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GK460 - Das Geisterdorf

GK460 - Das Geisterdorf

Titel: GK460 - Das Geisterdorf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Nur einen Moment zwar, dann vertraute er der Kraft seines Kreuzes wieder, aber die winzige Zeitspanne reichte dem Steinernen, um sich in Richtung Papierlager abzusetzen. Stampfend stürmte Wyngard durch die Druckerei. Der Bischof folgte ihm, aber er konnte nicht so schnell laufen wie der Steinerne.
    Das graue Wesen jagte durch die eingeschlagene Tür, durch das Papierlager und aus dem Haus. Ihm zu folgen, hatte wenig Sinn. Einholen konnte Bischof Avery den Flüchtigen nicht. Deshalb wandte er sich um und kehrte zu Clytie Wyngard zurück, um sich um sie zu kümmern.
    Inzwischen hatte man Inspektor Jenkins und den Bürgermeister alarmiert. Das ganze Dorf war auf den Beinen, und Jack Jenkins und Barton Gilmore sahen den Steinernen mit langen Sätzen aus der Druckerei hasten.
    »Mein Gott, das ist Martin Wyngard!« stieß Gilmore verdattert hervor.
    »Aus Stein!« keuchte Jenkins überwältigt.
    In diesem Augenblick vernahmen sie das Rotieren eines Hubschraubers, der über den Häusern des Dorfes auftauchte und gerade zur Landung ansetzte.
    ***
    »Das dort unten, die paar Häuser, das ist Seltrick!« sagte unser Pilot.
    Ich schaute es mir alles aus der Vogelperspektive an. Ein kleiner Ort, auf einem Bergrücken liegend, teilweise eingebettet in einen dichten Mischwald, das war also unser Ziel. Ich war gespannt, was uns da erwartete.
    »He!« rief Lance Selby neben mir aufgeregt. »Da muß soeben etwas passiert sein. Seht nur die vielen Leute!«
    Der Pilot zog den Helikopter über die grauen Dächer der alten Häuser und ließ die Maschine dahinter absacken. Ein heftiger Rotorwind drückte das Gras nieder, auf dem wir landeten. Als wir noch etwa fünf Meter in der Luft waren, machte ich eine unangenehme Entdeckung: Ich sah einen Mann aus Stein, der aus einem Haus stürmte und mit langen Sätzen das Weite suchte.
    »Siehst du den?« rief ich meinem Freund aufgeregt zu.
    »Ja.«
    »Wir müssen versuchen, ihn zu fassen.«
    »An mir soil’s nicht liegen.«
    Ich drückte die Kanzeltür auf, ehe die Kufen den Boden berührten. Zwei Männer eilten auf den Hubschrauber zu. Der eine hatte Ähnlichkeit mit einem Bären. Der andere war kleiner und hatte eine auffallend hohe Stirn. Von Lance erfuhr ich, daß das der Bürgermeister war.
    Ich sprang aus dem Hubschrauber.
    »Professor Selby!« rief Barton Gilmore.
    »Keine Zeit!« keuchte der Parapsychologe, der gleichzeitig mit mir aus dem Hubschrauber gesprungen war.
    Wir kümmerten uns nicht um die beiden Männer. Zum Händeschütteln und für ein paar nette Begrüßungsworte war jetzt nicht der richtige Augenblick. Schnell rannten wir an den beiden Männern vorbei.
    Der Steinerne verschwand im Wald. Dort drinnen gab es Dutzende von Möglichkeiten, sich zu verstecken. Ich wußte nicht, wer er war, woher er kam, was es mit seinem Erscheinen auf sich hatte und was er angestellt hatte. Ich wußte nur eines: Er hatte einen Grund davonzulaufen, und wir mußten ihn uns schnappen. Denn er gehörte zu dem Fall, den wir übernommen hatten.
    Wir erreichten den Wald.
    »Ich sehe ihn!« rief Lance. Er wies in die entsprechende Richtung.
    Auch ich entdeckte den Steinernen. Er glitt zwischen dicken Baumstämmen hindurch und eilte den schräg nach rechts abfallenden Hang hinunter. Getrennt marschieren, vereint schlagen - das hatten Lance und ich schon oft praktiziert.
    Wir suchten jeder unseren eigenen Weg, um das Steinmonster zu erwischen. Sobald der eine es gestellt hatte, würde ihm der andere zu Hilfe kommen.
    ***
    Barton Gilmore schaute Jack Jenkins grinsend an. »Was sagst du dazu? Die beiden haben ein Tempo drauf, was? Sie sind noch nicht einmal richtig in Seltrick und springen schon mittenhinein ins Geschehen.«
    »Wie heißt Selbys Freund?«
    »Ich glaube, Ballard. Tony Ballard. Man nennt ihn den Dämonenjäger. Er soll ein As auf seinem Gebiet sein.«
    »Hoffentlich«, brummte Jack Jenkins.
    Der Bürgermeister ließ den Polizeiinspektor stehen. »Ich bin gleich zurück«, keuchte er und eilte davon. »Sieh nach, wie es Clytie Wyngard geht.«
    »Okay«, rief Jenkins dem Davonlaufenden nach.
    Gilmore eilte zum Bürgermeisteramt. Auf seinem Weg dorthin begegnete er einigen Dorfbewohnern.
    »Was ist los, Bürgermeister?« wurde er gefragt. »Was ist passiert?«
    »Erfahrt ihr alles später«, antwortete Barton Gilmore, ohne stehenzubleiben.
    »Wer ist mit dem Hubschrauber gekommen?«
    »Später! Später!« Gilmore erreichte das Amt. Er stürmte hinein, wollte Lance Selby und Tony Ballard die

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