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GK442 - Der Drachenmann

GK442 - Der Drachenmann

Titel: GK442 - Der Drachenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schlug Rufus zu.
    Ich japste nach Luft. Die Wucht des Schlages warf mich zurück, ich blieb mit den Hacken an einer Grabeinfassung hängen und fiel auf den Rücken.
    Lachend stürzte sich der Dämon mit den vielen Gesichtern auf mich.
    Ich wälzte mich in Gedankenschnelle zur Seite. Rufus landete neben mir. Ich federte hoch, mit höllischen Schmerzen im Magen, die ich zu ignorieren versuchte. Sie durften mich nicht blind, nicht wütend, nicht unbesonnen machen, sonst war ich verloren. Ich mußte mir gut überlegen, was ich tat, denn Rufus war ein verdammt gefährlicher Bursche, das hatte er in der Vergangenheit mehr als einmal bewiesen.
    Auch er sprang wieder auf die Beine.
    Gleich danach wollte er mich packen. Ich steppte zur Seite. Seine Hände verfehlten mich, und dann kam ich zum Zug. Ich setzte meinen magischen Ring gegen ihn ein, wollte damit seine Kinnspitze treffen, doch er riß den Kopf im letzten Moment zurück, und so streifte ihn der magische Stein nur.
    Trotzdem hörte ich ihn knirschen.
    Er war zu mächtig, als daß ich ihn mit dem Ring hätte vernichten können. Jedenfalls hätte das nicht mit einem einzigen Treffer geklappt, aber ich konnte ihn anschlagen, ihn schwächen, und ihm dann den Rest geben.
    Ich riß meine Faust zurück, und diesmal traf der Ring den Wangenknochen des Dämons. Rufus taumelte zwei Schritte zurück. Seine Finger legten sich auf die Knochenfratze. Einen Augenblick standen wir einander reglos gegenüber. Ich keuchte schwer.
    Rufus starrte mich mit seinen leeren Augenhöhlen an.
    Und dann griff er erneut an.
    Ich empfing ihn mit einem Aufwärtshaken, in den ich meine ganze Kraft legte. Der Dämon mit den vielen Gesichtern hieb meine Faust jedoch zur Seite und raffte mich mit einem kräftigen Schlag von den Beinen. Ich landete auf allen vieren und schüttelte benommen den Kopf. Rufus versetzte mir einen Tritt, der mich auf die Seite warf, und dann sprang er hinter mich und würgte mich mit seinen Skeletthänden.
    Rote Punkte tanzten vor meinen Augen.
    Die akute Atemnot machte mich konfus.
    Ich schlug wie von Sinnen um mich, wollte mich befreien. Mein Hals schmerzte, die Lungen brannten. Mein Gesicht verzerrte sich zur Fratze, ich unternahm alle Anstrengungen, um den grausamen Würger loszuwerden. Es wollte mir nicht gelingen.
    Zu den roten Punkten vor meinen Augen mischten sich schwarze, und die schwarzen wurden rasch mehr, nahmen bald überhand. Das war die Ohnmacht, die sich ankündigte.
    Herr im Himmel, laß es dazu nicht kommen! schrie es in mir, denn wenn ich das Bewußtsein verlor, war ich erledigt.
    »Stirb, Ballard!« schrie mir Rufus ins Ohr. »Stirb endlich, du Bastard!«
    Meine Lebensgeister lehnten sich verzweifelt gegen das unvermeidlich scheinende Schicksal auf. Ich schlug mit der rechten Faust nach hinten, als mir der Dämon wieder etwas ins Ohr brüllen wollte - und ich traf ihn. Mein Ring krachte hart gegen seine Stirn. Wie ein Hund heulte Rufus auf. Er fiel nach hinten, überschlug sich förmlich. Der Druck an meiner Kehle war von einer Sekunde zur anderen weg.
    Ich brauchte einen Moment, um mich zu sammeln.
    Aber dann wirbelte ich herum, und meine Hand stieß erneut ins Jackett, um den Colt Diamondback aus dem Leder zu reißen. Rufus erkannte die Gefahr sofort. Das geweihte Silber war stark genug, um ihn zu vernichten. Er konnte und wollte keinen Treffer riskieren, deshalb gab er Fersengeld. Wie ein Blitz raste er zwischen den Grabsteinen hindurch, und schon nach wenigen Augenblicken ging er in der Schwärze der Nacht auf, war nicht mehr zu sehen. Mein Colt war ihm zwar ein Stück gefolgt, aber Rufus war so schnell gewesen, daß ich ihn unmöglich getroffen hätte.
    »Shit!« entfuhr es mir.
    Wütend steckte ich den Revolver ein.
    »Ballard!« brüllte der Dämon mit den vielen Gesichtern vom Ende des Friedhofs her. »Ballard, das war meine letzte Warnung! Wenn du dich aus meinen Angelegenheiten nicht raushältst, sehen wir uns unter für mich günstigeren Voraussetzungen wieder, und dann bringe ich dich um! Ich schwöre es, ich bringe dich um!«
    Ich nickte grimmig.
    »Ja«, brummte ich. »Komm nur. Ich warte auf dich!«
    ***
    Nicht nur Vladek Rodensky, sondern auch Hector Bose hatte genug von der Sahara, die er als Busfahrer und Reiseleiter in einer Person oftmals durchquert hatte. Was er in der Wüste erlebt hatte, reichte ihm fürs ganze Leben. So etwas wollte er nicht noch einmal mitmachen. Der Mahdi des Satans hatte Auserwählte um sich geschart. Sie waren

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