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GK453 - Wolfsmond

GK453 - Wolfsmond

Titel: GK453 - Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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bleckten.
    Hölzern wankte die Krankenschwester mehrere Schritte zurück. Ihr Antlitz sah aus, als wäre es aus Wachs modelliert.
    Die Wölfe sprangen auf sie zu. Ina kreiselte herum. In furchtbarem Entsetzen begann sie zu schreien. Mit langen Sätzen jagte sie durch den Saal, auf die Tür zu, durch die sie hereingekommen war.
    Sie wollte sie aufreißen, doch das ging nicht. Ina hatte vergessen, daß sie vorhin abgeschlossen hatte. Verstört tastete sie nach dem Schlüssel, aber da erreichte Rex Rhodes sie.
    Sein Prankenhieb traf sie voll und schleuderte sie zu Boden. Ein wahnsinniger Schmerz war die Folge. Er tobte durch Inas schlanken Körper und raubte ihr beinahe die Besinnung.
    Blut klebte an den Krallen der Bestie. Als Rhodes den roten Lebenssaft sah, drehte er durch. Er stieß Blackburn, der gleichfalls über die Krankenschwester herfallen wollte, zur Seite. Ein böses Knurren kam aus seiner Kehle. Er wollte sich dieses Opfer nicht wegnehmen lassen, wollte mit Blackburn nicht teilen.
    Trotz der rasenden Schmerzen kroch Ina Franch unter das Bett. Aber darunter war sie vor den Monstern nicht sicher. In blinder Gier hieb Rhodes mit seinen Pranken zu. Seine Krallen schlitzten die Matratze auf, die Füllung wirbelte durch die Luft. Das Raubtier riß im nächsten Moment die Matratze aus dem Bett. Durch den Drahteinsatz sah die Bestie das zitternde Mädchen.
    »Nein!« kreischte Ina. »Bitte… Nein!«
    Rex Rhodes war nicht mehr zu stoppen. Er versetzte dem Bett einen mächtigen Tritt, und dann lag Ina Franch ungeschützt vor ihm.
    ***
    Wir waren schneller als die Feuerwehr unterwegs. Türen öffneten sich. Köpfe wurden herausgestreckt. »Drinnenbleiben!« rief ich. Einige Türen klappten daraufhin wieder zu.
    Ein junger Mann im Ärztekittel stürzte, vom Fahrstuhl kommend, auf uns zu. Er sah den Revolver in meiner Hand und hielt mich vermutlich für einen Polizisten.
    »Großer Gott, das ist Ina.«
    Der junge Mann hieß Melvin Keach, aber das erfuhren wir erst später. Auch, daß er mit Ina Franch ein Rendezvous vereinbart hatte. Er rannte mit uns und rief immer wieder: »Ina, lieber Himmel, Ina…«
    Der Schrei wies uns den Weg. Wir erreichten die Tür zu dem leerstehenden Krankensaal. Ich wollte sie schwungvoll aufreißen, aber das klappte nicht.
    »Abgeschlossen!« keuchte ich.
    »Ina hat sich eingeschlossen!« ächzte Melvin Keach. Er hämmerte mit den Fäusten gegen die geschlossene Tür. »Ina! Ich bin es: Melvin! Mach auf! Mach um Gottes willen auf! Was ist denn da drinnen los?«
    Wir bekamen Gesellschaft. Tucker Peckinpah und Dr. Remick tauchten auf. Ich hatte keine Zeit für lange Erklärungen. Das Mädchen dort drinnen war in großer Gefahr. Zwei Werwölfe gierten nach ihrem Leben.
    »Blackburn und Rhodes haben ihr Zimmer verlassen!« rief ich meinem Partner zu.
    »Meine Güte…«
    »Gehen Sie zur Seite, ich breche die Tür auf«, sagte Mr. Silver zu Keach. Der junge Arzt hörte ihn nicht. Er rief immer wieder Inas Namen.
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit, in den Saal zu gelangen«, sagte Steve Remick. »Kommen Sie!«
    Er zeigte uns den Weg, der durch ein angrenzendes Badezimmer führte. Inzwischen unternahm Melvin Keach den Versuch, die Tür aufzubrechen. Er wuchtete sich mehrmals dagegen, aber allein konnte er es nicht schaffen. Während Tucker Peckinpah und Dr. Remick darangingen, ihm zu helfen, gelangten wir in den Saal, in dem sich die Werwölfe befanden.
    Ich sah die beiden Höllenkreaturen.
    Sofort richtete ich meine Waffe auf sie und feuerte.
    Aber zu überhastet. Die geweihte Silberkugel pfiff knapp an Rex Rhodes’ Kopf vorbei. Ina kämpfte sich blutend hoch. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wankte sie auf uns zu. Genau in der Schußlinie befand sie sich. Ich konnte keine zweite Kugel abfeuern.
    Als sie uns erreichte, sackte sie zusammen. Mr. Silver fing sie auf. Im selben Augenblick schafften Tucker Peckinpah, Dr. Remick und Melvin Keach mit vereinten Kräften die Tür. Das Schloß brach, und die beiden Flügel schwangen zur Seite.
    Was ich befürchtete, passierte.
    Die Werwölfe gaben Fersengeld. Sie stürzten sich auf den Industriellen und auf die beiden Ärzte, rammten sie auseinander, und niemand war in der Lage, sie aufzuhalten.
    »Sie hauen ab!« rief Mr. Silver wütend.
    »Du merkst aber auch alles!« gab ich ächzend zurück und hetzte hinter den Ungeheuern her. Der Ex-Dämon konnte mir nicht folgen. Ina hing immer noch in seinen Armen. Doch nicht mehr lange. Melvin Keach eilte

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