Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK420 - Hexenterror

GK420 - Hexenterror

Titel: GK420 - Hexenterror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
weichem Wolkenboden gelandet war. Mein Kopf brummte. Ich war benommen, blieb jedoch nicht liegen, sondern quälte mich auf die Beine.
    Eine irreale Wolkenwelt umgab mich. Mit Gängen, Hügeln und Hindernissen, die fortwährend in Bewegung waren. Ein Wolkenlabyrinth war das, in dem man sich verlaufen konnte.
    Von einer Sekunde zur anderen veränderte sich meine Umgebung, behielt ihr Aussehen aber wieder nur kurze Zeit bei, um sich dann erneut zu verändern. Wo war das Flugzeug, aus dem ich gerissen worden war?
    Wo waren Mr. Silver, Richter Watson, Kenny Koba?
    Es war ein Phänomen, daß die Wolke mich trug. Magie war hier zweifelsohne im Spiel, und ich war froh darüber, denn wenn der Wolkenboden unter mir nachgegeben hätte, wäre ich einige hundert Meter tief abgestürzt.
    Das Grau schien zu dampfen und zu brodeln. Aber es war nicht heiß in dieser gefährlichen Wolkenwelt, sondern so kalt wie in einer Tiefkühltruhe. Meine Ohrläppchen schmerzten und die Finger wurden klamm. Ich rieb die Hände aneinander und blickte mich um.
    Es war so gut wie unmöglich, sich zu orientieren.
    Wenn wenigstens' der Motorlärm der Cessna zu vernehmen gewesen wäre, hätte ich gewußt, in welche Richtung ich mich begeben mußte. Aber es war nichts zu hören.
    Eine unnatürliche Stille umgab mich.
    Ich machte die ersten unsicheren Schritte. Zunächst bewegte ich mich höchst zaghaft vorwärts, denn es war ungewohnt für mich, auf Wolken zu gehen. Es gab keinerlei Garantie für mich, daß der Boden nicht schon beim nächsten Schritt nachgeben würde.
    Ich dachte an das, was uns Kenny Koba erzählt hatte. Er hatte von zwei unheimlichen Gestalten gesprochen. Groß, hager, halb skelettiert, mit glühenden Augen, Raubtierzähnen und Hörnern auf dem Kopf.
    Würde ich einem solchen Unhold begegnen?
    Sie verbargen sich garantiert in einer der zahlreichen Wolkenfalten. Jederzeit mußte ich mit einem Angriff rechnen. Sie wollten nicht, daß der Richter nach Urapunga kam.
    Mr. Silver und ich waren der Geleitschutz für Murray Watson. Würde es uns gelingen, ihn vor Schaden zu bewahren? Im Moment sah ich mich dazu außerstande.
    Wenn die Horrorwesen jetzt über den Richter herfielen, hatten sie leichtes Spiel mit ihm, denn niemand würde davon etwas mitkriegen. Ich machte mir ernsthaft Sorgen um den Mann.
    Man hatte uns elegant ausgeschaltet. Wir konnten die Aufgabe, um die wir uns beworben hatten, nicht erfüllen. Je mehr ich über die Situation nachdachte, desto kribbeliger wurde ich.
    Ich mußte Murray Watson finden und sein Leben verteidigen! Es war bestimmt in Gefahr. Kenny Koba hätte den Richter auf »Indian Island« abliefern sollen. Dort hatten sich die Unholde um Murray Watson kümmern wollen. Kümmern. Ich konnte mir vorstellen, was sie mit ihm angestellt hätten. Auf die grauenvollste Weise, die man sich denken kann, hätten sie ihn umgebracht.
    Der Pilot war ungehorsam gewesen.
    Also drohte auch ihm größte Gefahr. Diese Horrorgestalten sprachen keine leeren Drohungen aus. Was die ankündigten, das mußte man auch erwarten…
    Ich bewegte mich schneller durch die Wolkenwelt. Endlos groß schien sie zu sein. Schwaden, groß wie Felsblöcke, türmten sich vor mir auf. Ich vermochte sie nicht zu durchdringen. Sie waren feste Hindernisse, die ich umgehen mußte.
    Wände taten sich auf, bildeten Gänge, die sich hinter mir wieder schlossen. Lief ich im Kreis? Ich wußte es nicht. Die Spannung wurde allmählich unerträglich.
    Ich hatte die Hände zu Fäusten geballt. An der rechten trug ich meinen magischen Ring, der mir im Kampf gegen Geister und Dämonen schon wertvolle Dienste geleistet hatte. Ohne ihn wäre ich nur halb so erfolgreich gewesen.
    Ich lief durch Wolkenkorridore, von denen manche so schmal waren, daß ich regelrecht hindurchschlüpfen mußte. Wenn die Wände nur noch wenige Zentimeter näher zusammenrückten, klemmte ich wie zwischen riesigen Schraubstockbacken fest.
    Aber dazu kam es zum Glück nicht.
    Plötzlich vernahm ich das Keuchen eines Menschen.
    Ganz nahe.
    Ich lief darauf zu. Ein Wolkenbuckel verdeckte mir die Sicht. Ich erreichte ihn, lief um ihn herum und sah Richter Watson. Er war nicht allein. Er kämpfte gegen eine von diesen furchterregenden Horrorgestalten.
    ***
    Murray Watson setzte sich verzweifelt zur Wehr. Er war kein Fighter. Nie gewesen. Sein Kampfstil war unorthodox, aber er hatte damit einen kleinen Anfangserfolg.
    Der Unheimliche wich mehrere Schritte zurück. Watson ließ sofort von ihm ab. Er

Weitere Kostenlose Bücher