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GK409 - Der Herr der Ghouls

GK409 - Der Herr der Ghouls

Titel: GK409 - Der Herr der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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bezahlen, und wir werden die Angelegenheit vergessen.«
    Brown lachte. »So einfach wird das Ganze nicht sein, Sir. Ich habe meine besten Freunde verloren…«
    »Was geht mich das an?«
    »Hec Caristro ist wieder auf den Beinen!«
    »Auch das interessiert mich nicht.«
    »Es gibt Ghouls, die mich vielleicht wieder einfangen möchten.«
    »Das ist Ihr Problem.«
    »Sie sind knallhart, was?« sagte Brown grimmig.
    »Wenn es um ein Geschäft geht, immer.«
    »Dann werden Sie sicher Verständnis dafür aufbringen, wenn auch ich hart bin. Der Dolch ist verdammt wertvoll. Sie wollten uns mit zwanzigtausend Pfund abspeisen, aber das läuft nicht. Wenn Sie das Ding unbedingt haben wollen, müssen Sie schon mehr berappen.«
    Pause am anderen Ende der Leitung. Brown hörte den reichen Sammler nur wütend atmen. »Wieviel?« fragte Henry Hardwick schließlich.
    »50 000 Pfund!«
    »Sie sind verrückt.«
    »Es ist mein Ernst. Unter 50 000 kriegen Sie den Dolch nicht.«
    »Ich hätte so ein Geschäft niemals mit einem Kerl wie Ihnen anbahnen sollen.«
    Brown bleckte die Zähne. »Das war Ihr Risiko. Ich bin Ihnen selbstverständlich nicht böse, wenn Sie vom Kauf zurücktreten wollen. Ich finde bestimmt jemand anders, der mir das kostbare Stück - vielleicht sogar für mehr Geld - abnimmt.«
    »Sie widerlicher Halunke!« brauste Hardwick auf. »Erpresser!«
    »Halten Sie den Mund, und sagen Sie mir, ob ich mit Ihnen rechnen kann oder nicht!« herrschte Brown den Sammler an.
    »50 000 Pfund…«
    »Für Sie ein Pappenstiel.«
    »Das denken Sie, aber eine so große Summe kann nicht einmal ich so schnell flüssigmachen.«
    »Hören Sie, wenn Sie mich hinzuhalten versuchen, um inzwischen irgendeine Schweinerei aushecken zu können, werden Sie Ihr blaues Wunder erleben. Ich rufe Sie in einer Stunde noch einmal an. Wenn Sie dann immer noch Zicken machen, platzt das Geschäft, und Sie sind der Angeschmierte, haben Sie mich verstanden?«
    »Sagen Sie mal, wie reden Sie denn mit mir?«
    »Ach, leck mich!« knurrte Brown und hängte ein. Ärgerlich verließ er die Telefonzelle, während Henry Hardwick, ein dicker, untersetzter Mann mit Halbglatze, zu Hause den Hörer langsam sinken ließ und ihn grimmig ansah.
    Dieser Verbrecher war ihm zu dreist. Er wollte sich das nicht bieten lassen. Natürlich hätte er aus dem Geschäft aussteigen können, aber dann hätte er auf den kostbaren Silberdolch verzichten müssen, und das wollte er auf keinen Fall.
    Er gierte mit jeder Faser nach dem alten Stück. Wenn er bloß daran dachte, wurden seine Hände feucht. Es hatte noch nichts gegeben, was er so sehr besitzen wollte.
    Der Dolch mußte ihm gehören. Doch er war nicht bereit, dafür 50 000 Pfund zu bezahlen. Er entschloß sich, zum Schein auf die Forderung einzugehen. Er würde Brown zu sich bitten, und sie würden das Geschäft bargeldlos abwickeln. Hier der Dolch, da eine Kugel!
    Hardwick legte den Hörer in die Gabel. Er begab sich zu seinem Wandsafe, in dem 20 000 Pfund bereitlagen.
    Diese Summe hätte er anstandslos bezahlt, aber nicht mehr als das Doppelte. Das kam nicht in Frage.
    Er griff hinter die Banknoten, ertastete eine Mauser-Pistole und den dazugehörigen Schalldämpfer, den er noch nie verwendet hatte.
    Nachdenklich blickte er auf die brünierte Waffe in seiner Hand. So tief war er also schon gesunken, daß er für etwas, das er unbedingt haben wollte, sogar schon mordete.
    Gedankenverloren schraubte er den Schalldämpfer auf die Waffe. Je mehr er über seine Situation nachdachte, desto klarer wurde ihm, daß er gar keine andere Wahl hatte.
    Er mußte Brown erschießen, denn wenn er es nicht tat, würde der Verbrecher vielleicht eines Tages reden -oder ihn erpressen.
    Nein, Brown mußte weg. Nur auf diese Weise ließ sich das Problem lösen. Und was mach’ ich mit seiner Leiche? fragte sich Hardwick.
    Er war sicher, daß ihm etwas einfallen würde. Jetzt wollte er die Sache erst einmal an sich herankommen lassen.
    Er legte die Mauser-Pistole in den Safe auf die Banknoten, nahm sich einen Drink, brannte eine Zigarre an und wartete auf Browns zweiten Anruf.
    Der kam pünktlich eine Stunde später. Als das Telefon klingelte, schrak Henry Hardwick aus seinen Gedanken hoch.
    Er griff nach dem Hörer und meldete sich. »Die Frist ist um«, sagte Brown. »Wie haben Sie sich entschieden?«
    Hardwick dachte, es wäre verdächtig, wenn er sofort auf Browns Forderung eingehen würde, deshalb sagte er zunächst: »Können wir nicht noch

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