist du wieder Vladek.«
    Er begab sich in die Küche, kochte Filterkaffee, schob zwei Weißbrotscheiben in den Toaster und genehmigte sich sodann ein geruhsames Frühstück.
    Erst danach entfaltete er die Zeitung.
    Und im nächsten Augenblick wäre ihm der Kaffee beinahe wieder hochgekommen.
    ***
    Vladek Rodenskys Telegramm erreichte uns bei Frank Esslin in New York. Der WHO-Arzt hatte uns zu sich gebeten, weil er und seine Freunde ein schreckliches Erlebnis gehabt hatten.
    Atax, die Seele des Teufels, der Herrscher der Spiegelwelt, hatte ihre Egos ausgetauscht. Er hatte auch Franks gutes Ich in die Spiegelwelt geholt und dafür das böse Ego auf die Erde gesandt. [1]
    Aber Mr. Silver und ich hatten diesen gefährlichen Seelentausch rückgängig gemacht, und wir konnten uns vorstellen, daß Atac dies nicht so einfach schlucken würde.
    Daß die Seele des Teufels aber gewissermaßen bereits hinter Vladeks Telegramm steckte, konnten wir nicht ahnen.
    Während Frank dem Telegrammboten ein Trinkgeld in die Hand drückte, riß ich Vladek Rodenskys Nachricht auf.
    Ich war von meiner Freundin Vicky Bonney und dem Ex-Dämon Mr. Silver umringt. Sie blickten mir über die Schulter. Dabei hatte es der Zwei-Meter-Hüne bedeutend leichter als Vicky, die sich gehörig strecken und auf den Zehenspitzen tanzen mußte.
    »Was schreibt Vladek?« fragte Frank Esslin, der elegante hagere Arzt, der für die Weltgesundheitsorganisation tätig war. Sein Fachgebiet war die Tropenmedizin.
    Und ich las: »Mysteriöser Mord in Wien – stop – scheinen dämonische Kräfte am Werk gewesen zu sein – stop – Du solltest dich dieses Falles annehmen, Tony – stop – erwarte dich in Old Vienna stop Herzliche Grüße Vladek stop.«
    »Und kein Wort von mir«, schmollte Mr. Silver sofort.
    »Er weiß, daß ich dich mitbringe, wenn ich nach Wien komme«, sagte ich. »Du gehörst doch zu mir

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