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GK439 - Der Mahdi des Satans

GK439 - Der Mahdi des Satans

Titel: GK439 - Der Mahdi des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ballard«, stellte ich mich vor. »Tony Ballard. Dies ist Roxane und das Mr. Silver. Wir haben einen gemeinsamen Freund. Vladek Rodensky ist sein Name…«
    Yassir Baffat nickte. »Der hat hier übernachtet.«
    »Wann?«
    »Gestern. Er war der einzige in der zwanzigköpfigen englischen Reisegruppe, der einen österreichischen Paß hatte. Ehrlich gesagt, ich bin froh, daß die Gruppe weitergefahren ist.«
    »Wieso?« fragte ich.
    »Es kommt einem ja vieles unter, und wenn man im Geschäft bleiben will, muß man oft gute Miene zum bösen Spiel machen, aber was gestern geschehen ist, war der Gipfel der Frechheit.«
    »Was ist passierti Mr. Baffat?« wollte ich wissen.
    Der Hotelbesitzer schlug mit der flachen Hand auf die Arbeitsplatte des Tisches, an dem er saß. »Jemand hat meinen Schreibtisch aufgebrochen.«
    »Was wurde gestohlen?«
    »Mein Revolver. Und Patronen.«
    »Fehlt sonst noch was?« erkundigte ich mich.
    »Reicht das nicht?«
    »Haben Sie sich an die Polizei gewandt, Mr. Baffet?«
    »Polizei«, sagte der Hotelbesitzer beinahe verächtlich. »Die liegt doch hier den ganzen Tag nur auf der faulen Haut. Man würde sich nur ärgern, wenn ich Anzeige erstattete.«
    »Haben Sie einen Verdacht, wer Sie bestohlen haben könnte?«
    »Nein«, sagte Yassir Baffat. »Aber wenn Hector Bose, der Busfahrer und Reiseleiter, nächsten Monat wieder hierher kommt, werde ich ihn gehörig ins Gebet nehmen.«
    »Sie können ihn für den Diebstahl doch nicht verantwortlich machen.«
    »Er soll sich die Leute besser ansehen, die er mir ins Haus bringt! Ich kann Ihnen sagen, ich wäre froh, wenn ich auf dieses Geschäft nicht angewiesen wäre. Immer muß man sich ärgern. Ständig gibt es Dinge, die einem die Galle übergehen lassen. Damit mich die Kosten nicht auffressen, halte ich meinen Personalstand so niedrig wie möglich. Und was passiert? Mitten in der Hauptsaison verschwindet Sura, eines meiner Mädchen. Sie half in der Küche aus und servierte auch. Und plötzlich ist sie nicht mehr da. Peng. Einfach so. Einfach verschwunden. Ohne ein Wort zu sagen. Sind das Manieren? Läßt mich einfach im Stich. Kündigt nicht. Schert sich den Teufel darum, wie es hier ohne sie weitergeht. Packt ihre Siebensachen und haut ab, als hätte sie ein furchtbar schlechtes Gewissen.«
    »Vielleicht hat sie den Revolver gestohlen«, sagte Mr. Silver.
    »Das glaube ich nicht«, widersprach ihm Yassir Baffat.
    »Können Sie sich einen Grund vorstellen, weshalb das Mädchen Sie im Stich ließ?« fragte Roxane.
    »Möglicherweise hat ihr einer der Engländer den Kopf verdreht«, knurrte der Hotelbesitzer. »Da war so ein großer blonder Kerl, mit dem hat sie sich in der Nacht getroffen. Jack Ford hieß er. Gleich nach dem Treffen scheint sie verschwunden zu sein. Jedenfalls hat sie danach keiner meiner Leute mehr gesehen.«
    »Was hat sie vor?« fragte ich. »Will sie Jack Ford auf dem Sahara-Trip begleiten?«
    »Was weiß ich. Wenn sich ein Mädchen verliebt, schnappt es über und wird unberechenbar. Ich habe keine Ahnung, was Sura vorhat, aber ich wünsche ihr, daß sie von nun an kein Glück mehr hat, denn das, was sie getan hat, tut man nicht.«
    »Wann hat die Reisegruppe El-Golea verlassen?« wollte ich wissen.
    »Heute morgen«, antwortete Yassir Baffat. »Der Bus fuhr weiter nach In Salah. Dem verdammten Dieb, der mich bestohlen hat, sollen die Hände abfaulen.«
    Wir erfuhren, daß die Reisegruppe jetzt gerade Mittagsrast auf dem Plateau von Tademait machen müßte. Die Lunch-Pakete, die die Reisenden da verzehrten, waren ihnen von Yassir Baffat mitgegeben worden.
    Ich bat den Hotelbesitzer, auch für uns Lunch-Pakete zu besorgen. Damit setzten wir uns wenig später in den Jeep und fuhren in Richtung In Salah ab. Wir aßen während der Fahrt.
    Die Piste war schlecht. Schlaglöcher strapazierten die Stoßdämpfer des Wagens. Wir wurden gerüttelt und geschüttelt. Ich fuhr auf Druck, mußte in jedem Streckenabschnitt schneller sein als der Autobus, wenn ich die Distanz zwischen ihm und uns verringern wollte.
    Mir wäre bedeutend wohler gewesen, wenn ich gewußt hätte, was der Reisegruppe drohte. Die Ungewißheit fraß sich wie eine hungrige Ratte durch meine Eingeweide.
    »Wenn du vom Fahren genug hast, können wir uns abwechseln«, schlug der Ex-Dämon vor.
    »Ich komme auf dein Angebot zu einem späteren Zeitpunkt gern zurück«, erwiderte ich. Die Hitze trieb mir den Schweiß aus allen Poren. Mein Hemd war bald so naß, daß man es

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