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GK406 - Das Trio des Satans

GK406 - Das Trio des Satans

Titel: GK406 - Das Trio des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ankunftshalle. Ein großer, kräftiger Mann, hinter dessen Brille eisigblaue Augen freundlich strahlten. Er nahm seine Zigarre aus dem Mund, schüttelte uns die Hände und hieß uns in Wien herzlich willkommen.
    »Freut mich, daß ihr da seid«, sagte er. »Wie war der Flug?«
    »Gut«, gab ich zurück.
    Wir legten unser Gepäck auf einen Handwagen und begaben uns damit auf den Parkplatz. Vladek öffnete den Kofferraumdeckel seines schwarzen Rover. Wir verstauten unser Gepäck und setzten uns in den eleganten Wagen.
    Wir fuhren zuerst nach Döbling, wo Vladeks Villa stand. Eine vornehme Gegend, in der die Grundstückspreise unerschwinglich hoch waren.
    »Geht es Frank Esslin gut?« erkundigte sich Vladek.
    »Ja. Er läßt dich grüßen.«
    »Danke.«
    »Was tut sich in Wien?«
    Vladek wiegte den Kopf. »Ein grauenvoller Mord…«
    »Ist inzwischen noch etwas passiert?« fragte ich.
    »Zum Glück nein. Aber es wird befürchtet, daß es nicht bei diesem einen Mord bleiben wird.«
    »Wer befürchtet das?«
    »Jeder.«
    »Du auch?«
    Vladek Rodensky nickte. »Als ich hörte, daß sich eine Tür, die nicht zu versperren war, nicht öffnen ließ, wußte ich, was das zu bedeuten hat. Hinzu kommt, daß das Opfer übel zugerichtet war.« Er unterbrach sich, blickte Mr. Silver und mich beunruhigt an und meinte: »Am besten erzähle ich euch die Geschichte von Anfang an, damit ihr euch auskennt.«
    Wir erfuhren alles, was Vladek aus der Zeitung wußte, und was er selbst recherchiert hatte.
    Es war nicht viel, aber uns war sofort klar, daß Vladek recht daran getan hatte, uns nach Wien zu holen, denn hier trieb die Macht des Bösen ein schändliches Spiel.
    »Die Polizei steht vor einem Rätsel«, sagte Vladek.
    »Das kann ich mir denken«, gab ich zurück.
    »Sie fahndet nach einem Wahnsinnigen, denn nur so einem ist ihrer Meinung nach eine so grauenvolle Tat zuzutrauen.«
    »Von ihrem Standpunkt aus durchaus richtig überlegt«, meinte ich. »Niemand kann verlangen, daß die Polizei mit Geistern und Dämonen rechnet.«
    »Dafür sind wir zuständig«, sagte Mr. Silver.
    Sobald wir Vladek Rodenskys Villa erreicht hatten, luden wir unser Gepäck aus.
    »Möchtet ihr euch frischmachen?« erkundigte sich der Brillenfabrikant.
    »Ich bin frisch wie ein Fisch«, entgegnete der Ex-Dämon.
    »Wie ein Fisch, der mit dem Bauch oben schwimmt«, ätzte ich.
    »Hast du von mir heute schon eins auf die Nase gekriegt?« fragte Mr. Silver daraufhin forsch.
    Ich schüttelte den Kopf, blickte Vladek an und sagte: »Keinen Respekt haben die Kleinen heutzutage mehr.«
    »Von wegen klein!« maulte Mr. Silver. »Ich bin größer als du!«
    »Das ist ein Irrtum«, widersprach ich. »Du bist nicht größer. Du bist nur länger.«
    »Den klugen Spruch hast du von Napoleon.«
    »Du kennst ihn?«
    »Hör mal, Napi war ein Duzfreund von mir«, tönte Mr. Silver »Himmel, was hatten wir für Spaß mit seiner Josephine.«
    »Angeber«, sagte ich.
    Vladek zeigte uns die Zeitungen, die sich mit dem schrecklichen Mord an Walter Mican befaßten.
    »Weißt du, was ich möchte?« sagte ich zu ihm.
    »Was?«
    »Mir die Gegend ansehen, wo dieser mysteriöse Mord passiert ist«, sagte ich.
    »Okay«, nickte Mr. Silver. »Fahren wir.«
    Es begann zu dämmern, als wir Vladeks Villa verließen. Ich trug meinen Colt Diamondback in der Schulterhalfter. Die Waffe war mit geweihten Silberkugeln geladen, und ich hoffte, sie so bald wie möglich gegen denjenigen einsetzen zu können, der Walter Mican auf dem Gewissen hatte.
    Für mich stand außer Frage, daß es sich hierbei um einen gemeinen Dämon handelte. Die Fotos und die unversperrbare Tür, die sich nicht öffnen ließ, sprachen für sich.
    Wir fuhren auf der neuen Floridsdorfer Brücke über die Donau. Auch die Reichsbrücke war neu. Seit die alte Reichsbrücke eingestürzt war, was weltweites Kopfschütteln ausgelöst hatte, waren die Wiener vorsichtig geworden.
    Groß und klotzig ragte vor uns das Gebäude der UNO-City auf. Von einer Energiekrise war nichts zu merken. Sämtliche Fenster des mächtigen Komplexes waren beleuchtet.
    Nach einer Fahrt von zwanzig Minuten erreichten wir unser Ziel.
    Vladek parkte seinen Rover inmitten der Wohnhausanlage. Wir suchten den Supermarkt auf.
    Es war fast genau vierundzwanzig Stunden nach dem Mord an Walter Mican. Die Angestellten standen noch unter dem Eindruck des furchtbaren Erlebnisses. Wir suchten mit Vladek Rodensky das Büro des Betriebsleiters auf.
    An Micans

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