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GK409 - Der Herr der Ghouls

GK409 - Der Herr der Ghouls

Titel: GK409 - Der Herr der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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genommen nur ein kleines Trostpflaster auf eine Wunde, die niemals heilen würde. Brown rechnete damit, daß ihn für den Rest seines Lebens entsetzliche Alpträume plagen würden.
    Nächte voller Todesangst und Panik würde er verbringen. In Schweiß gebadet würde er in seinem Bett liegen, immer wieder hochschrecken und befürchten, daß die Ghouls ihn gefunden hatten und ihn holten.
    Was waren dagegen schon 50 000 Pfund?
    Das Taxi hielt. Brown bezahlte den Fahrpreis und stieg aus. Vor seinem geistigen Auge erschien die furchtbare Szene, wie Elton Lyan gestorben war. Brown schüttelte sich.
    Die Angst würgte ihn. Er befürchtete, eines Tages so zu enden wie Elton. Sollte er London verlassen? Oder gleich England? Wie weit mußte er sich von hier entfernen, um vor den Ghouls sicher zu sein?
    Während er auf Hardwicks Haus zuging, sah er noch einmal Hec Caristro aus seinem Sarkophag steigen. Der kalte Schweiß brach ihm aus.
    Er wischte die glitzernden Tröpfchen mit dem Ärmel von seiner Stirn und verscheuchte diese grausigen Gedanken.
    Nachdem er geläutet hatte, öffnete ihm Henry Hardwick. Das Haus war ein moderner Bungalow, großzügig angelegt, mit einer riesigen, überdachten, südseitigen Terrasse.
    Zwischen den Männern fiel kein freundliches Wort. Sie waren Gegner, die nur wegen des Geschäfts zusammengekommen waren.
    Hardwick nickte mit finsterer Miene. »Treten Sie ein.«
    Brown betrat den Bungalow. Hardwick führte ihn in den Living-room. Hier sah man sofort, daß der Hausherr Geld wie Heu hatte. Es gab eine Vielzahl teurer Antiquitäten, und die Gemälde an den Wänden waren keine Kopien, sondern Originale.
    Brown hielt sein Päckchen nach wie vor unter dem Arm. Hardwicks gieriger Blick saugte sich daran fest. Seine Augen waren groß, er leckte sich die ohnedies feuchten Lippen und hätte dem Verbrecher den Dolch am liebsten entrissen. Nur mühsam konnte er sich beherrschen.
    »Ist das Geld inzwischen eingetroffen?« fragte Laurence Brown.
    »Ja. 50 000 Pfund.«
    »Ich verschleuderte den Dolch unter seinem Wert, ist Ihnen das klar?«
    Hardwick starrte den Verbrecher gereizt an. »Heißt das, daß Sie noch mehr dafür haben wollen?«
    »Vorläufig nicht. Aber haben Sie sich schon mal überlegt, daß ich Sie in der Hand habe?«
    »Wieso?«
    »Wer hat uns auf den Friedhof geschickt? Sie!«
    »Wenn Sie das der Polizei erzählen würden, würde man Ihnen nicht glauben. Ich bin ein angesehener Mann.«
    »Ein Verrückter sind Sie. Aber das stört mich nicht. Wenn Sie bezahlen, was ich verlange, ist alles in Ordnung.« Brown schüttelte den Kopf. »Mann, Sie hätten in der vergangenen Nacht dabei sein müssen. Es war der reinste Horror. Schlimmer geht’s nicht mehr. Wir mußten gegen widerliche Ghouls kämpfen. Haben Sie solche Scheusale schon mal gesehen?«
    »Nein.«
    »Seien Sie froh. Und wünschen Sie sich, solchen Ungeheuern niemals zu begegnen. Ihnen würde glatt das Herz in die Hose fallen.«
    »Wie hat Hec Caristro ausgesehen?«
    »Ich habe noch nichts Entsetzlicheres gesehen«, sagte Brown. »Er war eine menschliche Mumie, die einen Wolfsschädel auf den Schultern trug. Teilweise skelettiert. Ein Anblick, der einen nicht mehr losläßt. Sein Bild wird mich ewig verfolgen.«
    »Wer hat ihm den Dolch aus der Brust gezogen?«
    »Mike Nevada. Damit hat er dieses Monster wieder zum Leben erweckt.«
    »Phantastisch«, sagte Henry Hardwick begeistert. Zu den Legenden, die sich um den Silberdolch rankten, gesellte sich eine neue Geschichte. Vielleicht würde man bald wieder von Hec Caristro hören, und er, Henry Hardwick, würde den bedeutungsvollen Dolch besitzen. Für ihn war das eine so großartige Vorstellung, daß ihm ein wohliger Schauer über den Rücken lief.
    »Jetzt würde ich ganz gern die Pinke sehen«, sagte Brown.
    Hardwicks Augen verengten sich. »Zuerst zeigen Sie mir den Dolch.«
    »Trauen Sie mir nicht?«
    »Nein.«
    »Man kann von Ihnen halten, was man will - ehrlich sind Sie.«
    »Sie kriegen das Geld erst, wenn ich gesehen habe, daß es sich wirklich um jenen Silberdolch handelt, mit dem Hec Caristro getötet worden ist.«
    »Glauben Sie, ich habe auf die Schnelle eine Kopie davon anfertigen lassen?«
    »Zeigen Sie schon her!« verlangte Henry Hardwick und streckte die Hand verlangend aus. Er hatte große Mühe, zu verbergen, wie erregt er war. Gleich, in wenigen Augenblicken, würde er dieses Prachtstück in seinen Händen halten und nie wieder hergeben.
    Brown zögerte.
    »Nun machen

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