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GK460 - Das Geisterdorf

GK460 - Das Geisterdorf

Titel: GK460 - Das Geisterdorf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Alle, die aus unserem Dorf verschwunden sind, müssen Opfer dieses Zaubers geworden sein.«
    Jack Jenkins nickte. Er hatte zwar noch keine Ahnung, wie er es anstellen würde, aber er versprach: »Ich werde mich darum kümmern.«
    ***
    Lance Selby hastete wie ein Fährtenhund durch den Wald. Er stellte fest, daß der Steinerne einen Bogen beschrieb, rannte nicht hinterher wie sein Freund Tony Ballard, sondern versuchte, dem Fliehenden den Weg abzuschneiden. Ein Dornengestrüpp hielt den Parapsychologen auf. Er verhedderte sich in den Zweigen und schimpfte. Wertvolle Zeit verging, bis er sich befreit hatte. Danach strengte sich Lance noch mehr an, um Zeit gutzumachen.
    Er federte über ein morastiges Loch, landete auf allen vieren, sprang auf und lief weiter. Wie ein Slalomläufer kämpfte er sich zwischen den Baumstämmen hindurch. Jede Sekunde war wertvoll.
    Der Hang neigte sich nach unten, stieg nach wenigen Metern aber dann steil an. Lance Selby keuchte hinauf, wobei er versuchte, seinen geraden Kurs beizubehalten.
    Nur einen Augenblick blieb er stehen, um zu kontrollieren, ob er sich noch auf dem richtigen Weg befand, dann hastete er weiter. Von seinem Freund Tony Ballard sah er nichts mehr. Er hoffte, auf ihn zu stoßen, wenn er diesen Direktkurs beibehielt -auf Tony und auf den Steinernen Kerl.
    Zwischen den dicht beisammenstehenden Baumstämmen schimmerte das Grau eines Felsens hindurch. Genau darauf eilte Lance Selby zu.
    Plötzlich hörte er etwas, das ihm die Nackenhärchen aufstellte.
    Kampflärm!
    Der Psychologe legte einen beeindruckenden Spurt hin.
    ***
    Aus! Vorbei! Du mußt sterben! schoß es Barton Gilmore durch den Kopf. Er unternahm einen letzten verzweifelten Versuch, das zum Strick gedrehte Seidentuch von seinem Hals zu reißen, schaffte es aber nicht.
    Doch dann gab es eine unerwartete Wendung.
    Schritte!
    Der Mörder mit dem Seidentuch zuckte hoch. Er schaute sich nervös um. Jemand näherte sich dem Arbeitszimmer des Bürgermeisters. Ein ärgerliches Zischen kam über die Lippen des Unbekannten. Er löste das Tuch von Gilmores Hals, eilte durch den Raum auf das Fenster zu, blickte hinaus, und als er niemanden sah, kletterte er nach draußen. Geschmeidig wie eine Katze bewegte er sich. Ein Sprung aus geringer Höhe. Er federte ihn ab, richtete sich auf und eilte davon.
    Wenn es ihm auch nicht gelungen war, Barton Gilmore zu ermorden, so war er mit sich doch nicht unzufrieden. Gilmore würde, wenn er wieder zur Besinnung kam, versuchen ihn zu erwischen. Und dann würde sich schon wieder eine Gelegenheit ergeben, ihn aus dem Weg zu räumen.
    Unbemerkt und unerkannt verschwand der Killer.
    Jemand klopfte an Barton Gilmores Bürotür. Da der Bürgermeister nicht immer »Herein!« rief, sondern oft nicht auf das Klopfen reagierte -zumal dann, wenn er in Gedanken versunken war -, wußte man im Dorf, daß man auch ohne die ausgesprochene Aufforderung eintreten durfte.
    Die Tür öffnete sich. Eine Frau erschien mit Eimer und Putzlappen. Sie machte zweimal in der Woche im Bürgermeisteramt sauber, und es kam ihr gelegen, daß sich Barton Gilmore nicht in seinem Büro befand, sonst hätte sie später noch mal kommen müssen.
    Sie dachte jedenfalls, Gilmore wäre nicht da.
    Daß er auf dem Boden lag, halb verdeckt von seinem Schreibtisch, bemerkte die Putzfrau zunächst nicht. Sie rückte ihr Kopftuch zurecht und stellte den Eimer ab. Die offene Schranktür entlockte ihr die Bemerkung: »Schlampig.«
    Daß ein Hubschrauber gelandet war, daß sich fast alle Dorfbewohner zu Martin Wyngards Druckerei begeben hatten, kümmerte die Frau nicht. Sie war nicht neugierig. Was sie erfahren wollte, würde sie erfahren. Um alles andere kümmerte sie sich nicht.
    Sie drehte sich um, verließ den Raum und kehrte mit einem Besen zurück. Da sie die offene Schranktür störte, ging sie hin, um sie zu schließen. Auf dem Weg dorthin wäre sie beinahe über ein Gewehr gestolpert.
    Und dann sah sie die Beine des Bürgermeisters - und gleich darauf den ganzen Mann. Erschrocken fuhr sie sich an die Lippen. Großer Gott, da lag Barton Gilmore, und keiner wußte es. War er tot?
    Die Putzfrau schluckte trocken. Wenn Barton Gilmore nicht mehr lebte, war er die erste Leiche in ihrem Leben. Zaghaft näherte sie sich ihm. Sie nagte an ihrer Unterlippe.
    »Mr. Gilmore… Mr. Gilmore! Mein Gott, was macht man nur in so einem Fall?«
    Sie blieb stehen, wagte sich nicht näher an den Reglosen heran, faßte dann aber doch Mut, ging

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