GK473 - Sonne, Sand und Höllenmonster
an Ted Mankiewicz und die beiden anderen Gangster, die sich auf dem Weg hierher befanden. Er dachte daran, daß die Vorbereitungen für den Tierraub noch nicht abgeschlossen waren, und wie es aussah, würde er sie auch nicht mehr abschließen können.
Er dachte an sich selbst und die vielen Unannehmlichkeiten, die nun auf ihn zukommen würden, und er dachte an Flucht.
Aber noch stand er wie angewurzelt da. Alec Channing musterte ihn scharf. »Sag mal, was soll das? Ich habe dir nicht aufgetragen, King ins Freibecken hinausschwimmen zu lassen. Was haben diese Eigenmächtigkeiten zu bedeuten, Bodie?«
»Ich… ich wollte mich mit King im Freibecken noch ein wenig beschäftigen, Doktor.«
»Auf dieser Station hat nichts ohne meine Anordnung zu geschehen, das müßtest du doch eigentlich wissen.«
»Natürlich weiß ich das. Entschuldigen Sie, daß ich mich darüber hinweggesetzt habe, Doktor. Aber ich hatte das Gefühl, King könnte ein wenig Gesellschaft brauchen. Mir schien, als würde er unter der Isolierung leiden.«
»Warum bist du nicht zu mir gekommen, um mit mir über dieses Problem zu sprechen?«
»Das wollte ich, aber Sie waren mit den Tonbändern beschäftigt, und ich wollte Sie nicht stören.«
Channing kniff die Augen zusammen. »Ich glaube dir kein Wort, Bodie. Du belügst mich! Was wolltest du wirklich tun? Was hattest du tatsächlich vor? Wieso liegt draußen am Beckenrand die Segeltuchtrage? Hast du vor, King zu stehlen?«
Bannerman erschrak. »Ich? Wie kommen Sie denn darauf?«
»Allein schaffst du das nicht. Wer wird dir dabei helfen? Wo stecken deine Komplizen? Los, rede!«
»Doktor, ich schwöre Ihnen, ich hatte niemals die Absicht, King zu stehlen. Die Segeltuchtrage liegt dort draußen, weil ich sie wegzuräumen vergessen habe.«
»Das kaufe ich dir nicht ab, Bodie! Wir haben die Trage seit Tagen nicht mehr verwendet!«
»Sie… sie war defekt, ich habe sie ausgebessert.«
»Das stimmt nicht. Sie ist noch so gut wie neu!« schrie Alec Channing seinen Assistenten an. »Verdammt noch mal, sag mir endlich, was hier wirklich gespielt wird!«
Der Wissenschaftler packte Bodie Bannerman und schüttelte ihn zornig.
»Nicht anfassen, Doktor!« zischte der Assistent gereizt.
»Rede, oder ich prügle dich windelweich!«
Bodie Bannerman drehte durch. Zum Teufel mit Ted Mankiewicz und seinen Freunden. Zum Teufel mit dieser Station. Zum Teufel mit Channing. Flucht war für Bannerman die einzige Rettung. Er versetzte dem Wissenschaftler einen kräftigen Stoß, doch Alec Channing fiel nicht zurück, denn er hielt sich an seinem Assistenten fest.
Bodie Bannerman wollte es nicht tun, aber er hatte keine andere Wahl. Es widerstrebte ihm, auf Channing mit den Fäusten einzuschlagen. Er hatte trotz allem großen Respekt vor diesem anerkannten Forscher. Doch nun mußte er die eigene Haut retten, und da mußte er den Respekt zur Seite schieben.
Blitzschnell schlug Bannerman zu.
Seine Faust traf Channings Kinn. Der Schlag streckte den Wissenschaftler zwar nicht nieder, aber er paralysierte seine Kampfkraft. Der Rest war eine Sache von wenigen Augenblicken.
Channing hob die Arme, um sich zu schützen, doch Bannerman durchschlug die Deckung mehrmals mühelos. Als Alec Channing zusammenbrach, versetzte ihm Bodie Bannerman noch einen kraftvollen Tritt, und dann stürmte er aus dem Gebäude.
Er verschwendete keinen Gedanken mehr an King. Wenn Ted Mankiewicz und seine Komplizen den Delphin haben wollten, sollten sie ihn sich selbst holen.
Ich bin raus aus dem Geschäft, dachte Bannerman, für den es nur noch wichtig war, das Wasserflugzeug zu erreichen.
***
Unsere erste Begegnung mit dem Ungeheuer war nicht so verlaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir hatten dabei nicht die allerbeste Figur gemacht, und das ärgerte mich. Wenn mir der Revolver nicht aus der Hand gefallen wäre, hätte ich dem Biest eine geweihte Silberkugel zwischen die glühenden Augen gesetzt. Dann hätte die Angelegenheit bestimmt eine andere Wendung genommen.
Aber mit wenn und hätte konnten wir nichts anfangen. Das geheimnisvolle Monstrum war uns entkommen, und wir mußten damit rechnen, daß es uns bald wieder heimsuchen würde.
»Es scheint aus dem Wasser zu kommen«, überlegte Mr. Silver laut. »Geht an Land, schlägt zu und zieht sich wieder ins Wasser zurück.«
»Was könnte es sein?« fragte ich. »Ein Fisch?«
Mr. Silver schüttelte den Kopf. »Ein Fisch kann sich nicht so gut an Land bewegen. Außerdem
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