GK409 - Der Herr der Ghouls
legte den Diskus zu meinen anderen Waffen.
Caristro lachte triumphierend. »Jetzt bist du nackt und wehrlos, Tony Ballard, bist mir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert!«
Im selben Moment setzte die Verwandlung ein, und aus dem Zombie wurde ein kräftiger geifernder Werwolf!
***
Lance Selby hielt seinen Wagen schon eine Straße vor dem Friedhof an. Den Rest des Weges legten sie zu Fuß zurück.
Sie erreichten Tony Ballards Wagen. Der Ex-Dämon sah das offene Friedhofstor und raunte Roxane und Lance zu: »Ihr wartet hier auf meine Zeichen. Ich sehe mich auf dem Friedhof um.«
Lance und Roxane nickten. Mr. Silver verschwand.
»Bist du aufgeregt?« fragte Roxane.
»Ich bin auf hundert. Du nicht?«
»Ich versuche, ruhig zu bleiben.«
»Das versuche ich auch, aber es gelingt mir nicht. Ich habe sehr viel für Vicky Bonney und Tony Ballard übrig.«
»Ich auch«, sagte die Hexe aus dem Jenseits. »Ich bin zuversichtlich, daß es uns mit vereinten Kräften gelingen wird, Vicky und Tony zu befreien und Hec Caristro und seine Ghouls zur Hölle zu schicken.«
»Dein Wort in Gottes Ohr«, seufzte Lance. Er faßte in sein Jackett und holte die Pistole aus der Schulterhalfter. »Sobald wir da drinnen sind, schieße ich auf alles, was auch nur im entferntesten nach Ghoul aussieht. Es gibt nichts, was ich mehr verabscheue, als diese miesen, schleimigen Kreaturen.«
Indessen pirschte sich Mr. Silver an das Haus des Friedhofswärters heran. Lautlos wie ein Schatten glitt er durch die Dunkelheit.
Hinter einem Fliederbusch trat im nächsten Moment ein Ghoul hervor. Sofort sprangen glutrote Pünktchen in die Augen des Ex-Dämons, Ehe der Leichenfresser reagieren konnte, schoß Mr. Silver ihn mit seinem Feuerblick ab. Die Feuerlanzen, die aus den Augen des Hünen rasten, verfügten über eine solche Intensität, daß der Ghoul auf der Stelle verdampfte.
Mit drei weiteren Ghouls verfuhr der Ex-Dämon genauso. Dann holte er Roxane und Lance Selby auf den Friedhof.
Die Wachen, die Caristro vor dem Haus postiert hatte, waren ausgeschaltet. Nun mußten Mr. Silver, Roxane und Lance versuchen, unbemerkt in das Gebäude zu gelangen.
Lance entdeckte neben dem Haus einen Kellerabgang. Er machte Mr. Silver darauf aufmerksam. Der Hüne mit den Silberhaaren wuchtete sofort die Abdeckung hoch und stieg als erster die morschen Holzstufen hinunter.
***
Caristro, der kraftstrotzende Wolf, versetzte mir einen Stoß, der mich drei Yards zurückbeförderte. Fort vom Tisch, auf dem meine Waffen lagen. Ich wollte wieder vorwärtsstampfen, doch da schnappten mich mehrere Ghouls und hielten mich fest.
Der Werwolf heulte triumphierend.
Vicky Bonney sprang auf.
Entsetzen flackerte in ihren Augen.
Sie wollte vor Caristro zurückweichen, doch sogleich waren zwei Leichenfresser zur Stelle, die das nicht zuließen. Als die schleimigen Ungeheuer sie packten, schrie sie auf.
»Caristro!« schrie ich. »Laß sie laufen!«
»Fällt mir nicht im Traum ein!« knurrte die Bestie.
Ich riß mich von den Ghouls los.
Sie wollten mich wieder einfangen. Ich schlug mit den Fäusten auf sie ein, doch das machte ihnen nichts aus.
Sie überwältigten mich. Caristro wandte sich um. Er kam zu mir, starrte mich mit seinen glühenden Augen an und hieb mit seinen Pranken nach mir, daß ich glaubte, der Schmerz würde mich zerreißen.
Ich hatte Mühé, auf den Beinen zu bleiben. Wahrscheinlich wäre ich zu Boden gestürzt, wenn die Leichenfresser mich nicht gehalten hätten.
Caristo, das Monster, leckte sich die Wolfsschnauze. Er hätte mich mit einem einzigen Biß töten können, aber das genügte ihm nicht. .
Er wollte mich leiden sehen. Die Seelenqualen sollten mich von innen auffressen, und das würden sie tun, wenn er zuerst Vicky Bonney tötete.
»Gleich!« sagte Caristro rauh. »Gleich kommst du dran, Tony Ballard. Hab nur noch ein wenig Geduld, und sieh zu, wie ich meinen Hunger an deiner Freundin stille!«
»Du grausame Bestie!« brüllte ich. »Herzloser Teufel!«
»Du überschüttest mich mit Komplimenten«, höhnte der Werwolf.
Er drehte sich um, sah Vicky an. Sie hing entsetzt zwischen den Ghouls, schüttelte verzweifelt den Kopf, und Tränen rannen über ihre Wangen. Und - verdammt - ich konnte nichts für sie tun. Es war schrecklich. Ich kann nicht beschreiben, welche Pein ich litt.
Langsam näherte sich das Monster dem Mädchen.
Sie schloß die Augen, wartete auf den tödlichen Biß. Mir rann der Schweiß in breiten Bächen über das
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