GK473 - Sonne, Sand und Höllenmonster
haben.«
Sie lauschten alle drei. Leise, aber nicht lautlos, schien sich etwas über den Boden zu schieben. Das Geräusch kam auf die Gangster zu. Sekunden später war es vorbei.
»Was war das?« fragte Sorvino beunruhigt.
»Weiß ich nicht, aber wir werden der Sache sofort auf den Grund gehen«, versetzte Mankiewicz.
»Vielleicht hat Bodie Bannerman nicht dichtgehalten«, raunte Dillaway. »Wenn er uns verpfiffen hat, liegt Channing hier mit seinen Freunden auf der Lauer, um uns abzufangen.«
Ted Mankiewicz schüttelte unwillig den Kopf. »Das schafft er nicht. Vergiß nicht, der Mann ist Wissenschaftler, kein Soldat.«
»Aber er hat einen Privatdetektiv auf die Insel geholt.«
»Mit dem werden wir auch noch fertig«, tönte Mankiewicz.
»Ob an der Sache mit dem Ungeheuer was dran ist?« fragte Ralph Sorvino, während er beunruhigt den Blick schweifen ließ.
»So ein Blödsinn«, sagte Mankiewicz mürrisch. »Hast du schon mal ein Ungeheuer gesehen? Ich nicht. Und weißt du, warum nicht? Weil es so etwas nicht gibt.«
Die Gangster schwärmten aus, um denjenigen zu suchen, der ihnen folgte.
***
Die Haie schossen pfeilschnell heran. Ich sah ihre kräftigen Leiber auf mich zukommen, und dann kam es zum ersten Kontakt. Der Räuber der Meere stieß mich zunächst nur mit der Schnauze an.
Doch dann biß er zu!
Ich spürte keinen Schmerz. Die Haizähne vermochten nicht in mein Fleisch einzudringen. Meine mit Drachenblut gestärkte Haut verhinderte es. Ein zweiter Hai biß zu. Ein dritter schnappte nach meinem Arm. Ein vierter erwischte mein Bein.
Die seelenlosen Killer wollten nicht wahrhaben, daß sie mich mit ihren Sägegebissen nicht zerfleischen konnten. Immer und immer wieder versuchten sie es. Sie zerrten mich hin und her. Sie rüttelten und rissen an meinen Gliedmaßen. Ich kämpfte mich an die Oberfläche, doch die Haie rissen mich immer wieder unter Wasser.
Auf diese Weise konnten sie mir doch gefährlich werden. Es war ihnen zwar nicht möglich, mich zu zerfleischen, aber sie konnten mich ertränken. Ich mußte literweise Wasser schlucken.
Die mordgierigen Bestien ließen nicht von mir ab. Sie suchten eine verwundbare Stelle an meinem Körper. Flossen hämmerten gegen meinen Schädel. Ich wurde in wilder Raserei herumgewirbelt. Bald wußte ich nicht mehr, wo oben und unten war. Luftbläschen umsprudelten mich, während mich die Haie durch das Becken schleppten.
Mir wurde die Luft knapp.
Ich mußte dringend an die Oberfläche.
Die Atemnot versetzte mich in Panik. Ich schlug verzweifelt um mich, kam kurz frei und tauchte auf. Drei, vier gierige Atemzüge, dann holten mich die Raubfische wieder unter Wasser, und es hatte den Anschein, als würde der Kampf für mich ein böses Ende nehmen.
***
Alec Channing wankte auf die Becken zu. Seine Knie waren weich wie Gummi. Der Forscher ging seltsam federnd. Bodie Bannerman hatte ihm hart zugesetzt. Diese Kraft hätte Channing dem Assistenten nicht zugetraut. Wenn Bodies erster Schlag nicht gleich so gut gesessen hätte, wäre die Auseinandersetzung bestimmt anders ausgegangen.
Durch die Bewegung kreiste das Blut schneller durch Channings Körper. Er erholte sich, sah, wie Bannerman mit Tony Ballard kämpfte, und wie der Detektiv plötzlich ins Haibecken stürzte.
Channings Herz übersprang einen Schlag. »Um Himmels willen!« entfuhr es ihm. Er dachte nicht mehr an Bodie Bannerman, sondern nur noch daran, wie er den Engländer retten konnte.
Gehetzt blickte er sich um. Er holte eine lange Holzstange und lief damit zum Haibecken. Wild schlug er nach den Haien, und er streckte Ballard die Stange entgegen, doch dieser sah sie nicht und konnte sie deshalb auch nicht ergreifen.
Channing war erschüttert.
Tony Ballard schien verloren zu sein…
***
Nach Tony Ballard war Mr. Silver die nächste Hürde, die Bodie Bannerman meistern mußte, wenn er das Wasserflugzeug erreichen wollte. Wie ein Fleischberg ragte der Ex-Dämon vor dem Flugzeug auf; an ihm vorbeizukommen war unmöglich.
Aufgeben kam für Bodie Bannerman in dieser Situation aber auch nicht mehr in Frage. Deshalb riß er ein Springmesser aus der Gesäßtasche und griff damit den Hünen mit den Silberhaaren an.
Mr. Silver wich dem Messer aus, fing die Hand des Assistenten ab und drehte sie mit großer Kraft herum. Bannermans Gesicht verzerrte sich. Er stieß einen heiseren Schmerzensschrei aus.
Aber er ließ das Messer noch nicht fallen. Erst als Mr. Silver den schmerzhaften Druck immer mehr
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