GK416 - Die Rückkehr der Bestie
Menschen war, begab er sich nach Holsworthy. Dort hatte er seine Feunde, bei denen er stets gern gesehen war.
Stille umgab das Haus.
Aber eine innere Stimme sagte dem Künstler, daß er darauf nicht hereinfallen dürfe. Gefahr lauerte irgendwo in der Dämmerung, die schon fast völlig in die Dunkelheit des Abends übergegangen war.
Wie eine finstere, drohende Wand ragte der Wald ringsherum auf. Yabsley war davon noch nie so unangenehm berüht gewesen wie in diesen Minuten. Mißtrauisch schaute er sich um.
Er fühlte deutlich, daß er nicht allein war, aber wo war der andere?
Wo befand sich der Kerl, der zum Küchenfenster hereingesehen hatte? Wo hatte er sich versteckt? Hatten seine Augen wirklich geglüht? Unsinn, so etwas gab es nicht.
Auf dem grauen Traufenstein entdeckte Yabsley feuchte Spuren. Er folgte ihnen, doch sobald sie ins Gras abschwenkten, waren sie nicht mehr zu sehen. Der Bildhauer blieb unschlüssig stehen.
Versuchte der Kerl ihn von seinem Haus fortzulocken? Durfte er Bette Bartelmess allein lassen? Die Ohnmächtige wäre dem Unhold auf Gedeih und Verderb ausgeliefert gewesen. Er hätte Gott weiß was mit ihr anstellen können, während er, Yabsley, ihn in der Umgebung des Hauses suchte.
Es war nicht Feigheit, sondern diese Reihe von Überlegungen, die den Bildhauer veranlaßten, in sein Haus zurückzukehren. Wieder bemühte er sich um seine Haushälterin. Abermals ohne Erfolg.
Er wollte seine Arme unter ihren Körper schieben und sie ins Atelier tragen. Da vernahm er mit einemmal tappende Geräusche. Sofort ließ er von Bette Bartelmess ab. Vorläufig lag sie hier ebenso gut wie woanders.
Alfred Yabsley hastete ohne die Haushälterin in sein Atelier. Vielleicht war es vernünftiger, sich zu bewaffnen. Waffen im herkömmlichen Sinn besaß der Bildhauer zwar nicht, aber Hammer und Meißel würden es auch tun. Er konnte damit hervorragend umgehen.
Tap -tap - tap…
Schritte näherten sich der Terrassentür. Sie war geschlossen. Dunkelheit breitete sich draußen aus, und durch die Dunkelheit kam jemand auf das Haus zu.
Als erstes fielen Yabsley wieder die Glutpunkte auf. Der Kerl, der da ankam, hatte tatsächlich glühende Augen!
Alfred Yabsleys Nerven spannten sich, und im nächsten Augenblick überstürzten sich die Ereignisse. Ein großer schwerer Körper, grün geschuppt, wuchtete sich gegen die Terrassentür, brach durch das Glas, das klirrend zu Boden fiel, und dann war sie im Atelier, die scheußliche Horrorgestalt, die grauenerregende Blutbestie…
***
Je länger die Suche dauerte, desto mehr entmutigte sie mich, denn meine Chancen, die Blutbestie zu finden, schrumpften von Minute zu Minute. Vermutlich ging es Dave Donovan und Mr. Silver nicht anders, sonst hätte mich einer der beiden schon alarmiert.
Ich hörte das Knacken eines brechenden Astes, drehte mich und richtete den Colt Diamondback auf die Gestalt, die sich durch das Unterholz kämpfte. Es war Dave. Ich ließ den Revolver sinken.
»Was entdeckt?« fragte ich den Amerikaner.
»Nichts. Nicht einmal gar nichts.«
»Ich auch nicht.«
»Unsere einzige Hoffnung bleibt nur noch Ihr Freund. Ein außergewöhnlicher Bursche. Schon vom rein Optischen her. Er kann sicherlich eine Menge tun, wozu wir nicht fähig sind.«
»Manchmal springt er so weit über seinen eigenen Schatten, daß er darüber sogar selbst überrascht ist«, sagte ich.
»Ob er es schafft, die Blutbestie aufzustöbern?«
»Ich traue es ihm zu.«
Wir gingen gemeinsam weiter. Aufmerksam sicherten wir nach allen Seiten, um keine unliebsame Überraschung zu erleben. Dave Donovan stolperte über eine armdicke Wurzel und schimpfte. »Diese Dunkelheit -ein Mist. Man sieht ja kaum noch, wohin man tritt.«
Wir versuchten Mr. Silver wiederzufinden, wollten ihn aber nicht rufen, um Steve Dury nicht auf uns aufmerksam zu machen, denn er konnte hier irgendwo herumhängen.
Eine Bewegung zwischen zwei Bäumen!
Wir brachten beide unsere Waf fen in Anschlag, aber dann sahen wir, daß es Mr. Silver war und entspannten uns wieder. Enttäuscht schüttelte der Ex-Dämon den Kopf.
»Bis hierher konnte ich die Spur der Blutbestie verfolgen, aber dann reichte meine Konzentrationskraft nicht mehr aus«, sagte der Hüne verdrossen. »An manchen Tagen schaffe ich so etwas spielend, und dann wieder…«
»Mach dir nichts draus«, sagte ich tröstend. »Wir unterliegen alle gewissen Formschwankungen. Warum sollte das bei dir nicht der Fall sein?«
»Weil ich anders bin als
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