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GK436 - Die Geißel der Menschheit

GK436 - Die Geißel der Menschheit

Titel: GK436 - Die Geißel der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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meinen Freund Oberinspektor John Sinclair zu sprechen. Aber ich erfuhr, daß John in Deutschland zu tun hatte. Also teilte ich einem seiner Kollegen mit, was vorgefallen war, und bat, es möge sich jemand um das tote Mädchen kümmern.
    Danach wandte ich mich an Porter und sagte: »Kommen Sie, Mark. Ich bringe Sie zu Keenan Keel.«
    ***
    Gespenstisch rauschten die Blätter der Büsche im nächtlichen Regent’s Park. Der Mond verbarg sich soeben hinter einer Wolkenbank, und so war die unheimliche Gestalt noch schlechter zu sehen, die unter der Krone einer alten Eiche stand und sich nicht regte.
    Carrago wartete. Eine satanische Glut glomm kurz in seinen Augen auf. Er lachte diabolisch und rieb sich die Hände. Arnie Goretta existierte nicht mehr. Der Geist des grausamen Magiers hatte ihn aufgelöst.
    Was unter dieser knorrigen Eiche stand, war kein Mensch mehr, sondern ein Wesen des Schattenreichs. Eine Plage für die Menschheit, die nur eines kannte: töten!
    Carrago scharrte mit dem Fuß auf dem Boden. Ein unbändiger Tatendrang war in ihm. Er fühlte sich großartig, brannte darauf, weitere Bluttaten zu vollbringen. Doch dazu benötigte er seine Teufelsdolche.
    Auf sie wartete er.
    Ihnen hatte er soeben den telepathischen Befehl gegeben, zu ihm zurückzukehren, und da kamen sie schon. Lautlos schwirrten sie durch die Nacht, auf den Magier zu.
    Carrago streckte die Hand aus, fing die beiden Dolche ab und schob sie in seinen Gürtel. Nun waren alle sieben wieder an ihrem Platz.
    Dann lachte er knurrend. »Niemand kann mich aufhalten. Ich bin ein Abgesandter der Hölle. Satan selbst hat mir den Auftrag gegeben, menschliches Leben zu vernichten, und ich werde mich dieser Ehre würdig erweisen!«
    Ein kurzer Zauberspruch kam über seine Lippen, und in der nächsten Sekunde löste er sich auf. So war es ihm möglich, selbst große Entfernungen in Gedankenschnelle zurückzulegen.
    ***
    Der rote Austin brauste dem Stadtrand von London entgegen. Vor Jenny Pappeel tauchte ein düsterer Tannenwald auf. Nun war es nicht mehr weit bis zu Keenan Keels Villa.
    Die Angst saß Jenny im Magen. Sie fragte sich, ob es richtig gewesen war, ohne Tony Ballard loszufahren. In seiner Begleitung hätte sie sich wesentlich sicherer gefühlt. Er war ein Mann, zu dem man Vertrauen haben konnte. Ein Mann, der wußte, was er sich zutrauen konnte. Ein Mann auch, der den Mächten der Finsternis immer wieder einiges aufzulösen gab. Wer sich in seiner Obhut befand, der war in Sicherheit.
    Aber hätte sie so egoistisch sein sollen, auf seine Begleitung zu bestehen, während Camillas und Marks Schicksal ungewiß war? Jenny versuchte sich einzureden, daß die Angst ja gleich ein Ende haben würde.
    Sie brauchte nur noch durch diesen dunklen Wald zu fahren. Dahinter kam dann die Abzweigung, die zu Keenans Villa führte, und wenn sie erst einmal mit Keenan zusammen war, würde sie sich bestimmt nicht mehr fürchten.
    Vielleicht war inzwischen auch schon James Miller eingetroffen.
    James. Trotz des Ernstes der Situation mußte Jenny lächeln. James war der Angsthase der Runde. Seine ständigen Unkenrufe waren hinlänglich bekannt. Wie würde er die Nachricht aufnehmen, daß Carrago zurückgekehrt sei. Jenny konnte sich vorstellen, daß er vor Schreck den Kopf verlor. Er fürchtete sich immer und vor allem.
    Daß er trotzdem dem Carrago-Kreis angehörte, paßte nicht so ganz zu ihm. Die anderen nahmen an, daß er dieser Runde nur deshalb beigetreten war, um sich selbst zu beweisen, daß er doch über ein bißchen Mut verfügte.
    Die Straße stieg leicht an.
    Jenny Pappeel schaltete zurück.
    Der rote Austin stieß in den Wald hinein. Eine schwarze Front ragte zu beiden Seiten der Straße hoch. Vorne tasteten sich die grellen Lichtfinger der Halogenscheinwerfer über die Fahrbahn.
    Plötzlich erfaßte das Licht eine Gestalt!
    Ein Mann stand mitten auf dem Asphaltband und winkte mit beiden Armen. Jenny war schnell unterwegs. Es war nicht sicher, ob sie den Wagen noch rechtzeitig zum Stehen bringen konnte, deshalb hupte sie, doch der Mann rührte sich nicht vom Fleck. Er war klein, wirkte gedrungen. Sein Gesicht wirkte seltsam bleich. Wie das eines Toten.
    Bei diesem Gedanken erschrak Jenny Pappeel.
    Sie konzentrierte sich auf das Gesicht des Mannes, während sie sich gegen das Bremspedal stemmte.
    Mit blockierenden Reifen schlitterte der Austin auf die Gestalt zu. Immer deutlicher konnte Jenny das Gesicht sehen.
    »Um Himmels willen!« schrie sie, als ihr

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