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GK453 - Wolfsmond

GK453 - Wolfsmond

Titel: GK453 - Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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der schaurigen Entspannung geboten wird, verknüpfen sie nicht mit der Realität.
    Steve Remick telefonierte hektisch herum. Er versuchte den Chefarzt herzukriegen, doch der Mann war nirgendwo aufzutreiben.
    »Scheint alles an Ihnen hängenzubleiben«, sagte Tucker Peckinpah.
    »Und das, nachdem ich schon ’nen Nachtdienst hinter mir habe«, seufzte Dr. Remick. »Ich fürchte, die Sache wird mir über den Kopf wachsen.«
    Peckinpah lächelte optimistisch. »Lassen Sie Tony Ballard und Mr. Silver nur machen, Doktor. Die beiden verstehen ihr Handwerk. Sie werden die Klinik in Kürze gesäubert haben.«
    »Das hoffe ich.«
    Das Telefon läutete. Ein Reporter des »Morning Star« war am Apparat. Steve Remick verdrehte die Augen. Auch das noch, dachte er.
    »Zum Teufel, Bedford, woher wissen Sie von der Sache?« rief Steve Remick ärgerlich in die Membrane.
    »Wir haben vergangene Woche einen Interviewtermin vereinbart, und ich sagte, ich würde kurz vor dem Weggehen noch einmal anrufen. Paßt es Ihnen in einer halben Stunde?«
    »Tut mir leid, es paßt mir ganz und gar nicht. Und den Termin habe ich total verschwitzt.«
    »Das ist aber schade, Dr. Remick. Ich habe vor, Sie ganz groß herauszubringen. Morgen würde Sie die ganze Stadt kennen.«
    »Die ganze Stadt liest den ›Morning Star‹ ja gar nicht.«
    Mel Bedford lachte. »Was nicht ist, kann noch werden. Könnten Sie es nicht doch einrichten, daß wir uns eine Stunde lang unterhalten?«
    »Ausgeschlossen, ich stecke bis an die Ohren in Arbeit. Vielleicht ein andermal.«
    »Hören Sie, Dr. Remick, wir waren uns doch schon einig…«
    »Der Job geht vor.«
    »Ich habe auch einen Job.«
    »Wenn Sie damit nicht zufrieden sind, suchen Sie sich einen anderen.«
    »He, warum sind Sie denn so kratzbürstig, Doktor? Was ist das für eine Sache, von der Sie dachten, ich wüßte davon?«
    »Wir unterhalten uns morgen, okay?« sagte Steve Remick und legte auf, ohne auf Bedfords Antwort zu warten. Er schüttelte den Kopf. »Ein Reporter in dieser Situation, das hätte uns gerade noch gefehlt.«
    ***
    Wir machten es genauso, wie wir es auf dem Schrottplatz gemacht hatten, wo uns dieser Penner in die Hände gefallen war. Wir trennten uns. Obwohl ich nicht mehr glaubte, daß sich der zweite Werwolf noch im Keller der Klinik aufhielt, suchten wir ihn dort unten.
    Während sich Mr. Silver die Räume der Allergie-Ambulanz vornahm, suchte ich den Heizraum und die Verbrennungsanlage auf, in der alles vernichtet wude, was man nicht zum normalen Abfall schmeißen konnte. Unter anderem auch amputierte Gliedmaßen.
    Während ich mich gründlich umsah, lud ich meinen Revolver nach. Es fehlten zwar nur zwei Kugeln, aber gerade davon, daß sie sich in der Trommel befanden, konnte unter Umständen mein Leben abhängen.
    Ich hatte ein Gewirr von Rohren vor mir. Zum Teil waren sie dick isoliert, um den Wärmeverlust so gering wie möglich zu halten. Mir fiel ein Schalterbrett auf und ich kippte alle Hebel nach oben. Taghell war der Raum danach erleuchtet. Dennoch gab es zwischen Ofen und Röhren genügend Schatten, und dort konnte sich der Wolf verborgen halten.
    Gespannt suchte ich die Bestie. Mein Revolver lag schwer in der Hand. Ich hoffte, ihn so bald wie möglich wieder abfeuern zu können, denn solange das zweite Biest nicht zur Strecke gebracht war, würde keine Ruhe einkehren, und immer mehr Menschen würden auf grauenvolle Weise ihr Leben verlieren.
    Verdammt, wo steckte das Monster?
    Ich stolperte über ein Rohr, das knapp über dem Boden verlief, und fiel nach vorn.
    Im selben Moment übersprang mein Herz einen Schlag. Ein schwarzer Schatten huschte über den grauen Betonboden.
    Mein Schatten!
    Liebe Güte, jetzt erschreckte mich sogar schon der. Fast hätte ich auf ihn geschossen, in der Meinung, eine blutrünstige Bestie vor mir zu haben. Junge, dachte ich, deine Nerven sind ein wenig angegriffen. Das kommt von der Nachtschicht, die du neuerdings schiebst.
    Ich sammelte mich, machte ein paar tiefe Atemzüge und setzte meinen Weg fort. James Blackburn kam jedoch nicht zum Vorschein. Ich traf mich zehn Minuten später wieder mit Mr. Silver.
    »Nichts«, sagte er enttäuscht.
    »Auch nichts«, gab ich zurück.
    »Scheiße.«
    »Wo hast du nur so schön schimpfen gelernt?«
    »Bei Tony Ballard. Möchtest du seine Adresse?«
    »Nicht nötig«, erwiderte ich grinsend. »Ich kenne den Halunken.«
    Wir verließen den Keller. Mit einem Lift fuhren wir zur vierten Etage hoch. Das

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