GK416 - Die Rückkehr der Bestie
brüllte er heraus. Die Blutbestie kam auf ihn zu. Er wich zurück, soweit er konnte. Dury kam ihm immer näher.
Duckworth war verrückt vor Angst. Das Monster war nur noch zwei Yards von ihm entfernt. Da schoß plötzlich ein dunkler Schatten auf die zweite Glasfront der Tankstelle zu.
Im nächsten Moment durchstieß der Landrover das Glas. Das Fahrzeug raste herein. Direkt auf die Blutbestie zu. Dury erhielt mit der breiten Stoßstange einen kraftvollen Rammstoß, der ihn zu Boden schleuderte.
Das Ungeheuer brüllte wütend auf.
»John!« schrie Al Jackson. Er richtete sein Gewehr auf die liegende Blutbestie und gab mehrere Schüsse auf sie ab. Sam O’Brien hatte den Landrover scharf abgebremst. »John!« schrie auch er. »Hierher! Schnell!«
Duckworth, der nicht mehr damit gerechnet hatte, gerettet zu werden, stemmte sich blitzschnell von der Wand ab. Er hetzte auf den Landrover zu. O’Brien knallte den Rückwärtsgang ins Getriebe.
John Duckworth sprang in das Fahrzeug, ehe sich Steve Dury wieder erhob. O’Brien setzte den Wagen zurück, während Al Jackson wie von Sinnen auf das Ungeheuer schoß. Ohne Erfolg. Dury erhob sich. Er verließ das Tankstellengebäude. Es hatte den Anschein, als wollte er hinter dem verkehrt wegfahrenden Wagen herrennen.
Zweihundert Yards setzte O’Brien zurück. Dann wendete er und brauste davon. Er, John Duckworth und Al Jackson waren geheilt. Sie hatten genug von der Jagd auf die Blutbestie. Ehe diese Jagd noch richtig begonnen hatte, brachen sie sie ab, und sie würdem jedem raten, die Finger davon zu lassen.
***
Dave schlug die Augen auf und blickte uns verwirrt an. »Wie geht’s?« fragte ich ihn.
Er faßte sich ächzend an den Kopf. »Was ist passiert? Ich habe eine Erinnerungslücke.«
»Es ist sehr viel passiert«, sagte ich, »Du warst im Begriff, zur Blutbestie zu werden, alter Knabe.« Ich fand, daß es an der Zeit war, daß wir uns duzten. Nach allem, was wir bereits durchgestanden hatten, war das unpersönliche Sie fehl am Platz.
Dave setzte sich erschrocken auf. Ich berichtete ihm in knappen Worten, was sich alles ereignet hatte, damit er sich ein Bild von der Situation machen konnte.
Er streckte Mr. Silver die Hand entgegen und sagte: »Danke. Das werde ich dir nie vergessen.«
»In Ordnung«, erwiderte der Hüne grinsend. »Du darfst mich später -wenn hier alles vorbei ist - mal ausführen.«
»Vorsicht!« warnte ich den Amerikaner. »Das kann dich an den Bettelstab bringen.«
Jemand klopfte an die Tür. Es war Clay Mackintosh. Er hatte unsere Stimmen vernommen und wollte wissen, wie es um Dave Donovan stand. Als er sah, daß es dem Detektiv den Umständen entsprechend gut ging, fiel ihm sichtlich ein Stein vom Herzen.
Aber einen echten Grund, aufzuatmen, hatten wir noch nicht, denn nach wie vor trieb die Blutbestie in Holsworthy ihr Unwesen. Keiner von uns wußte, was sie gerade in diesem Moment tat.
Mr. Silver zuckte plötzlich zusammen, ohne daß wir es bemerkten. Er faßte sich an die Schläfe, als hätte er Kopfschmerzen, und auf einmal bestand ein telepathischer Kontakt zwischen ihm und der Blutbestie. Steve Dury hatte diesen Kontakt hergestellt, und er prahlte mit seinen Taten. Warum? Das wußte Mr. Silver nicht. Vielleicht wollte Dury ihn reizen, ihn aus der Reserve locken.
»Vor wenigen Augenblicken fielen mir zwei weitere Menschen zum Opfer!« erfuhr der Ex-Dämon. »Die Tankstelle, in der ich gewütet habe, ist kaum noch wiederzuerkennen. Ebenso die Männer…«
»Warum läßt du mich das wissen?«
»Interessiert es dich nicht?«
»Verdammt Dury, wir werden dich erwischen und zur Strecke bringen.«
»Glaubst du wirklich, daß ihr dazu imstande seid?«
»Ich bin davon überzeugt. Ich habe auch Yabsley besiegt.«
»Ich bin stärker als Yabsley. Er war nur ein Teil von mir.«
»Du wirst noch in dieser Nacht zur Hölle fahren, Dury!«
»Dein Wunschdenken interessiert mich nicht«, höhnte die Blutbestie. »Ich habe die Kraft des Bösen in mir. Die Machte der Finsternis stärken mich.«
»Wer hat dich zum Leben erweckt?«
»Atax war es. Die Seele des Teufels. Und er hat mich stärker gemacht, als ich jemals war.«
»Das wird dir nichts nützen.«
»Du mutest dir sehr viel zu, Silver. Zuviel!«
»Ich bin bereit, überall und jederzeit gegen dich anzutreten«, ließ Mr. Silver die Blutbestie wissen.
»Einen solchen Vorschlag wollte ich dir machen.«
»Nur zu.«
»Komm zur alten Abtei. Dort werde ich dich erwarten. Da können
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