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GK464 - Der Zauberschädel

GK464 - Der Zauberschädel

Titel: GK464 - Der Zauberschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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tief.
    Die Lunte war gelegt.
    Bald würde es in Lagos zur Explosion kommen, und die Macht des Zauberschädels und seiner Verehrer würde sich wie ein Lauffeuer in der Stadt ausbreiten.
    ***
    Mein Colt Diamondback landete auf dem weichen Dschungelboden. Die Situation gefiel mir nicht. Kango hatte mich ebenso in seiner Gewalt wie Frank Esslin. Im Moment konnte ich daran nichts ändern, aber ich nahm mir vor, es dabei nicht zu belassen.
    Der Schwarze versetzte dem WHO-Arzt einen derben Stoß. »Hol den Revolver!«
    Frank schaute mich gespannt an.
    Ich nickte. »Tu, was er sagt, Frank. Es hat keinen Zweck, das Leben aufs Spiel zu setzen.«
    Frank Esslin setzte sich langsam in Bewegung. Er kam auf mich zu. Viele Gedanken wirbelten mir durch den Kopf. Frank würde sich gleich nach meiner Waffe bücken. Wenn ich sie ihm blitzschnell aus der Hand riß und auf Kango schoß…
    Irgendwie hatte ich Angst davor, jetzt schon aktiv zu werden. Kango steckte seinen Dolch weg und bedrohte uns mit Franks Walther PPK. Der Strahl der Stablampe streute so breit, daß wir beide davon erfaßt waren.
    In mir wuchs die Spannung. Sollte ich das große Risiko auf mich nehmen?
    Kango wartete wahrscheinlich nur darauf, sich das Verdienst zu erwerben, mich kaltzumachen.
    Ich spürte, wie sich meine Stirn mit Schweiß bedeckte. Frank Esslin ging vor mir in die Knie. Ich hoffte für ihn, daß er sich zu keiner Unvorsichtigkeit hinreißen ließ, sonst machte Kango kurzen Prozeß mit ihm.
    Für einen Moment fiel mir ein, daß mir eine Pistolenkugel eigentlich nichts anhaben konnte. Obwohl dieser Zustand schon eine Weile andauerte, hatte ich mich an die Unverwundbarkeit noch nicht gewöhnt.
    Okay, gewöhnliche Pistolenkugeln vermochten mir nichts anzuhaben, das hatte sich im Flugzeug erst wieder herausgestellt. Aber Frank Esslins Walther PPK war nicht mit gewöhnlichen Kugeln geladen. Im Magazin befanden sich geweihte Silberkugeln, und wie meine unsichtbaren Abwehrkräfte dagegen reagierten, wußte ich nicht.
    Frank tastete mit beiden Händen den Boden ab.
    Er schaute kurz zu mir hoch, und mir kroch die Angst in die Glieder.
    Ich sah in Franks Augen den Entschluß, den Colt zu packen, sich herumzuwerfen und auf Kango zu schießen. Aber würde er- den Mann auch treffen? So etwas klappte normalerweise nur in den Western-Filmen.
    Kaum merklich schüttelte ich den Kopf. Tu’s nicht, wollte ich sagen.
    Aber da schnarrte Kango: »Hast du die Kanone endlich gefunden? Dann bring sie mir! Aber faß sie vorne am Lauf an! Wenn du deine Finger um den Waffenkolben schließt, jage ich dir eine Kugel in den Schädel.«
    Frank erhob sich, und ich war froh, zu sehen, daß er den Colt mit zwei Fingern beim Lauf hielt. Es war besser so. Die Zeit war für uns noch nicht reif. Wir mußten uns in Geduld fassen und abwarten… so schwer uns das auch fiel.
    ***
    Huck Proval hatte geglaubt, in einen fürchterlichen Alptraum geraten zu sein, als er sah, was Carriba mit seinem Freund Mike Douglas anstellte. Hals über Kopf stürzte er aus Carribas Haus, sprang in den Jeep, in dem immer noch die Teppichrolle mit den Gebeinen lag, und raste davon. Aber er fuhr in seinem ersten Schreck nicht sehr weit.
    Nach einer Meile stoppte er das Fahrzeug. Zitternd zündete sich der aufgedunsene Brillenträger eine Zigarette an. Der Rauch, den er gierig in seine Lungen pumpte, beruhigte ihn ein bißchen.
    Er stieg aus dem Wagen, packte die Teppichrolle und ließ die Skelette in den Straßengraben klappern. Den Teppich warf er auf die Rücksitze. Danach setzte er sich wieder hinter das Steuer des Fahrzeugs.
    Er bemühte sich, Herr der Situation zu werden.
    Carriba hatte seine beiden Komplizen umgebracht.
    Aber ihn, Proval, hatte der Neger nicht erwischt. Das war nicht nur ein großer Glücksfall, sondern auch ein Segen, denn nun brauchte Proval mit niemandem mehr zu teilen.
    Zunächst erschrak er über diesen Gedanken, denn eigentlich hatte er damit gerechnet, aufzugeben und das Land so schnell wie möglich zu verlassen. Doch nun meldete sich schon wieder seine Habgier. Stärker denn je. Er mußte den goldenen Zauberschädel haben, koste es, was es wolle. Er war bereit, dafür jedes Opfer zu bringen.
    Schnell warf er die fertiggerauchte Zigarette in Richtung Skelette. Er fühlte sich auf einmal wieder stark und ausgeglichen.
    »Du kannst es schaffen«, murmelte er. »Du bist Carriba entkommen. Du bist ein Stehaufmännchen. Du kommst über jedes Hindernis drüber.«
    Damit machte er sich

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