Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK409 - Der Herr der Ghouls

GK409 - Der Herr der Ghouls

Titel: GK409 - Der Herr der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
hatte, gelangten die Einbrecher in die Grabkammer.
    Kalte, schwarze, glatte Marmorwände umgaben sie. In der Mitte der Kammer stand ein schmuckloser Sarkophag, dessen Deckel so schwer war, daß er nur von drei Mann entfernt werden konnte.
    Nevada legte die Stablampe so auf den Boden, daß der größte Teil des Raumes beleuchtet wurde. Dann entnahm er seinem Jackett ein Miniaturbrecheisen. Damit fuhr er in eine Ritze und drückte den schweren Deckel mit Browns Hilfe ächzend ein Stück zur Seite.
    Lyan stand daneben und tat nichts. Er schaute sich nur fortwährend suchend um. Die Angst würgte ihn. Er glaubte zu wissen, daß ihnen etwas Furchtbares bevorstand.
    Sie hätten fliehen müssen, aber daran dachte Mike Nevada nicht.
    »Verdammt noch mal, Elton!« schnauzte Nevada ihn an. »Willst du nicht endlich mit anpacken? Wozu haben wir dich mitgenommen?«
    »Ich wollte, ihr hättet euch für jemand anders entschieden.«
    »Arbeiten wir nicht schon seit ein paar Jahren zusammen?«
    »Das ist das letzte Ding, das ich mit euch drehe, das schwöre ich dir; Mike. Deine Risikofreudigkeit gefällt mir nicht. Die bringt uns alle noch mal unter die Erde.«
    »Wie lange willst du noch herumstehen und flennen?«
    Lyan setzte sich in Bewegung. Er legte seine Hände auf den glatten Sarkophagdeckel, und ihm war, als würde ein Stromstoß durch seinen Körper fahren. Heftig zuckte er zusammen, aber er ließ die Hände auf dem Deckel.
    »Auf mein Kommando!« sagte Nevada. »Hauruck!«
    Knirschend bewegte sich der Deckel ein Stück zur Seite.
    »Noch mal«, sagte Nevada. »Hauruck!«
    Lyan spannte seine Muskeln an. Er drückte mit aller Kraft gegen den Deckel, obwohl er Angst vor dem Moment hatte, wo der Sarkophag nicht mehr geschlossen war.
    »Auf ein Neues!« sagte Nevada. »Hauruck!«
    Ein Spalt klaffte auf. Im Sarkophag herrschte eine tiefe Schwärze. Obwohl er es eigentlich nicht wollte, warf Elton Lyan einen Blick in den steinernen Totenbehälter.
    Es kam ihm vor, als würde dem Sarkophag eine eisige Kälte entsteigen, und er glaubte, das unheimliche Glühen eines Augenpaares zu sehen.
    Seine Kopfhaut zog sich zusammen. »Mike, wollen wir es nicht doch lieber sein lassen?«
    »Jetzt, wo wir’s schon beinahe geschafft haben? Du tickst doch nicht richtig!« gab Nevada ärgerlich zurück.
    »Was wir tun, ist ein Frevel.«
    »Quatsch. Wir holen uns bloß, wofür Hec Caristro sowieso keine Verwendung hat.«
    »Ich habe seine Augen gesehen«, preßte Lyan heiser hervor.
    Laurence Brown und Mike Nevada beugten sich über die Öffnung, sahen aber nichts. Nevada grinste. »Wenn ich nicht wüßte, daß du ein eingeschworener Mineralwassertrinker bist, würde ich’s glatt für ein Delirium tremens halten.«
    Sie packten wieder an, und mit dem nächsten Ruck gelang es ihnen, den schweren Steindeckel so weit fortzuschieben, daß er das Übergewicht bekam und zu Boden fiel.
    Der Knall war so laut, daß Lyan wieder heftig erschrak. Die Männer waren für Sekunden eingehüllt in einen unheimlichen Hall.
    Dann herrschte wieder Stille.
    Mike Nevada und Laurence Brown beugten sich über den offenen Sarkophag. Vor ihnen lag eine Mumie, deren Gliedmaßen und der Kopf teilweise skelettiert waren.
    Grau und wie altes Pergament sah die Haut aus. An den Fingern waren lange Krallen zu sehen, und aus der eingesunkenen Brust ragte der wertvolle Silberdolch, den Henry Hardwick haben wollte.
    Eine Vielzahl von wertvollen Edelsteinen funkelte den Verbrechern entgegen. Der Griff war kunstvoll verziert und mit weißmagischen Zeichen versehen.
    »Mann«, stieß Nevada überwältigt hervor. »Mann…«
    Elton Lyan rang sich dazu durch, ebenfalls einen Blick in den Sarkophag zu werfen. Ihm stockte der Atem, denn Hec Caristro trug keinen Menschenkopf auf seinen Schultern, sondern einen Wolfsschädel.
    »Den Kopf!« stammelte Lyan. »Seht euch den Kopf an.«
    »Wir wissen doch, was mit ihm passiert ist«, sagte Nevada. »Ich habe nichts anderes erwartet.«
    »Er ist ein Dämon. Ein Werwolf!«
    »Er war sogar ein Super-Werwolf, wenn du’s genau wissen willst. Deshalb hat das Silber ihn auch nicht vollkommen zerstört. Höllische Kräfte waren in ihm.«
    »Sie sind es noch«, sagte Lyan.
    Nevada lächelte unbekümmert. »Ich werde ihn später mit Weihwasser behandeln und du wirst sehen, wie er zu Staub zerfällt. Was mich im Augenblick mehr als Hec Caristro beschäftigt, ist dieser Dolch. Soll ich euch was verraten, Freunde? Henry Hardwick ist ein ganz ausgekochtes

Weitere Kostenlose Bücher