GK409 - Der Herr der Ghouls
Gesicht. Ich unternahm alle Anstrengungen, um freizukommen, schaffte es aber nicht.
Ich sah, wie sich die Nackenhaare des Wolfs sträubten, und ich wußte, daß er jetzt zubeißen würde…
Da platzte die Tür auf!
Caristro zuckte herum. Ich sah Mr. Silver, sah Roxane und Lance Selby. Der Parapsychologe erschoß den Leichenfresser, der ihm am nächsten stand. Mr. Silvers Feuerblick raste durch den Raum und traf einen der beiden Ghouls, die Vicky Bonney festhielten.
Und auch Roxane aktivierte ihre übernatürlichen Fähigkeiten. Sie hob die Hände, spreizte die Finger, und aus ihren Fingerspitzen flogen knisternde magische Blitze, die zwei Leichenfresser vernichteten.
Plötzlich konnte ich mich losreißen.
Ein Ghoul nach dem anderen brach zusammen und löste sich auf. Die anderen heulten und schrien vor Entsetzen. Vicky hastete zu mir. Ich gab ihr einen sanften Stoß. Sie wankte auf Roxane zu und wurde von dieser in Obhut genommen.
Jetzt brauchte ich mich nur noch um Caristro zu kümmern. Er hatte es geschafft, von allen Blitzen, Kugeln und Feuerlanzen verschont zu bleiben, hatte aber erkannt, daß er keine Sekunde länger im Haus des Friedhofswächters bleiben durfte.
Flucht war seine einzige Rettung.
Er hetzte durch den Raum, auf das Fenster zu. Ich katapultierte mich vorwärts, zum Tisch, auf dem meine Waffen lagen. Blitzschnell hakte ich den Dämonendiskus von der Kette.
Die Scheibe wurde in meiner Hand dreimal so groß. Doch ehe ich äusholen konnte, wuchtete sich der Werwolf durch das geschlossene Fenster. Mit einem Splitterregen fiel er hinaus, federte sich ab und keuchte in die Dunkelheit hinein. Er war verdammt schnell.
Aber nicht schnell genug.
Auch ich sprang aus dem Fenster. Die Konturen des Monsters waren deutlich zu erkennen. Ich schleuderte den Diskus. Die Scheibe raste hinter der Bestie her, erreichte sie, traf. Nichts blieb von Hec Caristro übrig. Er war erledigt.
Ich streckte meine Hand aus und erreichte mit der Kraft meines Willens, daß der Dämonendiskus zu mir zurückschwebte.
Wir hatten im Kampf gegen das Böse einen neuen Sieg errungen. Aber er war diesmal hauchdünn gewesen.
Ich brachte tags darauf den Silberdolch zum Yard. Lance begleitete mich. Wir machten unsere Aussagen, unterschrieben die Protokolle und hofften, die Geschichte so bald wie möglich zu vergessen.
Wir machten uns nichts vor. Global gesehen hatten wir nur einen Teilerfolg errungen, denn der Kampf gegen die Mächte der Finsternis würde ewig weitergehen…
ENDE
[1] Siehe Gespenster Krimi Nr. 326 »Die Satansbrut«
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