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GK409 - Der Herr der Ghouls

GK409 - Der Herr der Ghouls

Titel: GK409 - Der Herr der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sie schon! Ich habe nicht viel Zeit«, drängte Hardwick.
    Brown wickelte den Dolch aus dem Papier. Zeitungspapier! dachte Hardwick. Wie barbarisch. Er weiß den wahren Wert dieses edlen Gegenstandes nicht zu würdigen.
    Als Brown die Waffe aus dem Papier geschält hatte, strahlten Hardwicks Augen. Er war so aufgeregt, daß er heftig atmen mußte. Sein Brustkorb hob und senkte sich rasch. Sein Verlangen wurde so groß, daß er es kaum noch bezähmen konnte.
    »Was für eine Pracht«, sagte er. »Ich bin überwältigt. Dieser Glanz. Dieses Strahlen. Geben Sie mir den Dolch. Ich muß ihn anfassen.«
    Brown gab Hardwick die Waffe in die Hand. Der irre Sammler war verzückt. Er stammelte verrückte Worte, konnte sich an dem Dolch nicht satt sehen, drehte und wendete ihn und pries ihn als die wertvollste Kostbarkeit, die er je in seinen Händen gehalten hatte.
    »Was ist nun mit meinem Geld?« fragte der Verbrecher.
    Hardwick nickte. Er legte den Dolch behutsam weg. So vorsichtig, als wäre die Waffe aus leicht zerbrechlichem Glas.
    »Sie kriegen, was Ihnen zusteht«, sagte er, ohne den Verbrecher anzusehen, denn er fürchtete, Brown könne seine Absicht vorzeitig erkennen.
    Brown rieb sich die Hände. Hardwick begab sich zum Wandsafe. Er drehte das Kombinationsrädchen mehrmals hin und her und öffnete dann das Stahlfach.
    Laurence Brown konnte nicht sehen, was Hardwick tat, denn der reiche Sammler verdeckte den Safe mit seinem massigen Körper.
    Nie im Leben wäre er auf den Gedanken gekommen, Hardwick könnte ihn umbringen. Er hielt den Mann für einen Schlappschwanz, für einen Feigling, der die schmutzige Arbeit immer die anderen tun ließ.
    Und Mord war die schmutzigste Arbeit von allen.
    Henry Hardwick stand in diesen Minuten unter Strom. Für ihn gab es kein Zurück mehr. Browns Tod war eine beschlossene Sache. Die Tat mußte nur noch ausgeführt werden.
    Als Hardwick nach der Pistole griff, kribbelte es in seinen Fingern. Er hätte es nicht für möglich gehalten, einen Menschen töten zu können, doch in diesen Augenblicken erkannte er, daß er deswegen nicht die geringsten Gewissensbisse hatte.
    Er wollte den Dolch haben - und er würde ihn nur dann unwiderruflich besitzen, wenn Laurence Brown nicht mehr lebte.
    Also mußte der Verbrecher sterben!
    Hardwicks Finger schlossen sich um den Pistolenkolben. Vorsichtig zog er die Waffe aus dem Safe. Mit einem schnellen Ruck drehte er sich um.
    Die Walther schwang mit und pendelte sich blitzschnell auf Laurence Brown ein. Der Verbrecher riß entsetzt die Augen auf.
    »Mann, sind Sie wahnsinnig?«
    »Ich lasse mich von niemanden unter Druck setzen«, sagte Hardwick hart.
    »Aber Sie können doch nicht…«
    »Ich kann«, sagte Hardwick und drückte ab.
    Eine Feuerblume platzte vor dem Schalldämpfer auf. Plop! Die Kugel warf den Verbrecher nieder. Ein zweiter Schuß war nicht nötig. Brown lebte nicht mehr.
    Er lag auf dem Rücken vor der Couch, die Arme ausgebreitet, die Augen immer noch starr vor Entsetzen aufgerissen.
    »Pech«, sagte Henry Hardwick und zuckte mit den Schultern. »Du hättest nicht so unverschämt sein sollen. Damit bist du an den Falschen geraten.«
    Er legte die Pistole in den Safe, legte den Dolch dazu, klappte die Tür halb zu und wurde vom Schrillen der Türglocke plötzlich herumgerissen.
    Sein Herz übersprang einen Schlag. Jemand läutete Sturm. Hardwick wurde konfus. Was sollte er tun? Sich still verhalten? So, als ob niemand zu Hause wäre? Einlassen konnte er niemanden. Der Dolch! Der Tote!
    Das Läuten quälte seine Nerven, die bis zum Zerreißen gespannt waren. In seinem ganzen Leben war er noch nie so ratlos gewesen.
    Er drehte sich hin und her, wußte nicht, wie er sich entscheiden sollte, und der verdammte Kerl draußen vor der Tür nahm den Daumen nicht vom Klingelknopf. Es mußte etwas geschehen. Schnell. Aber was?
    Hardwick hastete aus dem Wohnzimmer. »Ja, ja! Ich komm’ ja schon!« rief er. »Wer ist denn da?«
    »Scotland Yard! Machen Sie auf!« drang eine scharfe Stimme durch die Tür.
    Hardwick hatte das Gefühl, jemand hätte ihn mit Eiswasser übergossen. Die Polizei! Was hatte das zu bedeuten?
    »Aufmachen!« verlangte die scharfe Stimme.
    Hardwick öffnete nur einen Spalt. Draußen standen drei Männer. Ihr harter Blick ging dem reichen Sammler unter die Haut.
    Einer von ihnen drückte die Tür auf und schob Hardwick beiseite. »Inspektor Dana Quinn!« sagte er und zeigte das Etui, in dem sich offenbar sein Dienstausweis

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