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GK442 - Der Drachenmann

GK442 - Der Drachenmann

Titel: GK442 - Der Drachenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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von einer gefährlichen Macht erfüllt gewesen, und das hübsche schwarzhaarige Mädchen, das in einem Hotel in El-Golea gearbeitet hatte - ihr Name war Sura gewesen -hatte zuerst einen jungen Engländer namens Jack Ford zu ihrem willenlosen Werkzeug gemacht, und dieser hatte das Böse dann auf den Busfahrer und Reiseleiter übertragen.
    Ja, Hector Bose war ein Agent der Finsternis gewesen. Ein Besessener. Erst mit dem Tod des Mahdi hatte sich das Böse aus ihm zurückgezogen.
    Er schauderte, wenn er bloß daran dachte.
    Er - ein Werkzeug des Teufels. Entsetzlich.
    Nachdem Tony Ballard den Mahdi des Satans vernichtet hatte, waren die Reisenden nach In Salah weitergefahren. Die Gefahr war gebannt gewesen, aber Hector Bose konnte keine Wüste mehr sehen. Jedes Sandkorn war ihm verhaßt, weil es ihn daran erinnerte, was aus ihm geworden war. Er verabscheute sich deswegen selbst, obwohl er für seine Wandlung zum Bösen nichts konnte. Das hätte jedem anderen auch passieren können.
    Vergessen.
    Bose wollte all die Schrecken vergessen.
    Das konnte er unmöglich, wenn er weiter Saharatouren fuhr. Von In Salah aus setzte er sich mit der Reisegesellschaft in Verbindung, für die er arbeitete, und er kündigte fristlos. Per Flugzeug kam ein anderer Fahrer, der ihn ablöste. Eine Stunde später befand sich Hextor Bose schon auf dem Weg nach Algier. Da stieg er in eine Linienmaschine der British Airways um und flog nach London weiter.
    Es gab da ein kleines feuchtes Haus, das er von einer alten Tante geerbt hatte. Bisher hatte er nicht viel Geld in die Hütte gesteckt, denn er hatte sie ja kaum mal bewohnt. Aber nun wollte er sie zu seinem neuen Domizil machen, sie renovieren, dazubauen, das Dach ausbauen. Oh, es gab eine Menge Arbeit, die hier auf ihn wartete. Vor allem mußte der Keller trockengelegt werden. Hector Bose hatte sich einen Haufen Prospektmaterial besorgt. Da die Kellerwände außen nicht isoliert waren, mußte er einen feuchtigkeitsundurchlässigen Innenanstrich anbringen. Mehrere Fabrikate boten sich dafür an, aber Bose hatte sich noch für keines entschieden.
    Seit Tagen war er wegen eines neuen Jobs unterwegs.
    Er besaß zwar Ersparnisse, aber die wollte er nach Möglichkeit nicht angreifen.
    Ein Bekannter hatte ihm einen Job als Taxifahrer in Aussicht gestellt. Für die Nachtfahrten. Hector Bose war darüber zwar nicht gerade besonders froh, aber es war wenigstens eine Arbeit, mit der er wieder Geld verdienen konnte. Morgen wollte der Bekannte ihn noch einmal anrufen. Zu 90 Prozent gehörte der Job schon ihm. Morgen würde es Bose definitiv erfahren.
    Der ehemalige Busfahrer und Reiseleiter war ein blonder, kräftiger Mann mit hellen Augen und rundem Gesicht. Man konnte ihn als gutaussehend bezeichnen. Er hatte Erfolg bei Frauen. Heute hatte er eine alte Jugendfreundin wiedergetroffen. Sie hatte früher einiges für ihn übrig gehabt, und er hatte heute gemerkt, daß er ihr immer noch nicht gleichgültig war. Da bahnte sich etwas an. Er hatte sie für morgen zum Abendessen eingeladen, und sie hatte zugesagt. Er freute sich schon darauf. Sie würden von alten Zeiten sprechen und sich wieder so nahe kommen wie einst, bevor er in die Sahara ging.
    Sahara.
    Da war das Reizwort wieder.
    Hector Bose erhob sich und holte sich einen Drink. Seit er in London war, trank er mehr als gewöhnlich. Der Alkohol sollte ihm beim Vergessen helfen. Daß er davon abhängig werden würde, glaubte er nicht, denn er hatte einen starken Willen.
    Hatte er den wirklich?
    Wieso war es ihm dann nicht gelungen, dem Bösen Widerstand zu leisten, als es von ihm Besitz ergriff?
    Er leerte sein Glas sehr schnell.
    Nie wieder wollte er besessen sein und Böses tun. Nie wieder!
    Er wußte nicht, daß die Mächte der Finsternis ihn nicht ganz losgelassen hatten. Er war einmal mit ihnen in Berührung gekommen, und er mußte fortan einen Makel mit sich durchs Leben tragen. Er war nicht mehr ganz rein. Er hatte einen schwarzen Fleck auf seiner Seele, den er nicht mehr wegbringen würde. Die Mächte der Hölle erinnern sich solcher Menschen gern. Es besteht ein Kontakt zwischen ihnen, der nicht zu spüren ist. Wer einmal besessen war, kann es immer wieder werden.
    Das war Hector Boses Schicksal.
    Aber er ahnte es nicht.
    Ein Geräusch erschreckte ihn. Er zuckte heftig zusammen. Früher war er die Ruhe in Person gewesen. Ihn hatte kaum etwas aus dem Gleichgewicht bringen können. Doch seit seinem schrecklichen Saharaerlebnis waren seine Nerven

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