GK420 - Hexenterror
Möglichkeit, zu fliehen? Er entdeckte keine. Also mußte er kämpfen. Ohne Kampf wollte er sich nicht ergeben. Er wollte wenigstens versucht haben, sein Leben zu retten.
Er wartete nicht, bis der Unheimliche ihn attackierte, sondern griff als erster an. Mit einem wilden Schrei stürzte er sich auf die große, hagere Gestalt.
Er rammte dem Schrecklichen die Faust in den Bauch, packte ihn, riß ihn herum und ließ sich mit ihm fallen. Es gelang ihm, seinen Unterarm um die Kehle des Unheimlichen zu legen.
Mit ganzer Kraft drückte er zu, doch damit war das Horrorwesen nicht auszuschalten. Der Unheimliche erhob sich, obwohl Kenny Koba an ihm hing und ihn am Aufstehen zu hindern versuchte.
Mit einer schnellen Bewegung schüttelte er den Piloten ab, drehte sich knurrend um und fiel mit seinen harten Fäusten über den Mann her. Koba kassierte mehrere schmerzhafte Treffer.
Er taumelte von einen Schlag in den anderen, fiel auf die Knie, und das Scheusal riß sein Maul auf, um seinem Opfer die großen, kräftigen Raubtierzähne ins Fleisch zu schlagen.
Aus! hallte es in Kobas Kopf. Vorbei. Das ist das Ende…
***
Aber er irrte sich. In dem Moment, wo er mit seinem Leben abschloß, betrat Mr. Silver die Szene. Der Ex-Dämon war auf der Suche nach der Flugzeugbesatzung. Den Piloten hatte er nun gefunden. Der Mann war in arger Bedrängnis, und der Hüne mit den Silberhaaren eilte ihm sofort zu Hilfe.
Blitzschnell ließ der Ex-Dämon seine Fäuste zu purem Silber erstarren. Schwer wie Schmiedehämmer waren sie jetzt. Er stampfte auf den Hageren und den Piloten zu.
Das unheimliche Wesen erhielt von ihm einen Tritt, der es von Kenny Koba fortbeförderte. Der Pilot sprang sofort auf die Beine und verschwand hinter Mr. Silver.
Das halb skelettierte Ungeheuer wandte sich fauchend gegen den Ex-Dämon.
»Komm her, du halbe Portion!« knurrte Mr. Silber. »Ich dresche dich in Stücke!«
»Du wirst es bereuen, diesem Mann geholfen zu haben!« geiferte der Unheimliche und griff an.
Mr. Silver wich keinen Schritt zurück. Wie ein Felsblock erwartete er das Horrorwesen. Als es da war, schlug er zu. Der Schreckliche wollte dem Ex-Dämon seine Krallen in die Augen bohren, doch Mr. Silver nahm den Kopf im richtigen Augenblick zur Seite, und sein Faustschlag beförderte den Hageren weit zurück.
Der Hüne mit den Silberhaaren setzte sofort nach. Unerbittlich und mit großer Kraft hämmerte er auf den Gegner ein. Die Knochen des Wesens knirschten. Der Unhold war gezwungen, zurückzuweichen. Immer mehr drängte ihn Mr. Silver in die Defensive. Und dann kam der vernichtende Schlag.
Von oben nach unten drosch der Ex-Dämon seinem Gegner die Faust auf den Kopf. Wie Bud Spencer in seinen Filmen.
Klappernd brach der Unhold zusammen und verging.
Kenny Koba stand mit ungläubig geweiteten Augen da. »Donnerwetter. So einen Kampf habe ich noch nicht erlebt.«
»Sie sollten mich mal erleben, wenn ich richtig loslege«, sagte Mr. Silver schmunzelnd.
»Sie haben mir das Leben gerettet.«
»Sparen Sie sich den Dank. Deswegen bin ich ja mitgekommen.«
»Ich möchte Ihnen trotzdem…«
»Ein andermal. Sie müssen jetzt zum Flugzeug zurück.«
»Wissen Sie denn, wo es sich befindet?«
»Ja. Ich kann es orten.«
Der Ex-Dämon verblüffte den Piloten immer mehr. Kenny Koba ging mit dem Hünen. Mit untrüglichem Instinkt schritt Mr. Silver durch die irreale Wolkenwelt und erreichte nach wenigen Augenblicken das schwarze Flugzeug.
»Steigen Sie ein«, verlangte der Ex-Dämon.
»Steigen Sie nicht auch ein?« fragte der Pilot.
»Ich muß erst noch die anderen suchen.«
Koba setzte sich in die Maschine. Mr. Silver errichtete eine magische Sperre, damit der Pilot nicht noch einmal abhanden kam. Dann sagte er: »Ich komme bald wieder. Haben Sie keine Angst. Jetzt kann Ihnen nichts mehr passieren.«
Koba nickte. Er glaubte, was Mr. Silver sagte. Er hatte Vertrauen zu diesem außergewöhnlichen Mann. Der Ex-Dämon verschwand hinter einem Wolkenwall. Er suchte Richter Watson und Tony Ballard. Ihn konnte das magische Labyrinth nicht an der Nase herumführen. Er fand immer den richtigen Weg, brauchte niemals umzukehren.
Um schneller zu einem Erfolg zu kommen, sandte er magische Impulse aus. Mit ihrer Hilfe versuchte er Tony Ballard und den Richter zu orten. Und er stöberte Augenblicke später seinen Freund und Kampfgefährten auf.
Reglos lag der Dämonenhasser auf dem Boden. Mr. Silver krampfte es das Herz zusammen. Er stürzte zu Tony
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